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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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678 4. Verfassung<br />

S.332 Nr.45), 8. Juni 1775 (ebd. S. 334 ff. Nr.47), 10. Februar 1792 (ebd.<br />

S. 420-425 Nr. 59), 20. November 1800 (ebd. S. 425 f. Nr. 60). Mit dem <strong>Die</strong>bstahl<br />

von Wild, Fischen und Krebsen beschäftigten sich die Edikte vom 20. Februar<br />

1755 (ebd. S. 233 f. Nr. 33), 7. Juni 1761 (ebd. S. 224 f. Nr. 34) und 4. Mai<br />

1789 (ebd. S. 416 f. Nr. 56. - Zu den Strafen wegen Jagdvergehen vgl. ebd.<br />

S.95-99).<br />

Obgleich die Markenangelegenheiten den Markgenossen zur Regelung unterlagen,<br />

mischte sich der Landesherr schon frühzeitig in deren Geschäfte ein,<br />

besonders wo er selbst zu den beteiligten Grundherren gehörte. Für Rechtsstreitigkeiten<br />

(Von Notholtzungen oder Holt7,gerichten, vor welchen die Erbexen oder Marckgenossen,<br />

einer gegen den andern, in Marckensachen Zu Klagen und Zu Handeln haben) galt<br />

die <strong>Münster</strong>ische Landgerichtsordnung vom 3<strong>1.</strong> Oktober 1571 3. Teil Art. 5<br />

(Schlüter 1 S. 165 ff.). Gegen das schädliche Holzhauen in den Marken und auf<br />

den Gütern richteten sich die Verordnungen vom 9. Juni 1639 (ebd. S. 520 f.<br />

Nr. 2), 1<strong>1.</strong> Juni 1652 (ebd. S. 522 ff. Nr. 3), 12. April 1660 (ebd. S. 524 f. Nr. 4),<br />

4. November 1680 (ebd. S. 526 f. Nr. 5), erneuert am 14. Mai 1707 (ebd. S.528<br />

Nr. 7), und vom 18. Juni 1706 (ebd. S. 527 f. Nr.6). <strong>Die</strong> an die Beamten des<br />

Amtes Meppen gerichtete Verordnung vom 4. November 1747 regelte, wie es in<br />

Markalsachen gehalten und die Verbrechen gestraftt werden sollen (ebd. S.213-216<br />

Nr. 29). Eine entsprechende Verordnung erging am 13. April 1753 an die Hofkammer<br />

(ebd. S.218-221 Nr.31). <strong>Das</strong> Edikt vom 2<strong>1.</strong> Mai 1771 beschäftigte<br />

sich mit Holzanpflanzungen und Dämpfung des Wehesandes (ebd. S. 329 ff. Nr. 44),<br />

das Publicandum vom 14. Dezember 1772 mit Tannen und Fichten oder Kieferhölzern<br />

(ebd. S. 333 f. Nr. 46), die Verordnung vom 7. Juni 1786 mit der Bestrafung<br />

von Holzdiebstählen (ebd. S. 410-413 Nr. 53). <strong>Die</strong> Maßnahmen gingen<br />

auf die damals erkennbar werdenden Folgen der Überbeanspruchung der Marken<br />

zurück.<br />

Einen wichtigen Teil der Polizei machte das Medizinalwesen aus. Es betraf<br />

die Bekämpfung der bis in das 17. Jahrhundert häufig auftretenden Seuchen wie<br />

auch vorbeugende Maßnahmen. Der Arzt Bernhard Rottendorff verfaßte 1628<br />

ein Consilium oder räthliches Gutachten, die anhero schwebende epidemische Haupt-Krankheit<br />

oder Ungarische Fiebersucht betreffend Von ihm stammt auch das Consilium Pestifugum,<br />

oder Räthliches Gutachten, wie nemblich ein jedes so wol in der Vorsorge als auch<br />

Hrylung der itzo hin und wieder einreissenden Pestilentz sich Zu verhalten habe, das 1666<br />

auf Befehl des Fürstbischofs Christoph Bernhard beim letzten Auftreten der<br />

Pest in <strong>Münster</strong> niedergeschrieben wurde.<br />

Zur Medizinalpolizei gehörte auch die Beaufsichtigung von Ärzten, Chirurgen,<br />

Apothekern und Hebammen. Ärzte und Apotheker ließen sich ausschließlich<br />

in Städten nieder. <strong>Die</strong> Landbevölkerung mußte bei Krankheiten die Stadt<br />

aufsuchen oder sich herumreisenden, in ihrer Befähigung kaum kontrollierbaren<br />

Personen anvertrauen, die vorgaben, über Kenntnisse in der Heilkunst zu verfü-

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