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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 25. Beziehungen des <strong>Bistum</strong>s zum Papst 363<br />

in Nordwestdeutschland Unterstützung, darunter auch Bischof Otto von Hoya<br />

(1392-1424), der seit 141 0 auch das Stift O snabrück verwaltete (ebd. S.45).<br />

Ihren Höhepunkt erreichten die päpstlichen Ämterreservationen auf dem<br />

Konstanzer Konzil (1414-1418). Papst Martin V behielt sich dort zwei Drittel<br />

aller noch nicht reservierten Pfründen vor. <strong>Das</strong> Basler Konzil revidierte 1435/<br />

36 den Eingriff. Nur die im Codex Iuris Canonici garantierten Reservationen<br />

sollten bestehen bleiben (Sessio XXI D e annatis; Sessio XXIII D e reservationibus),<br />

doch gab das Wiener Konkordat von 1448 erhebliche Teile der Errungenschaften<br />

wieder preis (Feine S. 482 f.). D er Papst behauptete das Recht, seine Reservatbenefizien<br />

in allen ungeraden Monaten des Jahres zu vergeben (Mirbt<br />

S. 238 ff.). D er Kölner Metropolit stimmte 1461 für seine Provinz diesen Bestimmungen<br />

zu (Hansen 2 S. 31 Einl.). D er Grundsatz blieb bis zum Ende des Alten<br />

Reiches gültig, von kleineren Modifikationen abgesehen. Insgesamt bescherte<br />

das Wiener Konkordat den Ordinarien größeren Einfluß auf den Diözesanklerus,<br />

da der Papst seine Rechte meist durch die Bischöfe wahrnehmen ließ<br />

(Schröer, Vor der Reformation 1 S.40).<br />

Im Streit Papst E ugens IV (1431-1447) mit dem vom Basler Konzil am<br />

5. November 1439 gewählten Gegenpapst Felix Vergriff der Kölner Erzbischof<br />

<strong>Die</strong>trich von Moers wie auch sein Bruder Heinrich (1424-1450), Bischof von<br />

<strong>Münster</strong>, das Panier der Konzilspartei. Eugen eximierte deshalb die unter die<br />

Jurisdiktion beider Ordinarien fallenden klevischen Gebiete am 16. Januar 1446<br />

und befahl, für sie einen Weihbischof einzusetzen. Er bezeichnete Heinrich als<br />

»Sohn der Ungerechtigkeit", der sich nicht scheute, dem "Sohn der Verdammnis,<br />

Amadeus von Savoyen", d. i. Felix V, anzuhängen (Hansen 1 S. 67* f., 79*;<br />

RTA 16 S. 661 Nr. 297; vgl. Rep.Germ. 6 S. 203 Nr. 1956 f.) . In der <strong>Münster</strong>ischen<br />

Stiftsfehde (1450-1457) konnte sich Papst Nicolaus V zu keiner Entscheidung<br />

durchringen. Erst im Februar 1451 händigte er die Konfirmationsbulle<br />

für Wal ra m von Moers (1450-1456) aus, der zwar auch zu den Anhängern<br />

des Basler Konzils gehörte, sich aber inzwischen wieder Rom angeschlossen<br />

hatte. <strong>Die</strong> daraus entspringenden Verwicklungen sind anderweits dargestellt<br />

(§ 12).<br />

Nach Walrams Tod (t 3. Oktober 1456) empfahl Herzog Philipp von Burgund<br />

am 5. N ovember d. J. dem Papst, den Bewerber Erich von Hoya anzuerkennen<br />

(Hansen 2 S. 456 f. Nr. 383), doch entschied sich der Papst am 1<strong>1.</strong> April<br />

1457, um keine der streitenden Parteien zu kränken, aufgrund seines Reservationsrechtes<br />

für den unbeteiligten Johann von der Pfalz (1457 -1466) aus dem<br />

Hause Simmern-Zweibrücken (ebd. S. 561 ff. Nr. 433 f.). Als Johann nach Magdeburg<br />

übersiedelte, folgte gemäß vertraglicher Abmachungen Heinrich von<br />

Schwarzburg (1466 -1496). Er wurde von Paul II. am 20. Juni 1466 admittiert<br />

(vgl. § 13). H einrichs Nachfolger Konrad von Rietberg (1497 -1508) weilte, bevor<br />

er 1482 zum Bischof von Osnabrück gewählt wurde, fünf Jahre in Rom und

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