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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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144 3. Historische Übersicht<br />

erteilt worden (GS NF 17,2 S.457). Der Metropolit ließ Bischof Otto am<br />

24. Mai durch Kommissare nach Köln vorladen (WestfUB 8 S. 109 Nr. 338;<br />

RegEbfKöln 4 S. 28 Nr. 153). Domkapitel, Edle und Ministerialen des Stifts<br />

verzichteten ausdrücklich darauf, ohne Zustimmung des Erzbischofs einen Ausgleich<br />

mit Otto anzustreben (WestfUB 8 S. 110 Nr. 339 f.; RegEbfKöln 4 S. 28<br />

Nr. 154 f.; Perger S. 34). <strong>Die</strong> Kommissare bestätigten am 2. Juni, die Ladung im<br />

Dom zu <strong>Münster</strong> ausgerichtet zu haben (WestfUB 8 S. 111 Nr. 341; RegEbfKöln<br />

4 S. 29 Nr. 156).<br />

Unerwartet schnell entschied der Kölner Offizial schon am 17. Juni in der<br />

Subcellerarie-Frage zugunsten des Dompropstes (WestfUB 8 S. 111 f. Nr.342;<br />

Perger S. 35), weil der Bischof nicht zur Verhandlung erschienen sei und an den<br />

Papst appelliert habe (WestfUB 8 S. 112 Nr. 343; RegEbfKöln 4 S. 29 f. Nr. 161;<br />

Perger S. 36).<br />

<strong>Die</strong> auf 58 Punkte erweiterte Klageschrift gegen Bischof Otto wurde am<br />

l.Juli 1306 vorgelegt (WestfUB 8 S. 113-118 Nr. 345; Perger S. 72 Nr. 9). <strong>Die</strong><br />

vom Metropoliten ernannten Richter beauftragten am 12. d. M. die Kleriker<br />

Heinrich von Are und Gerlach von Wipperfürth, alle Klagepunkte durch Zeugenbefragung<br />

zu untersuchen (WestfUB 8 S. 118 Br. 346; RegEbfKöln 4 S. 32<br />

Nr. 141; Perger S. 37). <strong>Das</strong> von ihnen im münsterischen Dom errichtete Protokolllegten<br />

beide am 18. August in Köln vor (WestfUB 8 S. 120-124 Nr. 351 f.;<br />

RegEbfKöln 4 S. 33 Nr. 179; Perger S. 44). Der münsterische Prokurator schob<br />

noch am selben Tage weitere Dokumente zur Untermauerung der Anklage nach<br />

(WestfUB 8 S. 124 Nr.353). Daraufhin übergaben die Richter die Akten an<br />

Erzbischof Heinrich (ebd. Nr. 354).<br />

Der Metropolit lud Bischof Otto zur Anhörung nach Köln vor (ebd. S. 125 f.<br />

Nr. 357; RegEbfKöln 4 S. 36 Nr. 193; Perger S. 46). Otto erschien nicht. So<br />

entsetzte ihn der Erzbischof am 3. Oktober aller geistlichen und weltlichen Ämter<br />

und entband Geistlichkeit und Laien vom Treueid gegenüber ihrem Bischof.<br />

<strong>Das</strong> Domkapitel et alii, ad quos ius eligendi Monasteriensem episcopum dinoscitur pertinere,<br />

wurden mit der Einleitung einer Neuwahl beauftragt.l) Zwei Tage darauf ordnete<br />

der Metropolit an, die Absetzung Ottos in <strong>Münster</strong> zu verkünden und den<br />

dortigen Offizial, Magister Tilman, nach Köln vorzuladen. Dessen Amt sollte<br />

während der Sedisvakanz ruhen. 2)<br />

Bischof Otto ließ sich aber nicht beirren. Im Vertrauen auf seine Appellation<br />

an Papst Clemens V führte er seine Amtsgeschäfte fort, wie die Ordnung für<br />

die Horstmarer Kapelle (s.o.) und die Weihe des Abtes von Wittewierum am<br />

1) WestfUB 8 S. 127 f. Nr. 362; RegEbfKöln 4 S. 37 Nr. 197; PERGER S. 80 Nr. 10;<br />

SCHMITZ-KALLENBERG, Beiträge S. 16.<br />

2) WestfUB 8 S. 128 Nr. 363; RegEbfKöln 4 S.37 Nr. 198; PERGER S.47 u. S.82<br />

Nr.l<strong>1.</strong>

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