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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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138 3. Historische Übersicht<br />

Stadt Dortmund uneins. Im Verlauf der Auseinandersetzung soll der Tecklenburger<br />

1299 versucht haben, Bischof Everhard auf dem Bispinghof gefangenzunehmen,<br />

wobei die münsterischen Bürger eine undurchsichtige Rolle spielten.<br />

Der Anschlag mißlang jedoch. Zur Vergeltung verwüstete der Bischof die Grafschaft<br />

Tecklenburg, was wiederum den Grafen von der Mark zu einem Einfall<br />

ins <strong>Münster</strong>land ermunterte. Nur durch Vermittlung der Bischöfe von Osnabrück<br />

und Paderborn dürfte das gefährliche Feuer gelöscht worden sein (Erhard,<br />

Geschichte <strong>Münster</strong>s S. 145; Kock 2 S. 23 f.).<br />

An der Nordgrenze bestand Zwist mit den Grafen von <strong>Die</strong>pholz, die 1291<br />

das Gogericht in den Kirchspielen Drebber, Barnstorf und Goldenstedt erworben<br />

hatten. Gegen ihren Versuch, darauf ihre Landesherrschaft aufzubauen,<br />

setzte der Bischof von <strong>Münster</strong> die in seiner Hand befindliche Freigrafschaft<br />

(Bockhorst S. 148) .<br />

Im westlichen <strong>Münster</strong>land gelang ihm der Erwerb des großen Gogerichts<br />

zum Sandwelle 1) von dem Nienborger Burgmann Ludolf von Asbeck und seinem<br />

Bruder (WestfUB 3 S. 811 Nr. 1553). Auch das Gogericht Gescher kam<br />

durch Verpfändung in seine Hand (ebd. 7 S. 770 Nr. 1681).<br />

Am 5. April 1301 starb Bischof Everhard, mitten in den mannigfachen Verwicklungen,<br />

die die aufkommende Zeit der Territorialherren mit sich brachte,<br />

immer darauf bedacht, seine Ziele mit finanziellen und anderen friedlichen Mitteln<br />

zu erreichen. Der Ausbau seiner Herrschaft im <strong>Münster</strong>land verlief insgesamt<br />

erfolgreich, weniger dagegen in Friesland. Gegenüber der Stadt <strong>Münster</strong><br />

mußte er arge Einbußen hinnehmen. Überhaupt verteilte sich die Macht im Stift<br />

nun auf mehrere Säulen. Nicht mehr der Bischof allein repräsentierte das<br />

<strong>Bistum</strong>, bestenfalls unter Hinzuziehung des Domkapitels, sondern mit diesen<br />

beiden Instanzen auch die Ministerialen und die immer stärker in den Vordergrund<br />

tretende Stadt <strong>Münster</strong>. Alle vier Säulen bildeten fortan die eccfesia MonasterzenS1S.<br />

§ 1<strong>1.</strong> <strong>Die</strong> Entmachtung der Fürstbischöfe (1301-1424)<br />

P e rge r Ludwig, Otto von Ritberg, Bischof von <strong>Münster</strong> (1301- 1308). 1858<br />

L ögel, Bischofswahlen<br />

Kre isel Adolf, Adolf von der Mark, Bischof von <strong>Münster</strong> 1357 -1363 und E rzbischof von<br />

Köln 1363 -1364. 1884<br />

Ri ezle r, Vaticanische Akten zur deutschen Geschichte<br />

H a n se n , Stiftsfehde<br />

Sa u e rl a n d , Urkunden und Regesten<br />

Philippi , Landrechte des <strong>Münster</strong>landes<br />

P e ls te r, Westfälische Bischöfe<br />

1) "Welle" bedeutet im Westfälischen "Quelle".

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