06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§ 43. Ausbildung des weldichen Territoriums 559<br />

Im 13. Jahrhundert besaß der Bischof das Gogericht zur Greinkuhle, das sich<br />

fast vollständig mit dem Amt Dülmen deckte. 1305 wurden zu diesem Gericht<br />

das junge Kirchspiel Hiddingsel und die Bauerschaften des Kirchspiels Buldern<br />

gezogen, die bisher zum G ogericht Hastehausen gehörten (BKD Coesfeld<br />

S. 10). Auffälligerweise hielten sich im Amt Dülmen einige Patrimonialgerichte,<br />

z. B. das der Häuser Merfeld über die gleichnamige Bauerschaft, des Hauses<br />

Rorup über das gleichnamige D orf und des Hauses Ostendorf über den Flecken<br />

Lippramsdorf.<br />

Im Jahre 1304 sollte Dülmen zur Stadt erhoben werden, was aber erst 1311<br />

erfolgte. <strong>Die</strong> damit bewirkte Stärkung der bischöflichen Stellung wurde durch<br />

die spätere Stiftung eines Kollegiatkapitels an der Dülmener Kirche ausgeweitet.<br />

Örtliche Gewalten, die dem Bischof die Landeshoheit hätten streitig machen<br />

können, gab es in dem kleinen Amt nicht. Eine Bedrohung ging nur vom Grafen<br />

von der Mark aus. 1299 überfiel dieser das Dorf Dülmen und nahm 1305 vorübergehend<br />

die Burg Dülmen (heute Hausdülmen) in Besitz, die zu Anfang des<br />

12. Jahrhunderts zur Sicherung der Handelsstraße von <strong>Münster</strong> zum Rhein erbaut,<br />

aber 1121 von Herzog Lothar von Sachsen als unerlaubter Burgbau zerstört<br />

worden war. Später errichteten die Bischöfe sie erneut. 1322 eroberte der<br />

Graf von der Mark Haltern, das schon um 1290 Wigboldrechte besaß. <strong>Die</strong><br />

wichtige Lippebrücke bei Haltern befand sich in gemeinsamem kölnisch-münsterischen<br />

Besitz.<br />

N ach der Säkularisation wurde das Amt Dülmen dem Herzog von Croy als<br />

E ntschädigung für linksrheinische Verluste zugewiesen.<br />

e . Amt Stromberg<br />

In dem am südöstlichen Rand des <strong>Münster</strong>landes gelegenen Amt läßt sich<br />

bischöflicher wie domkapitularischer Besitz ausschließlich in den nordwestlichen<br />

Kirchspielen Ennigerloh und Enniger nachweisen. <strong>Die</strong> sonst im Amt<br />

vorhandenen bischöflichen Höfe, besonders in Oelde und Westkirchen,<br />

stammen deshalb wohl aus späteren Erwerbungen, wahrscheinlich in Zusammenhang<br />

mit dem Anfall der Burggrafschaft Stromberg. <strong>Die</strong>se vom Bischof<br />

errichtete, 11 77 erwähnte Burg war mit einem Burggrafen und mehreren<br />

Burgmännern besetzt. Vom älteren Burggrafengeschlecht, dessen letzter Vertreter<br />

Othalrich im späten 12. Jahrhundert starb, kam die Burg über dessen<br />

Tochter Gisela an Konrad von Rüdenberg ct nach 1193), dessen Geschlecht<br />

bis zum 15. Jahrhundert blühte.<br />

Konsequent erwarb Bischof Otto am 20. Februar 1253 das Gogericht Stromberg<br />

von einem Ludfridus, dem bisherigen Lehnsträger, wobei die Stadt Beckum<br />

finanzielle Hilfe leistete (WestfUB 3 S. 295 f. Nr. 550). Obgleich auch die Rüden-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!