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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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192 3. Historische Übersicht<br />

Bremen beließ, das er seit drei Jahren als Administrator regierte. <strong>Die</strong> Kosten der<br />

Bulle betrugen 9038 Gulden, die im Oktober d. J. bei einem Antwerpener Bankier<br />

entrichtet wurden (ebd. S. 104-107).<br />

Damit war der Weg zum Einzug in <strong>Münster</strong> geebnet. <strong>Das</strong> Geleit gaben Herzog<br />

Johann von Kleve und sein Neffe, Herzog Adolf von Geldern, beide Grafen<br />

von Hoya, der Graf von Neuenahr, Vertreter der Bremer Ritterschaft und der<br />

Stadt Bremen sowie der Vater des neuen Bischofs. Etwa 2600 Pferde gehörten<br />

zum Zuge. <strong>Die</strong> Stadt <strong>Münster</strong> überreichte Geschenke im Werte von mehr als<br />

500 Gulden (MGQ 1 S. 287 f.; Schmitz S. 108; Vollmer S. 107 mit Berichtigungen).<br />

Heinrich von Schwarz burg fehlte noch die Bischofsweihe, weil der Papst<br />

ihm verboten hatte, diese vor Vollendung des 27. Lebensjahres zu empfangen<br />

(Schmitz S. 91 Anm. 13).<br />

Seine ersten Amtshandlungen deuteten darauf hin, die Klosterreformen seines<br />

Vorgängers fortzusetzen. In St. Aegidü gelang ihm deren Abschluß bis zum<br />

Jahre 1468 (Schröer, Kirche 1 S. 64; 2 S. 133). <strong>Das</strong> Kloster wurde harder beslofen,<br />

der bisherige Konfessar aus Marienfeld durch einen Liesborner Benediktiner<br />

ersetzt (MGQ 1 S. 323). Auch in Vinnenberg konnte ein neuer Anfang gemacht<br />

werden. <strong>Das</strong> Kloster errang sogar die Kraft, andere Frauenklöster zu reformieren<br />

(WestfKlosterb 2 S. 391).<br />

Unglücklicher verliefen die Bemühungen im benachbarten Cisterzienserinnen-Kloster<br />

Rengering. Ein mit der Reform beauftragter bischöflicher Amtmann<br />

brannte das Kloster am 14. Juli 1472 nieder. Eine Besserung blieb deshalb aus.<br />

Se bleven nha alss vor. Erst im Jahre 1480 wurden die Nonnen wieder beslofen,<br />

blieben zum Unterschied von Vinnenberg jedoch bei ihrem Orden und unter<br />

Marienfelder Paternität (MGQ 1 S. 323; Schröer, Kirche 1 S. 64; WestfKlosterb<br />

2 S. 286 f.).<br />

<strong>Das</strong> bisher nach der Dritten Regel lebende und von der geistlichen Leitung<br />

der münsterischen Minoriten abhängige Schwesternhaus Annental in Coesfeld<br />

unterstellte der Bischof 1476 der Kölner Observanten-Provinz, insbesondere<br />

dem Guardian in Hamm (Schröer, Kirche 1 S. 65 ungenau; WestfKlosterb 1<br />

S. 195).<br />

Zu dieser Zeit hatte die Politik den Bischof längst vor andere Aufgaben<br />

gestellt. <strong>Die</strong> Entwicklung an der westlichen Stiftsgrenze bereitete Sorgen. Er<br />

versuchte 1468, den Erbstreit der Herzöge Arnold und Adolf von Geldern zu<br />

schlichten, stellte sich aber dann auf die Seite Arnolds, eines Parteigängers von<br />

Kleve und Burgund (Vollmer S. 107 f.). <strong>Das</strong> Anwachsen der burgundischen<br />

Macht, die auch münsterische Interessen in Friesland bedrohte, zwangen den<br />

Bischof aber bald, wieder auf Distanz zu Kleve und Burgund zu gehen. Einen<br />

Bündnisantrag Karls des Kühnen lehnte er 1471 rundweg ab (Veeck S. 31; Vollmer<br />

S. 109).<br />

<strong>Die</strong> gespannte Lage im Westen stand in Zusammenhang mit oldenburgischen<br />

Zwistigkeiten. Graf Gerhard von Oldenburg, ein im Jahre 1471 aus Holstein

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