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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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196 3. Historische Übersicht<br />

auf, das Gubernatorenamt in Geldern aufzugeben. Den geldrischen Ständen<br />

kündigten sie gleichzeitig die am 7. September 1478 zugesagte Hilfe auf, wobei<br />

sie sich hinter der kaiserlichen Autorität verschanzten. <strong>Die</strong> Geldrischen ließen<br />

sich jedoch nicht beeindrucken, wie auch der Bischof auf seinem Amte beharrte.<br />

Es gelang ihm sogar, Hattem und Elburg zurückzuerobern (ebd. S. 84- 88).<br />

Erbittert setzten die münsterischen Stände zum entscheidenden Schlag an:<br />

Sie entzogen dem Bischof die weltliche Regierungsgewalt und wählten am<br />

20. Juni 1480 ausgerechnet seinen Erzfeind, Johann von Kleve, zum Stiftsadministrator.<br />

Sie begründeten ihren Schritt mit der Undankbarkeit des Bischofs<br />

gegenüber seinem früheren Gönner, dem Herzog von Kleve, Verstößen gegen<br />

das Landesprivileg und Ungehorsam gegenüber dem Reichsoberhaupt. Bischof<br />

Heinrich wurde nach <strong>Münster</strong> vorgeladen, dem Herzog aber gestattet, Städte<br />

und Burgen des Stiftes zu besetzen und alle ihm feindlichen Untertanen des<br />

Fürstbistums zu bestrafen. Gebe der Bischof nach, sollte er wieder als Landesherr<br />

angenommen werden.<br />

Dessen Lage verschlechterte sich weiter. Nimwegen unterwarf sich am<br />

23. Mai 1481 Erzherzog Maximilian und erkannte ihn als Herzog von Geldern<br />

an (ebd. S. 88 ff.). In Zütfen beharrte Heinrich von Schwarzburg zwar noch auf<br />

seinem Pfandrecht, ernannte aber zu Anfang des Jahres 1480 seinen gleichnamigen<br />

Bruder zum Stellvertreter, ein Anzeichen für zunehmende Kampfmüdigkeit.<br />

Enttäuscht hielten die zütfenschen Stände dem Bischof seine mangelhafte Unterstützung<br />

vor und bekundeten ihre Absicht, mit Österreich Verhandlungen<br />

aufzunehmen (ebd. S. 91 ff.). Heinrich von Schwarzburg sah, daß ihn der Konflikt<br />

mit Habsburg um den vor Neuß verdienten Lohn gebracht hatte. Seine<br />

dringendste Aufgabe bestand nun darin, das gestörte Verhältnis zu Friedrich IH.<br />

und seinem Sohn Maximilian in Ordnung zu bringen. Unter Vermittlung des<br />

Erzbischofs von Trier schloß der Bischof am 12. September 1482 mit Erzherzog<br />

Maximilian Frieden und ein auf zehn Jahre angelegtes Bündnis. Maximilian gestand<br />

dem Bischof zu, seine Forderungen aus der Zütfener Pfandschaft vor<br />

Papst, Kaiser oder den Kurfürsten von Trier und Köln einzureichen. Außerdem<br />

versprach er, dem Bischof 12000 Gulden in sechs Terminen zu zahlen (ebd.<br />

S. 94 ff.). Am 14. September 1482 trat Heinrich von Schwarzburg als Gubernator<br />

von Geldern und Pfandherr von Zütfen zurück (FM U. 2219; Vollmer S. 111).<br />

Er mußte froh sein, halbwegs unbeschädigt aus dem geldrischen Abenteuer<br />

herausgekommen zu sein.<br />

Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den N orden. Im Jahre 1476<br />

hatte der unruhige Gerhard von Oldenburg erneut einen Einfall in O stfriesland<br />

unternommen, Gräfin Theda daraufhin aus Rache mit bremisch-münsterischen<br />

Söldnern das oldenburgische Ammerland verheert. <strong>Die</strong> Fehde endete nach einer<br />

Niederlage der Bremer mit einem in Quakenbrück am 15. Oktober 1476 geschlossenen<br />

Frieden (O stfriesUB 2 S. 79 - 83 Nr. 980 - 983; Freisenhausen

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