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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 58. Bergwesen 713<br />

Größere Bedeutung erlangten die Solequellen im nördlichen <strong>Münster</strong>land,<br />

wenn sie auch mit den uralten Salz stätten am Hellweg nicht konkurrieren konnten.<br />

Immerhin deutet der Name der Ortschaft Salzbergen nördlich von Rheine<br />

auf früh bekannte Salzvorkommen. In Bentlage wurde bereits zu Anfang des<br />

13. Jahrhunderts planmäßig Salz gewonnen (von Schroeder S. 18; Führer<br />

S. 376 ff.). <strong>Die</strong> Quelle (Gottesgabe) wurde am 13. Dezember 1437 dem jungen<br />

Kreuzherrenkloster Bentlage übertragen (Druck: P. Gros feld, Beiträge zur Geschichte<br />

der Pfarrei und Stadt Rheine. 1875 S. 79 ff. Nr. 8). Eine weitere Salzquelle<br />

befand sich auf dem Grund des Klosters Gravenhorst am Huckesberg.<br />

1302 verkaufte sie der Knappe Thomas von Hörstel den Cisterzienserinnen zu<br />

Gravenhorst (von Schroeder S. 23). Eine dritte Quelle lag auf dem Grund des<br />

Stifts Metelen am Rodenberg im Kirchspiel Wettringen (ebd. S. 23 f.).<br />

Im Sommer 1577 belebte sich das Interesse an einer Hebung des Bergwesens<br />

im Hochstift. Domkapitel und Statthalter erlaubten am 17. Juni d. J. dem Bergmeister<br />

Melchior Heuschen aus Schneeberg und dem Emdener Goldschmied<br />

Heinrich Wessels, Bergwerke auf Stiftsgebiet anzulegen, sei es für Gold, Silber,<br />

Kupfer, Zinn, Blei, Alaun, Eisen, Stahl, Vitriol, Schwefel, Salz, Steinkohle und<br />

allerlei Metall (MLA 44 Nr. 3), doch den Zuschlag erhielt am 29. Juli d. J. der<br />

Drost Hermann von Velen in Form einer Belehnung mit den Solequellen am<br />

Rodenberg und am Hucksberg gegen Abführung des Zehnts an den Landesherrn<br />

sowie sechs Tonnen Salz und vier Malter Korn an das Kloster Gravenhorst<br />

(von Schroeder S. 25 - 29). Zur besseren Ausnutzung der Quellen führte<br />

der Drost das damals erfundene Gradiersystem ein (ebd. S. 29 f.). Trotzdem<br />

erfüllte der Ertrag nicht die Erwartungen der Betreiber. Deshalb wurde ihnen<br />

1580 der Zehnt gegen eine Erbpacht erlassen. Am 16. Oktober 1603 gestattete<br />

der Bischof Hermanns Söhnen, weitere Salzquellen im Umkreis auszubeuten.<br />

Alexander von Velen richtete seinen Blick besonders auf die Saline Gottesgabe<br />

bei Bentlage, die in der Mitte zwischen Roden- und Hucksberg lag (ebd.<br />

S. 36 - 39). Außerdem nahm die Saline zu Bevergern damals einen gewissen<br />

Aufschwung (Dösseler S. 26 f.).<br />

<strong>Die</strong> Enttäuschung der Freiherren von Velen über den bescheidenen Erfolg<br />

beim Betrieb der Solequellen führte unter Fürstbischof Clemens August zur<br />

freiwilligen Rückgabe der Konzession an den Landesherrn Gacob S. 76 f.), der<br />

daraufhin den kurpfälzischen Geheimen Rat Joachim Friedrich von Beust<br />

(1696-1771), einen Fachmann des Salinenwesens, am 7. August 1741 als General-Salz-Direktor<br />

für das Hochstift <strong>Münster</strong> mit dem Auftrag anstellte, die hiesigen<br />

Salinen mit Hilfe einer Sozietät zu modernisieren. <strong>Die</strong> anzustellenden thüringischen<br />

Facharbeiter sollten in ihrer evangelischen Konfession unangefochten<br />

bleiben. Kohle sollte in die Konvention eingeschlossen sein, falls man sie fand<br />

(von Schroeder S. 40 ff.) . <strong>Die</strong> Rheinische Salinen-Sozietät trat am 23. Dezember<br />

1743 ins Leben, brachte aber nur die Saline Bentlage in Gang. <strong>Die</strong> Hofkammer

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