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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 43. Ausbildung des weltlichen Territoriums 585<br />

15. September 1700: Graf Hermann Otto von Limburg-Styrum behielt die Hoheit<br />

über Schloß und Flecken Gemen sowie die nähere Umgebung, mußte aber<br />

das Kirchspiel Weseke und die Bauerschaft Wirthe vom Bischof zu Lehen nehmen,<br />

wofür dieser 150000 Rtl. zahlte (peter). D abei blieb es bis zum E nde des<br />

Fürstentums.<br />

<strong>Münster</strong> behielt im Amt Ahaus die Oberhand, doch blieb klevischer Einfluß<br />

spürbar, besonders in der vom Herzog erworbenen Vogtei über die Güter des<br />

Reichsklosters Werden im Kirchspiel Schermbeck. Hinzu trat der Anfall märkischer<br />

Lehen auf dem Brahm an Kleve (1398). H ierzu gehörten die klevischen<br />

D ienstmannen auf dem Brahm und die Xantener Stiftsgüter im Kirchspiel Raesfeld<br />

und Umgebung.<br />

D ie teilweise im Ödland verlaufende Grenze gegen die späteren Niederlande<br />

wurde mehrmals reguliert, zuletzt am 1<strong>1.</strong> Oktober 1784.<br />

p. A mt Wildeshause n<br />

<strong>Die</strong> seit 1270 unter Oberhoheit des Erzstifts Bremen stehende oldenburgische<br />

Herrschaft Wildeshausen kam 1428 pfandweise an das Stift <strong>Münster</strong>, doch<br />

verpfändete der Bischof das Land im Zuge der <strong>Münster</strong>ischen Stifts fehde 1458<br />

an Graf Johann von Hoya. Nachdem der letzte Pfandinhaber, Wilhelm von<br />

dem Bussche, 1523 gestorben war, entstanden konfessionelle Konflikte, in deren<br />

Verlauf die Bürger von Wildes hausen einen kölnischen Geistlichen töteten. <strong>Die</strong><br />

Stadt geriet in die Reichsacht, in deren Durchführung der Bischof von <strong>Münster</strong><br />

1529 Stadt und Burg im Handstreich eroberte (Schröer, Reformation 2 S. 132 f.).<br />

Königin Christine von Schweden übertrug das im D reißigjährigen Krieg besetzte<br />

Amt 1647 dem Grafen Gustaf Gustafsson von Wasaburg, einem unehelichen<br />

Sohn ihres Vaters, König Gustaf Adolfs. D as Stift <strong>Münster</strong> verzichtete im<br />

Westfälischen Frieden auf Wildeshausen. 1700 trat Schweden das Amt an das<br />

Kurfürstentum Hannover ab, nachdem es von 1679 bis 1699 noch einmal in<br />

münsterischer Pfandschaft gestanden hatte.<br />

q. Amt Delmenhorst<br />

Graf Gerhard von Oldenburg-Delmenhorst lieferte durch wiederholte Ausplünderung<br />

münsterischer Kaufleute dem Bischof einen Grund, gegen Delmenhorst<br />

zu ziehen. Am 20. Januar 1482 eroberte Heinrich von Schwarzburg Burg<br />

und Stadt (MGQ 1 S. 242). Da dieser auch Administrator von Bremen war, hätte<br />

er die Beute dem rechtmäßigen Eigentümer, dem E rzstift Bremen, zurückgeben<br />

müssen, doch hatte er den münsterischen Landständen die Einverleibung in das<br />

Stift <strong>Münster</strong> versprochen, um deren Hilfe gegen den Oldenburger zu erlangen.

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