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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 8. <strong>Die</strong> <strong>Diözese</strong> unter den letzten Saliern bis zur Zeit Kaiser Friedrichs I. 97<br />

richt von seiner Anerkennung überbrachten. Im November traf die Gesandtschaft<br />

den Papst in Clermont an (MGH. Const. 1 S. 166; MGH.DL.III Nr. 48;<br />

Bernhardi S. 341 ff.). Wahrscheinlich war Egbert auch zugegen, als Lothar in<br />

Lüttich mit Innocenz zusammentraf (Ende März 1131; MGH.DL.III Nr.33,<br />

Fälschung?), denn er wurde beauftragt, zu Verhandlungen mit Anaklet und den<br />

Römern nach Rom zu reisen, dort aber auch die baldige Ankunft des Königs<br />

mit großem Heer anzukündigen.<br />

Egbert machte sich auf den Weg, schlug aber aus Furcht vor dem Gegenkönig<br />

Rudolf von Rheinfelden einen Bogen über Böhmen (MGH.SS. 9 S. 137),<br />

ging von dort nach Salzburg, wo er mit Erzbischof Konrad und anderen Bischöfen<br />

zusammenkam. Dadurch gerieten die Ungarn in Furcht vor einem deutschen<br />

Angriff und verheerten die östlichen Marken. Es dürfte Egbert gewesen sein,<br />

der dem Salzburger Metropoliten eine Gesandtschaft an den neuen König Bela<br />

den Blinden nahelegte, der es gelang, den Frieden zu sichern (Bernhardi S. 531).<br />

<strong>Die</strong> Wahl eines neuen Erzbischofs von Köln und dessen Ordination am<br />

Weihnachtsfest 1131 war das letzte E reignis, an dem Egbert teilnahm. Er erkrankte<br />

und starb am 9. Januar 1132 in Köln (Bernhardi S. 414ff.). Sein Leichnam<br />

wurde in <strong>Münster</strong>, wahrscheinlich im Dom, bestattet (MGQ 5 S. 199).<br />

Sein Nachfolger Werner (1132-1151) ist wohl den mit den schwäbischen<br />

Steußlingern verwandten Edelherren von Arnstedt bei Magdeburg zuzurechnen,<br />

war aber auch mit den rheinischen Edelherren von Randerath verwandt, die<br />

wiederum mit dem Kölner Erzbischof Anno von Steußlingen in enger Beziehung<br />

standen. Über Annos Bruder Werner, Erzbischof von Magdeburg<br />

(1067 -1078), besaß dessen Neffe Werner von Arnstedt gute Beziehungen zur<br />

Reichskirche in Ostfalen. So erlangte dieser Dompfründen in Halberstadt und<br />

Hildesheim, durch seinen Oheim Anno auch ein Kanonikat in Xanten.<br />

<strong>Die</strong> Ernennung zum Bischof von <strong>Münster</strong> vollzog sich unter dem Einfluß<br />

König Lothars und Erzbischof Brunos 1<strong>1.</strong> Dementsprechend bewegte sich Werner<br />

vorwiegend in den Bahnen kirchlicher Reformideen. Bernhard von Clairvaux<br />

und Norbert von Xanten beeinflußten sein Denken. Zuerst wandte er sich dem<br />

Frauenkloster St. Marien Überwasser zu, bestätigte alte Schenkungen und fügte<br />

neue hinzu. Im Jahre 1137 weihte er die Kapelle Prummern bei Geilenkirchen,<br />

eine Stiftung der Udelhildis - wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Edelherren<br />

von Randerath - (Erhard, Cod.2 S.21 Nr. 223), die später dem Kloster<br />

Überwasser unterstellt wurde.<br />

Im Jahre 1133 bestätigte Lothar III. das Prämonstratenser-D oppelkloster in<br />

Lette am östlichen Rande der <strong>Diözese</strong> <strong>Münster</strong> (MGH.DL.III Nr. 58). Als Stifter<br />

trat der Edelherr Rudolf von Stein furt auf. Seine Familie stammte aus der<br />

Harzgegend und war mit den Grafen von Stade verwandt, im <strong>Münster</strong>land aber<br />

kaum begütert. So spricht vieles dafür, daß Rudolf nur als Amtswalter der damals

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