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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 9. Von der <strong>Diözese</strong> zum Fürstbistum 111<br />

deramtes (WestfUB 3 S. 10 Nr. 15). D er Äbtissin von Nottuln verlieh er 1195<br />

das Archidiakonat über die dortige Kirche (Erhard, Cod. 2 S. 239 Nr. 544). <strong>Die</strong><br />

von privater Seite vorgenommene Stiftung eines Hospitals in Nottuln wurde<br />

1196 bestätigt (ebd. S. 243 f. Nr. 550). Im bentheimischen Kloster Wietmarschen<br />

bestätigte H ermann II. mehrere Schenkungen und stiftete seine Memoria (Reg­<br />

Wietmarschen S. 5 ff, Nr. 7 ff. u. Nr. 11).<br />

Besonders eng ist der Name Hermanns von Katzenelnbogen mit der Gründung<br />

der Cisterze Marienfeld im nordöstlichen Zipfel des <strong>Münster</strong>landes verknüpft<br />

(Leidinger, Gründung; D ers., Campus s. Mariae; WestfKlosterb 1<br />

S. 561 f ). D er Bischof bediente sich dazu seines Vasallen Wedek..ind von Rheda,<br />

Vogts von Freckenhorst und Liesborn, der als Anhänger Heinrichs des Löwen<br />

nach dessen Sturz in eine prekäre Lage geraten war. Spätestens 1184 gesellten<br />

sich dazu die ebenfalls zum Gefolge des Sachsenherzogs zählenden Edelherren<br />

Bernhard zur Lippe und Ludiger von Wöltingerode-Wohldenberg. Es ist nicht<br />

auszuschließen, daß diese Stifter mit der Klostergründung eine Sühne für Vergehen<br />

im <strong>Die</strong>nste des Löwen, vor allem in dessen Fehde gegen Erzbischof Philipp<br />

von Köln, verrichten wollten (Leidinger, Gründung S. 231 f).<br />

D er Gründungsvorgang läßt sich gut verfolgen. Auf der Rückreise Hermanns<br />

II. in seine <strong>Diözese</strong> lernte er in Paderborn im Sommer 1184 die 1165 geweihte<br />

Cis terze Hardehausen kennen (ebd. S. 188 ff). Von dort führte ihn sein<br />

Weg in die Bauerschaft Wadenhart, wo die Gründung von Marienfeld vor sich gehen<br />

sollte. Nach einer Meßfeier weihte er in Freckenhorst den vorgesehenen Ort<br />

und legte vielleicht auch schon den Grundstein. Für die Gründung soll er 1500<br />

oder 1600 Mark gespendet haben (MGQ 1 S. 203). <strong>Die</strong> drei weltlichen Stifter,<br />

sämtlich mit Freckenhorst und der Äbtissin nahe verbunden, waren anwesend.<br />

Nach der Zustimmung des Ordens kamen die ersten Mönche aus Hardehausen<br />

nach Marienfeld, wahrscheinlich um den <strong>1.</strong> November 1186. Zwei Tage<br />

danach übertrug der Bischof dem neuen Kloster die Kapelle in Wadenhart, die<br />

sich bisher im Besitz von Liesborn befand, und die Pfarrrechte im Kirchspiel<br />

Harsewinkel (Erhard, Cod. 2 S. 185 Nr. 462). D as ansehnliche Kapellengebäude<br />

lag unmittelbar vor den späteren Klosterrnauern. <strong>Die</strong> Weihen des Klosters und<br />

des ersten Abtes Eggehardus dürften nicht allzu lange darauf erfolgt sein (Leidinger,<br />

Gründung S. 192 f.). Zu den Stiftern war inzwischen Graf Wedek..ind<br />

von Schwalenberg mit seinen Brüdern getreten, die mit Wedekind von Rheda<br />

verschwägert waren.<br />

Einen gewissen Abschluß erreichte die Gründung des Cisterzienserklosters<br />

mit der Übertragung an das <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong>, wobei der Bischof den Schutz<br />

über das I

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