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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 20. Einsetzung der Bischöfe 325<br />

(vor 882-um 895). Unzweifelhaft auf einer Verleihung durch Kaiser Arnulf<br />

beruht die Amtszeit Bischof Nithards (um 899 - 922).<br />

Rumold (um 922-932) verdankt das <strong>Bistum</strong> dem ersten sächsischen König<br />

Heinrich <strong>1.</strong> (GS NF 20 S.142), sein Nachfolger Hilde b o ld (um 941-969)<br />

Kaiser Otto <strong>1.</strong>, dem er lebenslang die Treue hielt. Von Otto <strong>1.</strong> wurde auch D o d o<br />

(um 969 - 993), wohl ein Sproß des ottonischen Hauses, zum Bischof erhoben<br />

(fenckhoff S. 22) . Su i tger (993 -1011) wurde propter raram sanctitatem (fhietmar<br />

ed. Holtzmann S. 522 f.) von König Otto III. ernannt (MGH.SS. 6 S.638).<br />

D ietrich <strong>1.</strong> (1012/ 14-1022), wahrscheinlich früherer Kaplan E rzbischof Taginos<br />

von Magdeburg, wurde im Jahre 1012 in Magdeburg zu Taginos N achfolger<br />

gewählt, aber von König Heinrich II. nicht bestätigt. E r erhielt das <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Münster</strong> als Entschädigung (MGH.SS. 8 S. 267; ebd. 11 S. 115). Auch Sig frid<br />

(1022 -1032), ehemals Abt von Berge bei Magdeburg, verdankt seine Ernennung<br />

Kaiser Heinrich II., der in ihm einen Vertreter des Mönchtums auszeichnete<br />

(fenckhoff S. 34 f.; Fleckenstein 2 S. 212, 221 f.). Für Hermann <strong>1.</strong> (1032-<br />

1042) gibt es kein Zeugnis für eine königliche Einsetzung, doch ist aus der Zeit<br />

K aiser Konrads 1<strong>1.</strong> kein Fall bekannt, in dem der Kaiser einen Bischof ni c h t<br />

investiert hätte (Breßlau 2 S. 11). Bischof Rotbert (1042-1063) wurde, wie alle<br />

Bischöfe unter Heinrich III., von diesem Herrscher ernannt (fenckhoff S. 35).<br />

Friedrich <strong>1.</strong> (1064-1084/ 85), aus dem Hause Wettin, empfing das <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Münster</strong> aus der Hand Erzbischof Annos 1<strong>1.</strong> von Köln namens des minderjährigen<br />

Königs Heinrich IV, um ihn für das entgangene Erzbistum Magdeburg zu<br />

entschädigen, das Anno seinem eigenen Bruder Werner zugedacht hatte (Reg­<br />

E bfKöln 1 S. 263 Nr.918; GS Erzbistum Magdeburg 1 S. 309 f.). Erpho<br />

(1085 -1097) trat das <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong> als Günstling Kaiser Heinrichs IV an,<br />

nach den Anschuldigungen Herrands von Halberstadt aufgrund persönlicher,<br />

verdächtiger Beziehungen (MGH.Lib. de lite 2 S. 289). Auch Burchard (1098-<br />

1118) empfing das <strong>Bistum</strong> als Parteigänger Heinrichs IV aus dessen Hand<br />

(MGH.DH.IV Nr. 458).<br />

Nach einer Unterbrechung von siebzig Jahren lassen sich weitere königliche<br />

Ernennungen unter Kaiser Friedrich I. nachweisen. Ihm verdankten Ludwig I.<br />

von Wippra (1169 -1173) und Hermann II. von Katzenelnbogen (1174-<br />

1203) ihr Amt, letzterer vielleicht auf Vorschlag des dem kaiserlichen Gegenpapst<br />

Calixt II<strong>1.</strong> anhängenden münsterischen Domkapitels Oordan S. 123; Stehkämper<br />

S. 8 Anm. 36). Mit Hermann 1<strong>1.</strong> endete die Reihe der von König bzw.<br />

Kaiser eingesetzten Bischöfe.<br />

In manchen Fällen lassen sich Gründe für die Ernennung durch das Reichsoberhaupt<br />

erkennen. Sie liegen meist in Reichs- oder persönlichen <strong>Die</strong>nsten,<br />

Mitgliedschaft in der königlichen Hofkapelle, im Willen des Königs, den Kandidaten<br />

für ein ihm entgangenes <strong>Bistum</strong> zu entschädigen oder ihn durch die Verleihung<br />

auf seine Seite zu ziehen, manchmal auch in persönlicher Fürsorge für

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