06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§ 60. Wappen 719<br />

Nach der Niederwerfung der Täufer (1535) verlor die Hauptstadt vorübergehend<br />

alle Privilegien, auch die im Münzwesen, erhielt sie aber am 5. August 1541<br />

zurück (peus, Stadt S. 14).<br />

<strong>Die</strong> Augsburger Reichsmünzordnung vom 19. August 1559, die im Reich bis<br />

1750/ 53 als Grundlage dienen sollte, schuf den neuen, nunmehr silbernen Gulden<br />

zu 60 Kreuzern, der als Reichstaler in Umlauf gelangte. <strong>Die</strong> Handlungsfreiheit<br />

des Landesherrn blieb nun auf die Kleinmünzen beschränkt. <strong>Die</strong> Bestimmungen<br />

vom 30. Mai 1566 ließen daneben auch den norddeutschen Taler zu<br />

68 Kreuzern zu (ebd. S. 14 f.). Damals glaubte die Stadt <strong>Münster</strong>, das auf den<br />

münsterischen Münzen angebrachte Stiftswappen sei das Stadtwappen, da die<br />

Stadt im Besitze des Proberechtes sei (ebd. S. 12). Mit welchem Recht die übrigen<br />

Stifts städte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begannen, eigene<br />

Kupfermünzen zu prägen, ist ungeklärt Oacob S. 55). <strong>Die</strong> Hauptstadt prägte ihr<br />

Geld von 1560 bis 1599 sogar in der bischöflichen Münzstätte (peus, Stadt<br />

S. 40 f.). Erst am 9. März 1594 untersagte die Regierung die Prägungen der<br />

Städte Ahlen, Coesfeld, Dülmen, Haltern und Warendorf (ebd. S.41).<br />

<strong>Die</strong> Rechnungseinheiten von zwölf Pfennigen auf einen Schilling und zwölf<br />

Schillingen auf eine Mark blieben bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

erhalten. <strong>Die</strong> Mark bestand niemals in einer Münze. Erst nach 1633 bürgerte<br />

sich die Rechnung nach Reichstalern ein, die zu 28 Schillingen gerechnet wurden<br />

(ebd. S.30). <strong>Die</strong> städtischen Ratsprotokolle von 1568 bis 1661 enthalten die<br />

jährlichen Münzsaten mit Feststellung der einzelnen Münzwerte.<br />

Über das zu Anfang des 17. Jahrhunderts vom Domkapitel in großen Mengen<br />

geprägte Kupfergeld (Bursarienzeichen) kam es zum Streit mit der Stadt, als der<br />

Rat deren Nennwert um ein Sechstel herabsetzte und schließlich das Geld in der<br />

Stadt verbot. Im Vergleich vom 26. Mai 1612 erklärte sich das Domkapitel bereit,<br />

sein Kupfergeld zu vollem Silberwert einzulösen (ebd. S. 32 f.).<br />

<strong>Die</strong> Niederlage der kleineren Stiftsstädte in der Auseinandersetzung mit dem<br />

Landesherrn beendete 1623 auch städtische Ambitionen zur Münzprägung, ausgenommen<br />

in der Hauptstadt. Aber auch diese verzichtete auf weitere Ansprüche.<br />

Im Jahre 1633 läßt sich keine Mitwirkung des Rates auf den Probationstagen mehr<br />

feststellen. <strong>Das</strong>selbe gilt für die Anstellung des bischöflichen Wardeins Melchior<br />

Balke 1641 (ebd. S. 16 f.). Nach dem Verlust der städtischen Selbständigkeit (1661)<br />

wird von einer städtischen Münzsate nicht mehr gesprochen (ebd. S. 35).<br />

§ 60. Wappen<br />

v. Olfers, Beiträge<br />

Geisberg Heinrich, <strong>Die</strong> Farben im Stifts-Wappen von <strong>Münster</strong> (ZVaterländG 24. 1864<br />

S.384-392)<br />

Not t a r p Hermann, <strong>Das</strong> Wappen des <strong>Bistum</strong>s <strong>Münster</strong> (Westfalen 2. 1910 S. 100 - 104)<br />

Horstmann Hans, Zwei verschollene Seeflaggen: <strong>Münster</strong> und Arenberg (ebd.15. 1930<br />

S. 165 -168)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!