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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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78 3. Historische Übersicht<br />

nete sich nach dem Tode Erzbischof Walthards von Magdeburg mit der Wahl<br />

zu dessen Nachfolger (1012) eine glänzende Laufbahn, doch lehnte Heinrich H.<br />

die Bestätigung ab (MGH.SS. 14 S. 397) und übertrug <strong>Die</strong>trich das <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong><br />

(MGH.SS. 11 S. 115). Nach dem Mord der berüchtigten Adela an Graf<br />

Wichmann (1016) geriet Bischof <strong>Die</strong>trich unversehens in die an der Westgrenze<br />

seines <strong>Bistum</strong>s ausbrechenden Wirren. Er stand sowohl zu Adela wie zu Wichmann<br />

in verwandtschaftlichen Beziehungen (Schölkopf S. 129; van Winter).<br />

Auch die anschließende Fehde gegen den mächtigen Grafen Hermann von Werl<br />

und seinen Sohn Heinrich entsprang einem Familienzwist, bei dem es um immedingische<br />

Besitzungen im Liesgau und im südöstlichen <strong>Münster</strong>land ging. <strong>Die</strong><br />

damalige Äbtissin von Liesborn, Gisela, war wahrscheinlich eine Tante des Bischofs<br />

und wünschte sich nichts mehr, als der lästigen Oberherrschaft des Werler<br />

Grafen ledig zu sein. Aus eigenem Interesse sprang ihr Neffe <strong>Die</strong>trich, Bischof<br />

von <strong>Münster</strong>, ihr dabei zur Seite. Am 16. März 1018 schenkte ihm Heinrich<br />

Ir. auf dem Hoftag von Goslar das Kloster Liesborn (MGH.DH.H<br />

Nr. 402 f.; MGH.Const. 1 S. 63). <strong>Die</strong> Stellung des <strong>Bistum</strong>s <strong>Münster</strong> im südöstlichen<br />

<strong>Münster</strong>land erschien dadurch erheblich gefestigt.<br />

Der inneren Hebung seines <strong>Bistum</strong>s dürfte Bischof <strong>Die</strong>trich dagegen mit<br />

geringerem Interesse begegnet sein. Umso öfter ließ er sich am Königshof sehen.<br />

Er assistierte auch 1015 bei der Weihe der Krypta des Michaels klosters in<br />

Hildesheim (GS NF 20 S. 216 f.).<br />

Auf welche Fakten sich das Urteil der Bischofschronik gründet, <strong>Die</strong>trich<br />

gehöre zu jenen Bischöfen, deren vitae merito eminebant (MGH.SS. 11 S. 151),<br />

bleibt ebenso unklar wie der ihm gegebene Beiname bonus (Erhard, Reg. 1 S. 160<br />

Nr. 867). Familieninteressen scheinen bei ihm die größte Rolle gespielt zu haben.<br />

Mit Bischof Sigfrid (1022-1032) folgte ein weiterer Sproß des ostsächsischen<br />

Hochadels. Der Sohn Graf Sigfrids von Walbeck und Bruder des Geschichtsschreibers<br />

Bischof Thietmar von Merseburg war über seine Mutter mit<br />

den Grafen von Stade verwandt. Ein anderer Bruder Sigfrids, Brun, übernahm<br />

das <strong>Bistum</strong> Verden. Mit seinem Vorgänger im Amt war Sigfrid ebenfalls verwandt<br />

(consobrinus decessoris Theodorici: Lippelt, Thietmar S. 46). Sigfrid begann<br />

seine Laufbahn in einer politisch und familial bewegten Umgebung und stieg<br />

nach dem frühen Verlust des Vaters zum Abt des I

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