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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 33. Propsteien und Kirchorte im münsterischen Archidiakonat Friesland 449<br />

delte. D och befand er sich auch in <strong>Die</strong>nsten des Archidiakons von Friesland<br />

(ebd. S. 164), eine sonst nicht bekannte, einzigartige Konstruktion.<br />

Besondere Bedeutung in dieser Hinsicht kommt der Bulle Alexanders VI.<br />

vom 3. Februar 1492 zu, in der dieser auf Wunsch Bischof Heinrichs von<br />

Schwarzburg die kirchliche Verfassung in Friesland billigte. Der Papst erkannte<br />

die Gewohnheit an, die friesischen Propsteien in weltliche Hände zu geben, wie<br />

es sonst nirgends üblich sei. In den Propsteien besitze der Bischof einen bestimmten<br />

Sitz zur Rechtsprechung, in dem er sich durch seine officiales foranei<br />

jährlich vertreten lassen könne. <strong>Die</strong> Ausübung dieser Jurisdiktion sei jedoch<br />

ohne den Schutz weltlicher Pröpste unmöglich. <strong>Die</strong> Pröpste hielten nur Gericht<br />

über Laien (INAWestf Bbd 3 S.450: A 5 BI. 29; Freisenhausen S. 102). Es<br />

scheint so, als ob die Bulle die Stellung der Offiziale gegenüber den mächtigen,<br />

auf ihre Familien gestützten Pröpsten kräftigen sollte. D as Mandat hob deshalb<br />

wohl absichtlich, wenn auch fälschlich, das hohe Alter des Offizialats hervor<br />

(ebd. S. 105 f.). Jurisdiktionsprotokolle im Groninger Land und im übrigen Friesland<br />

liegen von 1494 und 1496 vor (INAWestf Bbd 3 S. 70: Al).<br />

Pröpste (Archidiakone) und Offiziale sind nicht restlos bekannt. Soweit sie<br />

urkundlich erwähnt werden, sind sie in den folgenden Listen enthalten:<br />

1152-1161<br />

(1204) 1209 -1217<br />

1222-1226<br />

1232 ?<br />

1236-1242<br />

1265-1271<br />

1276-1287<br />

um 1300<br />

1301-1325<br />

1325 - 1338/ 41<br />

1338/ 41-1351<br />

1354-1360<br />

Pröpste (Archidiakone)<br />

Engelbert, Vicedominus in <strong>Münster</strong> (Krüger S. 23, 29; GS NF 17,2<br />

S.249)<br />

Egelmar von Oldenburg, D omherr zu <strong>Münster</strong> (Krüger S. 29 f.; GS<br />

NF 17,2 S. 406)<br />

Ludolf von Holte, Domherr zu <strong>Münster</strong>, später Bischof (Krüger<br />

S. 30; GS NF 17,2 S. 407)<br />

Heinrich von Rhede, D omherr zu <strong>Münster</strong> (GS NF 17,2 S. 419)<br />

Heinrich von Lohn, Domküster, Propst am Alten Dom (Krüger<br />

S. 31; GS NF 17,2 S. 212; GS NF 33 S. 224 f.)<br />

Johann von Rhede, erster Propst, der sich archidiaconus nennt, Domherr<br />

zu <strong>Münster</strong> (Krüger S. 28; GS NF 17,2 S. 331)<br />

Heinrich von Didinghoven, mag., Domkantor zu <strong>Münster</strong> (Krüger<br />

S. 31 f.; GS NF 17,2 S. 285 f.)<br />

Johann von Warendorf, Domherr zu <strong>Münster</strong> (GS NF 17,2 S. 471)<br />

Egbert von Bentheim, Vicedominus (Krüger S.33; GS NF 17,2<br />

S. 256 f.)<br />

Adolf von Drolshagen, mag., Propst am Alten Dom (Krüger S. 33;<br />

GS NF 17,2 S. 462; GS NF 33 S. 230 f.)<br />

Ludwig von Waldeck, Domscholaster zu <strong>Münster</strong>, Domherr zu Minden<br />

und Bremen, Propst zu St. Mauritz (Krüger S. 33; GS NF 17,2<br />

S. 175 f.)<br />

Bernhard von Hövel, Domherr zu <strong>Münster</strong> (Krüger S. 34; GS NF<br />

17,2 S. 498)

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