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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 8. <strong>Die</strong> <strong>Diözese</strong> unter den letzten Saliern bis zur Zeit Kaiser Friedrichs <strong>1.</strong> 99<br />

Nr. 255; ebd. S. 58 f. Nr. 275). Der Bischof half auch bei der Überführung von<br />

Graf Gottfrieds Unterkörper nach Cappenberg, während der Oberkörper an<br />

seinem Sterbeort Ilbenstadt verblieb. Der dortige Konvent hatte sich anfangs<br />

strikt geweigert, die Reliquie herauszugeben. <strong>Die</strong> Gebeine des Stifters trafen am<br />

12. Februar 1149 in Cappenberg ein (AA SS Jan. 1 S. 854; MGH.SS. 12 S. 527;<br />

Handbuch S. 78 f. zu 1148). Ihre feierliche Erhebung nahm Werner am 16. September<br />

1150 vor, multis astantibus in sanetuario novo venerabiliter ab antistite Monasteriense<br />

Wernero reposita sunt (MGH.SS. 12 S. 528).<br />

In dem von seinen drei Vorgängern gegründeten und geförderten Kollegiatstift<br />

St. Mauritz stiftete Bischof Werner 1142 für sich und seine Vorgänger eine<br />

Memorie mit einer Hofstätte im Dorfe Bocholt (Erhard, Cod. 2 S. 33 Nr. 240).<br />

<strong>Die</strong> Klostergründung seines Ministerialen Liudbert (von Holenbeck) zu Hohenholte<br />

bestätigte der Bischof am 23. April 1142. Erster Prior wurde der Bruder<br />

des Stifters, Theodericus, der als Mönch zu Saint-Nicaise in Reims lebte und<br />

gemäß der Benediktsregel seinem Abt Nicolaus Gehorsam wahren sollte. <strong>Die</strong><br />

Benediktiner hielten sich bis 1188 in Hohenholte und wurden dann durch Augustinerinnen<br />

ersetzt (Erhard, Cod. 2 S. 31 f. Nr. 238; Handbuch S. 78) .<br />

D en von weltlicher Seite angefeindeten fratres et sorores eeclesie b. Margarete in<br />

Asbeck garantierte der Bischof 1151 ihren Besitzstand. Über Stifter und Ordenszugehörigkeit<br />

des Klosters wird nichts gesagt. Der Bischof scheidet als Gründer<br />

aus. Ganz unwahrscheinlich ist auch die Deutung als Augustinerdoppelkloster<br />

(so Handbuch S. 163). Eine Besetzung mit Augustinerinnen käme erst in einer<br />

späteren Zeit infrage. Näher liegt die Annahme, Asbeck sei ein Prämonstratenserdoppelkloster<br />

gewesen, wie es dreißig Jahre zuvor in Cappenberg, danach in<br />

Lette entstanden war (zurückhaltend beurteilt von Heinz Goebel, WestfKlosterb<br />

1 S. 41 ). Wenn in der Bestätigungsurkunde Bischof Friedrichs 1<strong>1.</strong> für Asbeck<br />

von 1163 Abt Werenbold von VarIar an erster Stelle unter den Zeugen steht,<br />

spricht das ebenso für prämonstratensische Bezüge wie die Vorliebe des Bischofs<br />

für diesen Orden. Als Vogt des Klosters tritt in der zuletzt genannten<br />

Urkunde der Edelherr Konrad von Wettringen auf, so daß als Stifter ein Angehöriger<br />

dieses mit den Edelherren von Ibbenbüren verwandten Geschlechtes zu<br />

vermuten ist (Erhard, Cod.2 S.99 Nr. 328 b). Eine Inschrift in der Asbecker<br />

lZirche nennt einen Wieer auetor neben Bischof Werner, dem institutor (StAM, Ms.<br />

2 Nr. 12 BI. 53). Der Rufname Wigger erscheint bei den Wettringern öfters.<br />

Im Vergleich mit den Zuwendungen Werners an die Klöster hielten sich die<br />

an das Domkapitel in engen Grenzen. Unter ihnen befand sich eine Memorienstiftung<br />

(1137), aus deren Wortlaut die offensichtlich damals noch bestehende<br />

Absicht des Bischofs hervorgeht, sich in der Domkirche bestatten zu lassen.<br />

Zur Schenkung gehörte ein in allen Einzelheiten beschriebener bischöflicher<br />

Ornat (Erhard, Cod.2 S. 21 ff. Nr.224). <strong>Die</strong> ebenfalls dazugehörige Weinspende,<br />

die aus dem silbernen "Paulusnapf" verabreicht wurde, blieb bis 1574<br />

erhalten, für die Domherren sogar darüber hinaus (Kock S. 62; Handbuch S. 79).

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