06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

184 3. Historische Übersicht<br />

<strong>1.</strong> Erich von Hoya erhält vom neuen Bischof eine lebenslängliche Rente in Höhe<br />

der Kölner Dompropsteieinkünfte; 2. <strong>Die</strong> Stadt <strong>Münster</strong> verpflichtet sich, den<br />

neuen Bischof einzulassen und ihm zu huldigen, wogegen dieser verspricht, ihre<br />

Privilegien nicht anzutasten; 3. Pfalzgraf Johann von Zweibrücken erkennt die<br />

Verpfändung der Ämter und Burgen Dülmen und Stromberg an den Herzog<br />

von Kleve an. Johann von Kleve erhält für seine Mühen eine Entschädigung<br />

von 11 000 rheinischen Goldgulden.<br />

Am 18. September traf der neue Bischof an der Stiftsgrenze in Haltern ein,<br />

wo ihm Domkapitel und Ritterschaft huldigten. Nachdem er am 7. November<br />

die Privilegien der Stadt <strong>Münster</strong> bestätigt hatte, zog er dort drei Tage später ein.<br />

<strong>Die</strong> Einführung leitete Herzog Johann von Kleve. Am 13. November leistete der<br />

Pfalzgraf den Amtseid und beschwor seine Wahlkapitulation.<br />

Angesichts dieser Lage zog es Johann von Hoya vor, heimlich die Stadt zu<br />

verlassen. Er starb 1466 in seiner Grafschaft. Sein Bruder Erich fiel schon am<br />

27. April 1458 einem Leiden zum Opfer. <strong>Die</strong> ihm verpfändete Landesburg Bevergern<br />

kam an das Stift zurück. <strong>Die</strong> Zustände im Stift beruhigten sich nun<br />

schnell. Allseits war man des Unfriedens überdrüssig. Nicht alle alten Verhältnisse<br />

kehrten aber zurück. So behielten die münsterischen Gilden das errungene<br />

Recht, Mitglieder im Stadtrat zu stellen. Nur noch die Hälfte des Rates stand<br />

den Erbmännern zu.<br />

Mit der großen Stifts fehde ging eine der unruhigsten Epochen der <strong>Bistum</strong>sgeschichte<br />

zu Ende. Der an der Kirche angerichtete Schaden ließ sich kaum<br />

ermessen. Nur zu deutlich stand der Öffentlichkeit sichtbar vor Augen, daß das<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong>, und nicht nur dieses, zum bloßen Objekt der Machtgier großer<br />

Geschlechter herabgewürdigt worden war. Erzbischöfe und Bischöfe scherten<br />

sich weder um Kaiser noch Papst. Exkommunikationen und Interdikte fanden<br />

keine Beachtung und blieben dem Gespött des Volkes überlassen. Vergeblich<br />

hält man Ausschau nach geistlichen Bemühungen der Bischöfe Heinrich und<br />

Walram. Gewinnstreben und persönliche Machtbefriedigung dienten ihnen als<br />

möglicherweise einzige Maximen.<br />

§ 13. <strong>Das</strong> Fürstbistum zwischen Hausmachtpolitik und<br />

geistlicher Erneuerung (1457- 1522)<br />

vo n Ko r ff F., Tapferkeit und Sieg der <strong>Münster</strong>ischen unter der Regierung des münsterischen<br />

Bischofs Ericks, eines Herzogs von Lauenburg, im Jahre 1519; aus einer alten münstr(ischen)<br />

Chronik (RheinWestfAnz 35. 1821 Sp. 333 ff.)<br />

Ti bus Adolph, Der letzte D ombau zu <strong>Münster</strong>. 1883<br />

Ha n sen, <strong>Münster</strong>ische Stiftsfehde<br />

Schmitz Ludwig, <strong>Die</strong> Erhebung H einrichs von Schwarzburg auf den bischöflichen Stuhl zu<br />

<strong>Münster</strong> 1466 (ZVaterländG 56. 1898 T. 1 S.86-108)<br />

Freisenhausen, Grafschaft Ostfriesland

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!