06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 10. <strong>Die</strong> <strong>Diözese</strong> unter den ersten Fürstbischö fen 129<br />

Im deutschen Thronstreit stand Bischof Otto 1<strong>1.</strong> auf seiten Wilhelms von<br />

Holland. Er und sein Bruder Simon scheinen sich sogar intensiv für diesen<br />

König eingesetzt zu haben. Als Wilhelm im Januar 1256 starb, schloß sich Bischof<br />

Otto sofort dessen Nachfolger Richard von Cornwall an (Reg.Imp. 5,2<br />

S. 995 Nr. 5299).<br />

Mit seinem Metropoliten Konrad von Hochstaden boten sich in Vreden Berührungspunkte.<br />

Beide verglichen sich am 3<strong>1.</strong> Oktober 1253 in der Form, daß<br />

der Erzbischof die halbe Stadt an <strong>Münster</strong> übergab, jedoch sollte der gemeinsame<br />

Besitz erhalten bleiben. <strong>Die</strong> Spiritualia verblieben wie bisher beim Ordinarius<br />

von <strong>Münster</strong> (WestfUB 3 S. 292 f. Nr.545). <strong>Die</strong> Fehde um Geseke und<br />

Salz kotten, in die Ottos Bruder, Bischof Simon von Paderborn, mit dem Erzbischof<br />

geriet, scheint den <strong>Münster</strong>aner nicht weiter bewegt zu haben. Er trat nur<br />

als Schiedsrichter auf und blieb damit seinem Grundsatz treu, in der Politik<br />

möglichst nur friedliche Mittel anzuwenden. <strong>Die</strong> Bischofschronik nennt ihn deshalb<br />

zu Recht my lde und wislike und vanl alle cfynck y n guden slale und vrede (MGQ<br />

3 S. 117).<br />

Ihm folgte ein Neffe des früheren Bischofs Ludolf, Wilhelm von Holte<br />

(1259-1260). Im Domkapitel stieg er zum Dompropst und Propst von St.<br />

Mauritz auf (GS NF 17,2 S. 12 f.), bevor er vom Kapitel zum Bischof gewählt<br />

wurde.<br />

Dem Domkapitel überließ er die bisher unter bischöflichem Patronat stehende<br />

Kirche St. Lamberti ad usus canonicorum (ebd. 17,1 S. 514 f.). <strong>Die</strong> Kirche<br />

unterstand nun dem Patronat des Dompropstes. Außerdem schenkte er dem<br />

Kapitel die Ausstattung seiner Privatkapelle (de !Jrade !Jnre capellen: MGQ 1<br />

S. 118), die nach dem Weggang der Bischöfe aus <strong>Münster</strong> nicht mehr gebraucht<br />

wurde.<br />

Im <strong>Bistum</strong> führte Wilhelm die Feste der Elftausend Jungfrauen sowie der<br />

Hll. Georg und Vincentius ein (Stapper S. 329) oder erneuerte sie zumindest<br />

(prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 111 Anm. 10).<br />

Alle Beziehungen des Bischofs zu den Stiften und Klöstern beschränkten<br />

sich in der kurzen Regierungszeit auf Schenkungen und Bestätigungen. Interessant<br />

ist, daß er die Entvogtungspolitik seiner Vorgänger fortsetzte. So kaufte er<br />

dem Ritter Rudolf von Meinhövel die Vogtei über die Billerbecker Kirche ab<br />

(WestfUB 3 S. 356 Nr. 681), vielleicht einen Rest der meinhövelschen Vizevogtei<br />

über das Stift <strong>Münster</strong>.<br />

Gerhard von der Mark-Altena (1261-1272) entstammte dem gräflichen<br />

Geschlecht, dem schon <strong>Die</strong>trich II. angehörte. Er war Mitglied des Domkapitels,<br />

wurde aber postuliert. Welche Gründe einer Wahl entgegenstanden, ist unbekannt<br />

(fibus, Wann ist der Dom S. 347 ff.; Schröer, Domweihe S. 124). <strong>Die</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!