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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 35. Stifte und Klöster im O berstift 487<br />

verhältnismäßig spät gegründet wurden. Als erstes Kloster dieses Ordens entstand<br />

1093 Varlar, das sich jedoch um 1123 den Prämonstratensern anschloß.<br />

<strong>Die</strong> Frauenklöster Liesborn und St. Marien Überwasser wurden um 1130 der<br />

Benediktinerregel unterworfen, wobei Liesborn nunmehr mit Mönchen besetzt<br />

wurde. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden das Frauenkloster Hohenholte<br />

und das D oppelkloster Wietmarschen. Als Späterscheinungen sind die Unterstellungen<br />

des bisherigen Cisterzienserinnenklosters Vinnenberg 1296 und die<br />

des Frauenklosters St. Aegidii in <strong>Münster</strong> 1465/ 68, letzteres in Zusammenhang<br />

mit der Bursfelder Reform, zu verzeichnen.<br />

Fast gleichzeitig mit den Benediktinern drangen die Prämonstratenser in das<br />

<strong>Münster</strong>land vor. Unter dramatischen Umständen wurde 1121 / 22 Cappenberg<br />

gestiftet, wobei Norbert von Xanten maßgeblichen Einfluß ausübte. In nicht<br />

mehr als drei Jahrzehnten folgten die Klöster Varlar, bisher benediktinisch, Clarholz,<br />

Lette, Cappel und Asbeck.<br />

<strong>Die</strong> Cisterzienser verfügten im <strong>Münster</strong>land nur über die von Hardehausen<br />

aus gegründete Abtei Marienfeld. Zwischen 1184 und 1256 folgten die Frauenklöster<br />

St. Aegidii in <strong>Münster</strong>, Marienborn in Lippramsdorf, dann in Coesfeld,<br />

Rengering, Vinnenberg und Gravenhorst, letzteres damals noch zur <strong>Diözese</strong><br />

Osnabrück gehörig.<br />

In dieselbe Epoche fallen die Gründungen der Johanniterkommende in Burgsteinfurt<br />

zu Ende des 12. Jahrhunderts und der Kommende in Borken (1263).<br />

Burgsteinfurt errichtete eine Filiale in <strong>Münster</strong> (1282). Der Deutsche Orden<br />

besaß in der <strong>Diözese</strong> nur eine einzige Niederlassung in <strong>Münster</strong>, um 1245 begründet.<br />

Im Zuge von Reformen des Klosterwesens wurden die Frauenklöster oder<br />

besser Stifte Hohenholte (1227) und Freckenhorst (vor 1240) der Augustinerregel<br />

unterstellt. Der Wilhelmitenorden ließ sich 1245 in Groß-Burlo nieder und<br />

gründete von dort aus 1361 die Filiale Klein-Burlo.<br />

Kurz vor der Mitte des 13. Jahrhunderts setzt eine Blüte des Beginenwesens<br />

ein, die zu zahlreichen Gründungen von Häusern, hauptsächlich in den Städten<br />

<strong>Münster</strong>, Warendorf, Coesfeld, Bocholt und Borken führte. <strong>Die</strong> Blüte hielt bis<br />

in die Mitte des 14. Jahrhunderts an. Angesichts der Labilität der Häuser in<br />

rechtlicher Hinsicht, die zu vielfältigen Veränderungen, Aufhebungen und Neugründungen<br />

führte, läßt sich die genaue Zahl der Beginenhäuser nicht ermitteln.<br />

Sie lag im Oberstift <strong>Münster</strong> mit Sicherheit über zwanzig. Männliche Häuser<br />

dieser Richtung gab es in der <strong>Diözese</strong> offensichtlich nicht.<br />

Erstaunlich gering blieb die Expansionskraft der Franziskaner-Minoriten, die<br />

sich vor 1271 in der Stadt <strong>Münster</strong> niederließen. Obgleich die Minderbrüder<br />

wegen ihres sozialen und in Pestzeiten uneigennützigen Einsatzes in der münsterischen<br />

Bürgerschaft hohes Ansehen genossen, brachten sie es nur zu den beiden<br />

Spätgründungen in Bocholt (1627) und Zwillbrock (1651), denen die Auf-

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