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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 11 . <strong>Die</strong> E ntmachtung der Fürstbischöfe 165<br />

westfälischen Landfriedens am 20. September 1392 in Hamm (RegEbfKöln 10<br />

S. 113 -116 Nr. 302) ihre Freiheit wieder. Dem Bund traten im nächsten Jahr<br />

Erzbischof Konrad von Mainz, Herzog Otto von Braunschweig sowie die Landgrafen<br />

Balthasar von Thüringen und Hermann von Hessen bei. Seine Auswirkungen<br />

hielten sich freilich in engen Grenzen (Schnurr S. 24 f.; Tewes).<br />

Inzwischen traf die Bestätigung der Wahl Ottos durch Papst Bonifaz IX. ein.<br />

Am 18. August 1392 beschwor der Bischof die hergebrachte Wahlkapitulation,<br />

die dem Domkapitel und den Landständen einen erheblichen Anteil an den<br />

Regierungsgeschäften sicherte.<br />

Im Jahre 1393 entbrannte der erwartete Entscheidungskampf gegen den Grafen<br />

von Tecklenburg. Es ging um die Vorherrschaft im nordwestlichen Deutschland.<br />

Noch immer stellte Tecklenburg eine höchst bedrohliche Macht dar. <strong>Die</strong><br />

Grafen hatten den Verlust der Edelvogteien über die Stifte <strong>Münster</strong> und Osnabrück<br />

niemals ganz verschmerzt, und wenn auch ihre Burgen im Norden -<br />

Cloppenburg und Oythe - wie im Süden - Lingen, Tecklenburg und Rheda<br />

- von münsterischen und osnabrückischen Burgen gefährdet wurden, blieben<br />

diese doch den Bischöfen unbeguem. <strong>Die</strong> erneuten Übergriffe Graf Nikolaus'<br />

führten beide am 18. Juni 1393 zu einem Bündnis zusammen, dem auch die<br />

Stiftsstädte beitraten (Schnurr S. 37). Bereits elf Tage danach lagen die Truppen<br />

der Verbündeten vor der tecklenburgischen Hauptburg Cloppenburg. Nach kurzer<br />

Zeit wurde sie erobert. Oythe fiel kurz darauf. <strong>Die</strong> freien Bewohner des<br />

Hümmling, über die der Tecklenburger bisher seine Herrschaft behauptet hatte,<br />

huldigten am 2<strong>1.</strong> Januar 1394 Bischof Otto. <strong>Die</strong> Unterwerfung sollte ungültig<br />

werden, falls der Bischof die Cloppenburg räumte (ebd. S.42).<br />

<strong>Die</strong> unter den Verbündeten vereinbarte gemeinsame Verwaltung der Eroberungen<br />

dauerte nicht lange. Der Osnabrücker Drost zog sich aus Cloppenburg<br />

zurück und überließ die Burg dem münsterischen Drosten allein.<br />

Schließlich verkaufte Bischof <strong>Die</strong>trich von Osnabrück am 28. Dezember<br />

1396 seinen Anteil an den Eroberungen für 1100 rheinische Gulden und einige<br />

Besitzstücke an Bischof Otto. <strong>Die</strong>ser verpflichtete sich gegenüber seinem Domkapitel,<br />

alle von den Tecklenburgern erworbenen Stücke beim Stift <strong>Münster</strong> zu<br />

halten (ebd. S. 45-48). Der eigentliche Sieger im Waffengang gegen Tecklenburg<br />

war Bischof Otto von Hoya.<br />

Gegen diesen richtete denn auch Graf Nikolaus seinen ganzen Haß. Ein<br />

Friedensvertrag war nicht zustandegekommen. Nikolaus wählte für seine erneuten<br />

Feindseligkeiten einen günstigen Augenblick. <strong>Die</strong>smal verschonte er Osnabrück.<br />

Bischof Otto aber war durch einen Streit mit Ludolf von Steinfurt gebunden,<br />

der sich mit Graf Heinrich von Solms-Ottenstein und Bischof Friedrich<br />

von Utrecht am 25. Januar 1395 verbündet hatte, nachdem das Gogericht zum<br />

Sandwelle dem münsterischen Bischof die Landeshoheit über die Kirchspiele<br />

Ohne, Wettringen, Welbergen, Ochtrup, Stein furt, Borghorst, Leer, Horstmar,

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