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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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576 4. Verfassung<br />

Es gelang den Bischöfen nicht, das kleine Territorium Steinfurt, ein Einsprengsel<br />

im Amt Horstmar, zu beseitigen. <strong>Die</strong> Besitzer stützten sich nicht nur<br />

auf ihre Burg, sondern auch auf die Vogtei über das Stift Borghorst, ehemalige<br />

Besitzungen der 1206 erloschenen Edelherren von Ascheberg, das Gogericht<br />

Rüschau und die Freigrafschaft Laer. Zwar war ihre Stellung nach der Zerstörung<br />

ihrer Schwanenburg bei Mesum an der Ems durch den Bischof (1343)<br />

geschwächt, doch gewann die Herrschaft 1421 an Bedeutung, als sie mitsamt<br />

der Grafschaft Bentheim den Edelherren von Götterswick zufiel. Am 26. April<br />

1495 wurde Steinfurt als reichsunmittelbar anerkannt (RTA.Mittl.R.5 S.937<br />

Nr. 1197). Damit begann vor dem Reichskammergericht ein Prozeß, der 1569<br />

zu einer für den Grafen ungünstigen Regelung der geistlichen Jurisdiktion und<br />

Schatzung in der Herrschaft führte. Im Jahre 1716 wurde die Reichsunmittelbarkeit<br />

auf Stadt und Burg Steinfurt sowie einige Bauerschaften beschränkt. <strong>Die</strong><br />

Jurisdiktion über die Kirchspiele Laer und Holthausen sowie über mehrere<br />

Bauerschaften der Kirchspiele Billerbeck und Darfeld, die damals unter die<br />

alleinige Oberhoheit des Fürstbischofs traten, blieb dagegen den Grafen von<br />

Bentheim-Steinfurt erhalten. 1 )<br />

k. Amt Sassenberg<br />

<strong>Das</strong> Amt Sassenberg bildete die Nordostecke des Oberstifts <strong>Münster</strong> und<br />

schob sich in das Heideland der alten Senne vor, in der sich die Grenzen der<br />

Bistümer <strong>Münster</strong>, Osnabrück und Paderborn berührten. <strong>Das</strong> östlichste Kirchspiel<br />

Isselhorst ging später an Osnabrück verloren. <strong>Die</strong> Gründung der Cisterzienserabtei<br />

Marienfeld durch den Bischof sollte u. a. die Grenze sichern. Der<br />

zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch unaufgeteilte Markenbestand lag in diesem<br />

Amt besonders hoch, in einigen Kirchspielen über 50% der Gemeindefläche.<br />

<strong>Die</strong> namengebende Burg Sassenberg wurde auf älteren Grundlagen (?) wahrscheinlich<br />

von Bischof Everhard zu Ende des 13. Jahrhunderts errichtet.<br />

Nennenswerten Besitz hatte der Bischof nur in den Kirchspielen Altwarendorf,<br />

Beelen und Freckenhorst, unter denen allein das letztgenannte Kirchspiel<br />

mit domkapitularischen Gütern vertreten war. Demnach dürften die Besitzun-<br />

1) Grenzverträge wurden geschlossen am 2<strong>1.</strong> Juni 1569 (MLA 66 Nr. 5), 17. April<br />

1699 betr. Gronau, 4.-7. Dezember 1716, bestätigt am 25. Januar 1718 durch das Reichskammergericht,<br />

am 5. Dezember 1719 durch den Kaiser (INAWestf NF 5 S. 112-115);<br />

17. Dezember 1754 und 30. Oktober 1767, ratifiziert am 15. Dezember 1767 von König<br />

Georg IH. von Großbritannien; <strong>1.</strong> Dezember 1777 ratifiziert derselbe den Vertrag von<br />

1699; <strong>1.</strong> Oktober- 3. November 1778 betr. das Holzgericht im Samerott, Gericht Schüttorf;<br />

16. April 1788 Grenzvergleich mit Steinfurt.<br />

<strong>Die</strong> Grenze zwischen Alstätte und Epe einerseits, Oldenzaal und Enschede andererseits<br />

regelte der Vertrag vom 29. August 1618 (DkapM III M 8).

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