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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 3. Denkmäler 27<br />

anderem auch auf Amt und Burg Bevergern verzichten. Sofort ergriff Fürstbischof<br />

Otto von Hoya Maßnahmen zum Ausbau der Burg. Er starb auf ihr am<br />

4. Oktober 1424. Auch Bischof Konrad von Rietberg beschloß hier am 19. Februar<br />

1508 sein Leben. Später sank die Beliebtheit von Bevergern als Residenz<br />

herab. Sie diente nunmehr in erster Linie als Amtssitz von Drost und Rentmeister<br />

des Amtes Bevergern.<br />

Der Grundriß der Burg zeigt eine rechteckige Anlage mit vier Ecktürmen<br />

und einem großen Turm, Bestandteil der ursprünglichen Burg, neben dem Zugang<br />

an der Längsseite. <strong>Die</strong> Maße betrugen ungefähr 200 zu 150 Fuß (rund 60<br />

zu 45 m).<br />

<strong>Die</strong> ansehnliche Burg fiel unter Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg aus<br />

politischen Gründen dem Abriß zum Opfer, nachdem dieser im Jahre 1680 mit<br />

Frankreich in eine Defensivallianz getreten war und kriegerischen Verwicklungen<br />

mit den Vereinigten Niederlanden und dem Hause Oranien vorbeugen wollte.<br />

<strong>Die</strong> Trümmer der gesprengten Gebäude dienten noch im 19. Jahrhundert den<br />

Einwohnern des Ortes als billiges Baumaterial. Der Sitz der Amtsverwaltung<br />

wurde nach Rheine verlegt.<br />

<strong>Die</strong> Burg Ahaus<br />

T ü c king earl, Geschichte der Herrschaft und der Stadt Ahaus (ZVaterländG 28. 1869 S. 1 - 78;<br />

30. 1872 T.l S.1-102; 3<strong>1.</strong> 1873 T.l S. 1-83)<br />

Ludorff AObert), <strong>Die</strong> Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Ahaus. Mit geschichtlichen Einleitungen<br />

von ] (ulius) Schwiete rs. 1900 S. 12<br />

KI uge Dorothea und Wilfried Hansmann, Westfalen (Ludwig D e hi o, Handbuch der Deutschen<br />

Kunstdenkmäler. Neubearb.) 1969 S. 1 ff.<br />

Ko h I Wilhe1m, Ahaus (HdbHistStätt 3 S. 9 f.)<br />

- Geschichte der Stadt Ahaus. Ein Überblick (Beiträge z. Geschichte d. Stadt Ahaus 2) 1980<br />

Sweder, Herr zu Voorst und Keppel, verehelicht mit der ältesten Tochter<br />

Ludolfs, Herrn zu Horstmar-Ahaus, durch diese Ehe Besitzer der Herrschaft<br />

und Burg Ahaus, geriet im Verlauf einer Fehde gegen Bischof Otto im Jahre<br />

1398 in münsterische Gefangenschaft und erkaufte sich am 13. November 1400<br />

die Freiheit durch Verzicht auf die Herrschaft Lohn (Stadtlohn) und Verpfändung<br />

der Herrschaft Ahaus. Nachdem Sweders Witwe den Ritter Goddert von<br />

Rure geheiratet hatte, überließen beide dem Fürstbischof von <strong>Münster</strong> die Herrschaft<br />

am 2<strong>1.</strong> Januar 1406 für 4500 Goldgulden. Damit gingen Herrschaft, Burg<br />

und Stadt Ahaus im Stift <strong>Münster</strong> auf.<br />

<strong>Die</strong> Burg Ahaus, ähnlich günstig in wald- und wildreicher Umgebung<br />

gelegen wie die Burgen Wolbeck und Sassenberg, entwickelte sich zu einer<br />

der beliebtesten Residenzen der münsterischen Fürstbischöfe. Besonders oft<br />

hielt sich hier Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen auf. Ahaus, an<br />

der Grenze der von ihm mehrmals bekriegten Vereinigten Niederlande gele-

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