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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 56. Verkehrs- und Postwesen 705<br />

Gründung Papenburg (1675) erhielt einen Kanalanschluß zur Ems. Da der<br />

Fürstbischof sich an der 1682 gegründeten Brandenburgisch-Afrikanischen<br />

Kompanie beteiligen wollte, legte er auf den Ausbau der Ems großen Wert (ebd.<br />

S. 162 ff.). Auch Friedrich Christian von Plettenberg betrieb eifrig die Verbesserung<br />

dieses Schiffahrtweges zur Nordsee. <strong>Die</strong> Ems sollte nach seinem Willen<br />

schlechthin die Hauptverkehrsader des Hochstifts <strong>Münster</strong> werden, doch schlief<br />

das Vorhaben unter seinem Nachfolger Franz Arnold ein.<br />

Clemens August von Bayern ließ statt dessen den Max-Clemens-Kanal von<br />

<strong>Münster</strong> zur Ems bauen, auf der Zehntonnen-Kähne fahren konnten. Gegen<br />

den Widerstand des Fuhrgewerbes kam der Kanalbau nur schleppend voran.<br />

Seit 1733 verkehrten auf ihm Postschiffe nach Zwolle und Emden. Der Endpunkt,<br />

Maxhafen, wurde erst 1771 erreicht. <strong>Die</strong> Erträge aus dem Kanalbetrieb<br />

hielten sich entgegen den Erwartungen in engen Grenzen. Deshalb wurde der<br />

Kanal zeitweise an Privatunternehmer verpachtet Oacob S. 66 ff.; Knüfermann<br />

S. 84; Rensing S. 64). Überörtliche Bedeutung gewann der Max-Clemens-Kanal<br />

nie. Im Jahre 1840 wurde der Betrieb endgültig eingestellt. Dem kleinen Kanal<br />

blieb dasselbe Schicksal beschieden, das im Mittelaher mehrere münsterische<br />

Projekte zu Kanalverbindungen von der Ems nach Groningen oder zur Berkel<br />

erlitten hatten.<br />

Mit dem Aufblühen der Kohlegewinnung rückte die Lippe in das Gesichtsfeld.<br />

Am 2<strong>1.</strong> Juli 1771 schloß der Minister Franz von Fürstenberg eine Konvention<br />

über einen Beitritt des Hochstifts zum kurkölnisch-kurbrandenburgischen<br />

Vertrag von 1766 wegen Schiffbarmachung der Lippe von Hamm bis Wesel.<br />

Aus Kostengründen scheiterte der Plan an den münsterischen Landständen<br />

(Hanschmidt S. 116 f.).<br />

Brieftäger oder Boten für den landesherrlichen und Behördenbedarf gab es<br />

von Fall zu Fall schon im Mittelalter. Dazu wurden <strong>Die</strong>nstpflichtige der fürstbischöflichen<br />

Ämter herangezogen. Eine echte Post entstand aber erst 1577 in<br />

Gestalt des Thurn- und Taxisschen Postamtes in Köln, dessen sich die münsterische<br />

Kanzlei bediente. Im Jahre 1604 wurde das Postamt zum dirigierenden<br />

Oberpostamt erhoben. 1616 richtete der Frankfurter Reichspostmeister von den<br />

Birghden eine reitende Botenpost von Köln nach Hamburg ein,l) die aber das<br />

Stift <strong>Münster</strong> nur am Rande berührte. Als der Friedenskongreß seine Tätigkeit<br />

in <strong>Münster</strong> aufnahm, wurde der Reichspostmeister Johann zum Bach gen. Coesfeld<br />

mit der Einrichtung eines Postamtes in <strong>Münster</strong> beauftragt. Der reitende<br />

1) Erzbischof Johann Philipp von Mainz teilte am 20. Mai 1662 dem Bischof von<br />

<strong>Münster</strong> mit, er habe die Grafen von Bentheim und Oldenburg im Interesse des Kaiserlichen<br />

und Reichspostregals angewiesen, die Postzustellung durch Amsterdamer und Hamburger<br />

Boten zu verhindern, und bat, seiner Weisung durch entsprechende Verordnungen<br />

Nachdruck zu verleihen (German. Nationalmuseum, U).

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