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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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166 3. Historische Übersicht<br />

Schöppingen, Eggerode, Osterwick, Holtwick, Legden, Heek, Epe und Metelen<br />

zugesprochen hatte (philippi, Landrechte S: 186 f.; Schnurr S. 73). Bischof Otto<br />

vereinbarte mit Ludolf am 17. April d.]., die Streitfragen Schiedsmännern vorzulegen<br />

und bis zum 1<strong>1.</strong> September aus der Welt zu schaffen und notfalls den Herzog<br />

von Sachsen-Lauenburg als Oberschiedsrichter anzurufen (Schnurr S. 74) .<br />

<strong>Die</strong> Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis. Im Jahre 1396 brachen die<br />

Kämpfe aus. Bischof Otto eroberte die von seinen Gegnern zwischen Horstmar<br />

und Schöppingen auf einer Vechteinsel erbaute Burg Ovelgönne. Ein Waffenstillstand<br />

legte fest, daß der Domherr Rotger Schunde die Burg namens des<br />

Bischofs verwalten, aller beweglicher Besitz aber an Heinrich von Solms ausgehändigt<br />

werden sollte. Kam bis zum 24. Juni kein Friede zustande, ging die Burg<br />

in Stifts besitz über.<br />

Ludolf von Steinfurt brach den Waffenstillstand und nahm den Bischof bei<br />

Horstmar gefangen (ebd. S.79). <strong>Die</strong> Brüder Ottos zerstörten Ovelgönne am<br />

22. Juli 1396, konnten aber Steinfurt nicht bezwingen. Exkommuniziert schloß<br />

Ludolf am 12. August einen Vergleich mit Bischof Otto. <strong>Die</strong>ser versprach, beim<br />

Papst die Lösung des Edelherrn vom Bann zu bewirken und 7500 rheinische<br />

Goldgulden für seine Freilassung zu zahlen. Davon gingen 2000 Gulden ab, für<br />

die der Bischof die Kirchspiele Steinfurt und Borghorst, den späteren Kern der<br />

Herrschaft Steinfurt, als Pfand setzte (ebd. S. 82 ff). Ludolf zahlte 325 geldrische<br />

Gulden für die während der Fehde verübte Zerstörung von Metelen. Er kam<br />

erst im März 1399 von der Exkommunikation frei. Sein Verbündeter Heinrich<br />

von Solms-Ottenstein nahm an dem Frieden nicht teil (ebd. S. 86 f.).<br />

Heinrich scheint es gewesen zu sein, der die Fehde der Edelherren von<br />

Bronckhorst als Besitzer der Herrschaft Borculo 1397 gegen den Bischof anzettelte.<br />

Über ihren Verlauf ist nichts bekannt. Erst später erkannten die Herren<br />

die Oberherrschaft <strong>Münster</strong>s über Borculo an (ebd. S. 89: 6. März 1406). <strong>Die</strong><br />

Stadt Vreden nutzte die Gelegenheit, gestützt auf Graf Adolf von Kleve-Mark,<br />

die münsterische Herrschaft abzuschütteln. D er Graf ging daran, in Vreden eine<br />

Burg zu errichten, wurde aber 1398 von Bischöflichen vertrieben. <strong>Die</strong> nun in<br />

Angriff genommenen Befestigungsanlagen des Bischofs richteten sich eindeutig<br />

gegen Heinrich von Solms-Ottenstein und Sweder von Vorst, Besitzer der Herrschaft<br />

Ahaus, der auch Ansprüche auf die alte Herrschaft Lohn erhob. Mit<br />

Unterstützung des Grafen von Limburg fiel er in Rillerbeck ein. Der Limburger<br />

trat an der Lippe auf. Schnell bereitete der Bischof aber dem Spuk ein Ende.<br />

Beide Ruhestörer wurden gefangen. Sweder kam erst 1400 frei, nachdem er auf<br />

Lohn verzichtet und 30 000 rheinische Gulden zu zahlen versprochen hatte. Da<br />

er die hohe Summe nicht aufbringen konnte, verpfändete er für 12 000 Gulden<br />

dem Bischof die Herrschaft Ahaus (ebd. S. 93 - 96). Sweder starb bald darauf.<br />

Seine Witwe Johanna von Ahaus heiratete den Ritter Gottfried von Rure. Beide<br />

verkauften am 2<strong>1.</strong> Januar 1406 alle Rechte an der Herrschaft endgültig dem<br />

Bischof (ebd. S. 97).

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