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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 17. <strong>Das</strong> Fürstbistum in der Interessensphäre Frankreichs und der Seemächte 275<br />

befohlen, ihre Frauen zu entlassen. Widersetzlichen Frauen drohten Körperund<br />

Gefängnisstrafen. <strong>Die</strong> damals entstehenden menschlichen Härten in den<br />

Fällen alter Priester, die ihr Leben mit ihrer Haushälterin verbracht hatten, lassen<br />

sich kaum ermessen. Nicht wenige Kleriker wanderten in den Kerker. <strong>Die</strong> grausame<br />

Aktion stieß auf Kritik und wurde weithin als Verstoß gegen hergebrachte<br />

'Rechte und Gewohnheiten aufgefaßt, doch führte sie letzten Endes zu dem vom<br />

Bischof gewünschten E rfolg. Konkubinate lassen sich nach seiner Regierungszeit<br />

nur noch selten nachweisen und dann als eindeutige Verstöße gegen das<br />

Kirchenrecht. Schon zu seiner Zeit verringerten sich die Fälle schnell. Im D omkapitel<br />

konnte sich nur der störrische D omherr Wilhelm Heinrich von Schorlerner<br />

als Konkubinarier behaupten. Der Domherr Ludger Engelbert von Ascheberg,<br />

seit 1662 Mitglied des Kapitels, hatte mehrere Kinder.<br />

Wenig ausrichten konnte der Bischof gegen die Häufung von Kuratpfründen<br />

in einer Hand. Nach wie vor standen dem Ordinarius in dieser Hinsicht die<br />

vielen weltlichen Patronate im Wege, die keine Eingriffe von seiner Seite gestatteten.<br />

Es nützte wenig, wenn er den Archidiakonen einschärfte, nur geprüfte<br />

und befähigte Kandidaten zu investieren, wenn der Patron sich anders entschied.<br />

Ein durchaus wirksames Mittel zur Schaffung eines qualifizierten Kuratklerus<br />

bildete dagegen der vom Bischof eingerichtete titulus mensae episcopalis. Aus ihm<br />

konnten Kleriker solange ernährt werden, bis eine freie Pfründe zur Verfügung<br />

stand. Schließlich befahl der Bischof den zahlreichen Vikaren zur Behebung des<br />

Mangels an guten Seelsorgern, sich an der Seelsorge zu beteiligen.<br />

Über die Maßnahmen des Ordinarius bezüglich Predigt und Kirchengesang,<br />

Schulwesen, Bruderschaften und Missionierung der niederländischen Grenzgebiete<br />

vgl. die Abschnitte im zweiten Band.<br />

§ 17. <strong>Das</strong> Fürstbistum in der Interes sensphäre Frankreichs und<br />

der Seemächte (1678- 17 18)<br />

Wie n s Eberhard, Geschichte der Wahl des Bischofs von <strong>Münster</strong> Franz Arnold von Metternich<br />

1706 (ZVateriändG 6. 1843 S. 127 -152)<br />

V ö l k e r , Innere Politik des Fürstbischofs von <strong>Münster</strong> Friedrich Christian von Plettenberg<br />

E ickhoff H ., D er Protestantismus in der <strong>Diözese</strong> <strong>Münster</strong> am Ausgange des 17. Jahrhunderts<br />

ObEvKGWestf 9. 1907 S. 203 - 21 0) [Bericht des Weihbischofs icolaus von 1683]<br />

M e rx Otto, Zur G eschichte des bischöflich-münsterschen Militärs in der ersten Hälfte des<br />

18. Jahrhunderts (ZVaterländG 67. 1909 T. 1 S. 168-211 )<br />

D a h I , Innere Politik Franz Arnolds von Wolff-Metternjch<br />

Fe in e Hans E rich, <strong>Die</strong> Besetzung der Reichsbistümer vom Westfalischen Frieden bis zur Säkularisation<br />

1648 -1803. 1921<br />

Sc h a rl ac h Friedrich, Fürstbischof Friedrich von Plettenberg und die münsterische Politik im<br />

KoaJitionskri ege 1688 - 98 (ZVaterländG 80. 1922 T. 1 S. 1 - 35; WestfZ 93. 1937 T. 1<br />

S. 79-127)<br />

H aas T e nckhoff Bruno, D as Fürstbischöflich <strong>Münster</strong>ische Militär im 18. Jahrhundert. 1930<br />

L a ng Hans Otto, <strong>Die</strong> Vereinigten Niederlande und di e Fürstbischofs- und Coadjutorwahlen in<br />

<strong>Münster</strong> im 18. Jahrhundert (MünstBeitrrGForsch 54/ 55) 1933

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