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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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72 3. Historische Übersicht<br />

Pieper Paul, Der Domschatz zu <strong>Münster</strong>. Mit einem Beitrag von Norbert Humburg, Der<br />

Reliquienaltar und der Reliquienschatz des Domes zu <strong>Münster</strong>. 1981<br />

Prinz, <strong>Das</strong> hohe Mittelalter<br />

Mühlen Franz, Baukunst im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (ebd. S. 687-728)<br />

GS NF 20: Goetting, Hildesheimer Bischöfe<br />

GS NF 17,1: Kohl, Domstift St. Paulus 1<br />

Angenendt, Mission bis Millennium<br />

Über die Geschicke der <strong>Diözese</strong> in ihren Anfangsjahren ist nur wenig bekannt.<br />

Altfrid berichtet, daß Li udger (805 - 809) nach Empfang der Bischofsweihe<br />

cum omni sagacitate et molestia gregi Saxonico sibi credito documenta salutis ubernme<br />

ministravit, quoadusque Domino largiente ad perfectam illos perduceret fidem, gewiß mehr<br />

als bloße Lobrede auf seinen Vorgänger gedacht. Liudger habe auch in den fünf<br />

friesischen Gauen das Bischofsamt ausgeübt, die pnus non haberent episcopum, so<br />

daß seine Nachfolger im Bischofsamt das <strong>Münster</strong>land und Friesland pro una<br />

habuerunt parrochia (MGQ 4 S. 29).<br />

<strong>Die</strong> letzten Lebensjahre Liudgers, ausgefüllt mit der umschriebenen Missionsarbeit,<br />

überschattete eine zunehmende Krankheit: aliquanto tempore corpons<br />

molestia depressus est (ebd. S. 36), doch habe sich der Bischof in Studium und<br />

Gottesdienst dadurch nicht behindern lassen (ebd. S. 36 f.).<br />

Auch über die Regierungszeit seines Neffen und Nachfolgers Gerfrid<br />

(809 - 836) herrscht weithin Dunkel. Wahrscheinlich gehörte er zu den Besuchern<br />

der Synoden von Aachen (817) und <strong>Die</strong>denhofen (821), weilte wohl auch<br />

819 am Hof zu Aachen (Reg.Imp. 1 S. 260 Nr. 681). In den Jahren 826, 829 und<br />

838 erscheint er ebenfalls am Hofe Ludwigs des Frommen in Aachen bzw. in<br />

Nimwegen (MGH.LL. 1 S. 256; RegEbfKöln 1 S. 48 f. Nr. 145; Reg.Imp. 1 S. 358<br />

Nr. 145; Erhard, Reg. 1 S. 99 Nr. 356 f.), Anzeichen für eine stärkere Bindung<br />

Gerfrids an das Kaisertum, als sie unter Liudger zu bemerken war.<br />

Noch weniger ist aus der zehnjährigen Regierung seines Nachfolgers Al tfrid<br />

(839 - 849) bekannt. Unter dem letzten Bischof aus der Familie der "Liudgeriden"<br />

lockerten sich die Beziehungen zwischen <strong>Münster</strong> und Werden merklich.<br />

Sein Ruhm beruht auf der von ihm verfaßten Vita sancti Liudgen.<br />

<strong>Das</strong> Kloster Werden schied unter Li u t be r t (849 - 870) aus dem münsterschen<br />

Gesichtskreis aus, obgleich dieser Bischof zweifellos familiale Beziehungen<br />

zu den Liudgeriden und ihrem Kloster Werden besaß. Er entstammte einer<br />

in Ripuarien begüterten Familie mit sächsischen Wurzeln und orientierte sich<br />

stärker als seine Vorgänger nach Köln, wo er 842 zum Nachfolger seines<br />

Oheims Hadebald als Erzbischof gewählt wurde. Er konnte sich aber, nachdem<br />

er bei Kaiser Lothar in Ungnade gefallen war, nicht durchsetzen (Ewig S. 159),<br />

obgleich er sich auf Ludwig den Deutschen stützte. Nach dem Tode Altfrids<br />

bot sich Gelegenheit, ihn mit dem <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong> abzufinden. Aus Werden

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