06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 3. Denkmäler<br />

Der Fürstenhof neben dem Michaelistor<br />

Geisberg, <strong>Die</strong> Stadt <strong>Münster</strong> 1 S.283-310<br />

Prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 116-145 passim<br />

GS NF 17,1: Kohl, Domstift St. PauJus 1 S. 52 ff., 65 ff., 399 f.<br />

Am 10. Juli 1280 ist erstmals von einer Verhandlung im neuen bischöflichen<br />

Wohngebäude in der Stadt <strong>Münster</strong> die Rede (WestfUB 3 S. 576 Nr. 1103: in domo<br />

nostra iuxta capellam beati Michaelis sita) , das auf dem Areal einer oder zweier Domherrenkurien<br />

errichtet worden war. <strong>Das</strong> Gebäude wurde domus episcopi oder auch Fürstenhofgenannt.<br />

Nachdem die Funktion als Behördensitz in den Vordergrund getreten<br />

war, etwa seit Mitte des 17. Jahrhunderts, hieß es Kanzlei. Seit 1710 saß ständig<br />

die fürstbischöfliche Hofkammer im Hause, außerdem die Hausvogtei. Im 1687<br />

erbauten Westflügel (MGQ 3 S. 273), der "neuen Kanzlei", war die Pfennigkammer<br />

untergebracht (Im einzelnen dazu: v. Olfers, Beiträge S. 9 ff.; Lüdicke, Zentralbehörden;<br />

Pläne: Geisberg, <strong>Die</strong> Stadt <strong>Münster</strong> 1 S. 284- 310 passim). Im 19. Jahrhundert<br />

wurde das Bauwerk Sitz der Preußischen Regierung.<br />

<strong>Die</strong> Ostmauer des ältesten Gebäudeteils stand in der Mitte des Immunitätsgrabens,<br />

ist also identisch mit der Mauer der damaligen Domkurien. Hinter dem<br />

Gebäude lag ein Garten, in dem später die Küche und Stallungen erbaut wurden.<br />

Eine Erweiterung des Gartens wurde durch Eintausch eines Geländes durch<br />

Fürstbischof Franz von Waldeck gegen den Hof Havichorst 1536 ermöglicht.<br />

Im Obergeschoß des Hauses bestand ein Zugang zu der über dem Michaelistor<br />

befindlichen Michaeliskapelle, die beim Einzug der Fürstbischöfe eine wichtige<br />

Rolle spielte. Umbauten des Fürstenhofs fanden unter den Bischöfen Otto<br />

von Hoya (1392-1424) und Bernhard von Raesfeld (1557-1566) statt. Im Jahre<br />

1687 entstanden weitere Räume für die Behörden und Archive. Im Endergebnis<br />

zeigte der Fürstenhof das Bild eines Dreiflügelbaus um einen zum Domhof hin<br />

durch ein Eisengatter abgeschlossenen Hof.<br />

Eine Veränderung des Bildes ergab sich durch den 1778/ 79 vollzogenen Abbruch<br />

der Michaeliskapelle, der einen besseren Zugang vom Prinzipalmarkt zum<br />

Domhof ermöglichen sollte. Danach fanden keine wesentlichen Veränderungen<br />

an der Gesamtsituation mehr statt, bis im Jahre 1886/87 alle Gebäude abgerissen<br />

wurden. <strong>Die</strong> Preußische Regierung bezog ein im Neorenaissancestil errichtetes,<br />

geräumigeres Gebäude mit drei Geschossen. Auch dieses Gebäude, das im wesentlichen<br />

den letzten Krieg überdauerte, steht nicht mehr. An seine Stelle trat ein<br />

in moderner Plattenbauweise erbautes <strong>Die</strong>nstgebäude der Bezirksregierung.<br />

Geisberg, <strong>Die</strong> Stadt <strong>Münster</strong> 1 S.322-330<br />

<strong>Die</strong> Residenz im Fraterhaus<br />

Seit dem Jahre 1661 verfolgte Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen den<br />

Plan, in der niedergeworfenen Hauptstadt eine Residenz zu errichten. Ausersehen<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!