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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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190 3. Historische Übersicht<br />

Beitritt zur Bursfelder Kongregation. Liesborner Mönche übernahmen die geistliche<br />

Aufsicht. Im Jahre 1468 wurde St. Aegidii harder bes/oten (MGQ 1 S. 323;<br />

MGQ 5 S. 71; GS NF 23 S. 79; WestfKlosterb 2 S. 65). Der Vorgang wiederholte<br />

sich in derselben Weise in Vinnenberg (WestfKlosterb 2 S. 391 f.).<br />

Ungeschoren vom politischen Streit blieb auch Johann nicht. Der von Groningen<br />

und <strong>Münster</strong> gegen das Emder Stapelrecht geführte Kampf zog ihn in<br />

friesische Konflikte hinein. Er schloß am 25. Juni 1461 mit Graf Gerhard von<br />

Oldenburg ein Bündnis gegen Ulrich Cirksena, der sich in Emden auf Rechte<br />

stützte, die er von Nachkommen des Geschlechtes Aldena gekauft hatte. <strong>Das</strong><br />

Bündnis sah einen Angriff Gerhards mit münsterischer Hilfe gegen Ulrich vor.<br />

Im Falle eines Sieges winkte dem Bischof der Erwerb der Grafschaft Emesgonia<br />

mit Emden, Reider- und Oberledingerland. Den Rest sollte Oldenburg als münsterisches<br />

Lehen erhalten.<br />

Im Sommer 1461 fiel Graf Gerhard verheerend in Lengerland ein. <strong>Die</strong> Friesen<br />

rächten sich im Herbst durch Entsendung einer Raubflotte auf Weser und<br />

Hunte. Als der ältere Bruder Gerhards, Moritz, mit Hilfe der Stadt Bremen, der<br />

Grafen von Hoya und friesischer Häuptlinge im oldenburgischen Erbstreit die<br />

Oberhand gewann, ließ sich Bischof Johann bewegen, mit Herzog Wilhelm von<br />

Braunschweig-Lüneburg und dem Grafen von Tecklenburg seinem Verbündeten<br />

zu Hilfe zu eilen. Am 27. August 1462 errang Gerhard auf der Borsteler Heide<br />

den Sieg, doch zog sich der Bischof aus der Sache zurück und schloß mit Ulrich<br />

Cirksena Frieden. Vermutlich betrafen die Bestimmungen des Friedensvertrages<br />

auch die gemeinsame Grenze bei <strong>Die</strong>le und Brual, denn am 20. Juni 1463 fand<br />

dort eine Grenzfesclegung statt (Freisenhausen S. 34-40).<br />

Am 1<strong>1.</strong> November 1464 starb der Erzbischof von Magdeburg, Friedrich von<br />

Beichlingen. <strong>Das</strong> Domkapitel wählte den münsterischen Bischof Johann von<br />

Simmern-Zweibrücken zum Nachfolger, doch behielt sich dieser vor, seine Geschäfte<br />

in <strong>Münster</strong> abzuschließen. Erst am 14. Februar 1466 verzichtete er auf<br />

<strong>Münster</strong> und zog fünf Tage danach zu seiner neuen Wirkungsstätte, wo er am<br />

13. Dezember 1475 starb (MGQ 1 S. 286 f.).<br />

Sein Nachfolger, Heinrich von Schwarzburg (1466-1496), war aus anderm<br />

Holz geschnitzt. Auch er neigte den Reformen zu, scheute aber keine<br />

Fehde. Er hatte in Erfurt und Bologna studiert. Sein beweglicher Geist trieb ihn<br />

zuweilen in Abenteuer.<br />

Als Freund der Devotio moderna förderte er das Kreuzherrenkloster Bentlage<br />

(Schröer, Kirche 2 S. 339) und die niederländische Reformbewegung der Dominikaner<br />

(ebd. S. 225 Anm. 153), aus der er seinen Beichtvater Engelbert Mesmaker<br />

(Cuteilificus) wählte (ebd. Anm. 145). Seine Weihbischöfe entnahm er, wie<br />

sein Vorgänger, den Augustiner-Eremiten (ebd. S. 241). <strong>Die</strong> Zugehörigkeit zum<br />

Billerbecker Kaland bedeutete ihm wohl mehr als eine bloße Formsache (ebd.

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