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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 42. Weihbischöfe 551<br />

um den Erhalt der katholischen Kirche in den bedrohten deutschen D iözesen<br />

konnten Weihbischöfe als Helfer der Ordinarien wertvolle D ienste leisten.<br />

E s blieb also dabei, daß in den nordwestdeutschen <strong>Diözese</strong>n, die dem Eindringen<br />

des Protestantismus ausgesetzt waren, wozu in erster Linie <strong>Münster</strong><br />

rechnete, die Weihbischöfe an Stelle der Ordinarien die Firmung spendeten,<br />

Kirchen, Kapellen, Altäre und liturgische Geräte weihten, Äbten und anderen<br />

Würdenträgern die geistlichen Weihen erteilten sowie weitere Pontifikalhandlungen<br />

vornahmen. Manche Suffragane führten auch Visitationen durch oder übernahmen<br />

Predigtämter, zumal an der D omkirche. Besonders in schwierigen Zeiten<br />

bewährte sich die Einrichtung. Andererseits setzte ein tatkräftiger Fürstbischof,<br />

wie Christoph Bernhard von Galen (1650-1678), den amtierenden Weihbischof<br />

kurzerhand ab und nahm die Pontificalia trotz starker weltlicher Belastungen<br />

selbst in die Hand.<br />

D as Ansehen der Weihbischöfe in der kirchlichen Hierarchie stand - zumindest<br />

war das in <strong>Münster</strong> so - in krassem Gegensatz zu ihrem Amtstitel. <strong>Die</strong><br />

meisten Suffragane gehörten im Mittelalter einem Bettelorden an und wurden<br />

schlecht oder gar nicht besoldet. Im allgemeinen mußten sie von den für Weihehandlungen<br />

anfallenden Gebühren ihr Leben fristen. Vom Suffragan Hermann<br />

ist bekannt, daß er 1312 für 250 Mark auf Lebenszeit die Einkünfte einer Dompräbende<br />

kaufte, um sich materiell abzusichern. Möglicherweise hing sein Schritt<br />

mit dem erwähnten Beschluß des Konzils von Vienne (1311) zusammen. So<br />

sind die Weihbischöfe des Spätmittelalters nicht mit den heutigen Amtsträgern<br />

dieses Titels vergleichbar, bei denen es sich um Regional- oder Unterbischöfe<br />

in großen <strong>Diözese</strong>n handelt.<br />

Im <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong> lassen sich die folgenden Weihbischöfe feststellen. <strong>Die</strong><br />

Liste kann aufgrund der schwierigen Quellennachweise nur unvollständig sein.<br />

Auch die Jahreszahlen sind als annähernd zu betrachten. <strong>Die</strong> Amtstätigkeit einzelner<br />

Suffragane erstreckte sich über mehrere <strong>Diözese</strong>n.<br />

1268<br />

1269-1270<br />

1278-1335<br />

1357 -1373<br />

1373 -1390<br />

1390-1409<br />

1418<br />

1436-1456<br />

1456-1468<br />

1470<br />

um 1471<br />

1472-1484<br />

1484-1496<br />

1497 -1508<br />

1518-1520<br />

Edmund von Werden (ab Insula), Deutschordensritter, ep. Curonensis<br />

Christian, Deutschordensritter, ep. Litoviensis<br />

Hermann, (Ordenszugehörigkeit unbekannt) ep. Belonvilonensis<br />

Ludwig von dem Markte (de Foro), 0. Praed., ep. Phocaeitanus<br />

<strong>Die</strong>trich von Wissel, 0. Praed., ep. Naturensis<br />

Wennemar von Staden, 0. F. Min., ep. Simbaliensis<br />

Jordanus, (Ordens zugehörigkeit unbekannt) ep. Albanus<br />

Johannes Smed (Fabn) , 0. F. Min., ep. Naturensis<br />

Johannes Wennecker d. Ä., 0. S. August. erem., ep. Larissensis<br />

Simon von Düren, (Ordenszugehörigkeit unbekannt) ep. Maiensis<br />

Weribald von Heyß, (wie vor) ep. Larissensis<br />

Johannes Imminck, (wie vor) ep. Teflicensis<br />

Johannes Wennecker d.]., 0. S. August. erem., ep. Larissensis<br />

Heinrich Schadehoet, 0. S. August. erem., ep. Tricaliensis<br />

Johannes Meler, 0. S. August. erem., ep. Tricaliensis

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