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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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672 4. Verfassung<br />

Über den schweren Schlag von 1623 kam nur die Hauptstadt einigermaßen<br />

hinweg. Hier konnte sich auch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts eine evangelische<br />

Minderheit behaupten. <strong>Die</strong> strenge Religionspolitik Fürstbischof Christoph<br />

Bernhards machte ihr schließlich ein Ende. Der politische, militärisch<br />

ausgetragene Konflikt zwischen ihm und der Hauptstadt (1654 -1661) führte<br />

zu deren faktischer Unterwerfung am 26. März 1661, nachdem die seitens der<br />

Bürger vom Kaiser und den Niederländern erhoffte Unterstützung ausgeblieben<br />

war. Von nun an beschränkte sich auch in der Stadt <strong>Münster</strong>, ähnlich wie in<br />

den übrigen Stifts städten, die Selbstverwaltung und Wehrhoheit (ius praesidit) auf<br />

wenige Punkte, ungeachtet einiger späterer Zugeständnisse der Landesherren.<br />

Der Bischof blieb letzten Endes in den kleineren Stiftsstädten wie in der Hauptstadt<br />

der entscheidende Faktor. 1 ) <strong>Die</strong> Entwicklung unterscheidet sich nicht allzu<br />

sehr von anderen geistlichen und weltlichen Territorien.<br />

Außer der Hauptstadt bestanden im Hochstift folgende landtagsfähigen<br />

Städte:<br />

Coesfeld, 1197 münsterisches Stadtrecht von Bischof Hermann 1<strong>1.</strong> (DtStB 3,2<br />

S. 96), 1234 Gerichtsimmunität der Bürger (WestfUB 3 S. 175 Nr. 318; Schmitz-Kallenberg,<br />

Landstände S. 27).<br />

Warendorf, um 1200 zur Stadt aufgestiegen, 1224 civitas, 1228 oppidum mit münsterisehern<br />

Stadtrecht (DtStB 3,2 S. 365).<br />

Bocholt, 1201 Weichbildrecht von Bischof Hermann 1<strong>1.</strong>,1222 münsterisches Stadtrecht<br />

von Bischof <strong>Die</strong>trich (ebd. S. 61).<br />

Beckum, um 1220 Weichbildrecht, 1231 (?) münsterisches Stadtrecht (ebd. S.41),<br />

Stützpunkt gegen die Grafen von der Mark (Schmitz-Kallenberg S.27), 13. September<br />

1278 Verleihung der Akzise und des halben Gerichts (Meckstroth S.65), 25. Februar<br />

1293 Befreiung der Bürger vom Gogericht durch Bischof Everhard (WestfUB 3 S.762<br />

Nr. 1464), 17. Februar 1334 Befreiung von fremden Gerichten (FM U. 468).<br />

Ahlen, um 1212 gegen die Grafen von der Mark befestigt, 1224 Stadt, 1245 Gerichtsfreiheit<br />

für die Bürger wie in der Stadt <strong>Münster</strong> (DtStB 3,2 S. 27), <strong>1.</strong> Februar 1288<br />

Zollfreiheit in der <strong>Diözese</strong> und Verleihung der Akzise wie in <strong>Münster</strong> und Warendorf<br />

durch Bischof Everhard (Meckstroth S. 46).<br />

Bor k e n, 1222/25 münsterisches Stadtrecht von Bischof <strong>Die</strong>trich, 1257 oppidum, 1263<br />

civitas, 1280 und 1307 bestätigt (DtStB 3,2 S. 74).<br />

Vreden, 1241 Absicht der Herren von Gemen, Vreden zur Stadt zu erheben, 1252<br />

Teilung der Stadtherrschaft mit dem Bischof (DtStB 3,2 S. 356; Haase S. 79 f., 83).<br />

Werne, 1265 erstmals Rat und Bürger der civitas erwähnt, kurz nach 1300 befestigt<br />

gegen den Grafen von der Mark, 7. November 1385 förmliche Wigboldrechte (lNA­<br />

Westf 2,3: Kr. Lüdinghausen S. 105 Nr. 3), 25. November 1365 Bestätigung der Privilegien<br />

durch Bischof Florenz (ebd. Nr.2), 1385 Bestätigung (DtStB 3,2 S.376; Haase<br />

S. 119 f., 147).<br />

1) Zur Verfassung der Städte und dem Funktionieren ihrer Verwaltung in der Spätzeit:<br />

OHDE S. 30 - 37.

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