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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 17. D as Fürstbistum in der Interessensphäre Frankreichs und der Seemächte 289<br />

<strong>Die</strong>nst, worauf dan eine große verenderung in militan·bus eifolgte, wie dan auch fast alle jahr<br />

neue und mehrere verdriesslichkeiten, so nicht alle Zu melden sein, folgten (MGQ 3 S. 283).<br />

Sein enges Verhältnis zu den Generalstaaten bestätigte der Bischof mit der<br />

Defensivallianz vom 2<strong>1.</strong> Juli 1708, die über den erwarteten Friedensschluß hinaus<br />

zwölf Jahre gelten sollte. <strong>Das</strong> Bündnis sicherte dem Bischof den Bezug von<br />

Subsidien (von den Generalstaaten am 5. August 1709 ratifiziert). Am 6. November<br />

1708 ratifizierte der König von Großbritannien den Beitritt Franz Arnolds<br />

zu seinem Bündnis mit dem Kaiser und den Generalstaaten vom 7. September<br />

170<strong>1.</strong> Mit dem kaiserlichen Gesandten, Graf von Fürstenberg, schloß<br />

der Bischof am 3. September 1713 ein Abkommen, das die Stellung von 3900<br />

Mann münsterisch-paderbornischer Truppen zum Einsatz unter Prinz Eugen<br />

am Oberrhein gegen hohe Subsidien vorsah. Im Jahre 1715 vereinbarte Franz<br />

Arnold mit Graf Friedrich Christian von Schaumburg-Lippe ein Bündnis auf<br />

sechs Jahre, nahm dessen Land in Schutz und überließ ihm Truppen gegen<br />

jährlich 3000 Rtl. <strong>Das</strong> Abkommen entsprach dem 1684 mit Ostfriesland geschlossenen<br />

Vertrag, in dem er die Reichs- und Kreiskontingente der Grafschaft<br />

für jährlich 4800 Rtl. übernommen hatte. Schließlich folgte am 23. März 1716<br />

ein Vertrag mit Großbritannien über Stellung von vier Bataillonen.<br />

Johann Peter von QuenteIl (t 7. April 1710) und seit September 1714 Agostino<br />

Steffani fungierten als Weihbischöfe. Pranz Arnold griff aber auch selbst in<br />

geistliche Dinge ein. So ließ er von 1711 bis 1715 eine Visitation des Emslandes<br />

durchführen und 1712 eine neue Agende für das Stift <strong>Münster</strong> drucken. Auf<br />

Bitten des dortigen Balliers weihte er 1713 die Deutschordens-Kirche zu Mülheim.<br />

1 ) Er gehörte auch zu den Förderern des Minoritenklosters Zwillbrock,<br />

das für die Mission in den niederländischen Grenzgebieten Bedeutung besaß.<br />

Dort legte er am 6. Oktober 1717 den Grundstein zu der noch heute bestehenden<br />

Kirche (WestfKlosterb 2 S.507). Zum Bau einer katholischen Kirche in<br />

Hannover stiftete er 1000 Rtl. (INAWestf Bbd 3 S. 74: A 48). In wieweit Franz<br />

Arnold damals aufblühende Formen der Volksfrömmigkeit beeinflußte, läßt sich<br />

schwer entscheiden (Schröer, Bischöfe S. 232).2)<br />

Unter Franz Arnold von Wolff-Metternich wurden die Lehnsherrschaften<br />

Werth und Wertherbruch für 80000 Rtl. angekauft (MGQ 3 S. 288; INAWestf<br />

Bbd 3 S. 69: Hs. 175 BI. 449). Der Vertrag mit Herzog Ernst Friedrich von<br />

Sachsen-Hildburghausen kam am 4. August 1706 zustande. Auch die seit Jahrhunderten<br />

andauernden Streitigkeiten um Hoheitsrechte und Grenzverläufe in<br />

1) Jacob TORSY, <strong>Die</strong> Weihehandlungen der Kölner Weihbischöfe 1661 -1840 nach<br />

den weihbischöflichen Protokollen (StudKöln KG 10) 1969 S. 406.<br />

2) Am <strong>1.</strong> Juni 1711 befahl der Generalvikar aufgrund eines Mandats Papst Clemens'<br />

Xl. den Abschwörungseid vom Jansenismus in den Ämtern Ahaus und Horstmar abzunehmen<br />

(Salm-Salm'sches Archiv, Vreden Lade 204,1 Nr. 13). Über die Verbreitung des<br />

Jansenismus im westlichen <strong>Münster</strong>land liegen bisher keine näheren Kenntnisse vor.

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