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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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390 4. Verfassung<br />

von Minden und Osnabrück traten der königlichen Pflegschaft bei, nicht aber<br />

der Bischof von <strong>Münster</strong>, der sich 1305 dem von Erzbischof Heinrich verkündeten<br />

Landfrieden - sein Inhalt ist unbekannt - anschloß (ebd. S. 114 f.). Der<br />

Rheinische Landfrieden von 1317 wurde durch den Landfrieden vom 5. November<br />

1319 überholt, den der Erzbischof mit den Bischöfen von <strong>Münster</strong> und<br />

Osnabrück sowie den Städten <strong>Münster</strong>, Osnabrück, Dortmund und Soest auf<br />

drei Jahre schloß (MGH.Const. 1 S. 443 Nr. 555; RegEbfKöln 4 S. 258 f.<br />

Nr. 1147; WestfUB 8 S.503 Nr. 1374). Der König wurde darin nicht erwähnt<br />

(Anger meier S. 129). Bis 1338 gab es in Westfalen keine Landfrieden mehr.<br />

Erzbischof Walram richtete sein Interesse in den Landfrieden von 1333, 1334,<br />

1337 und 1339 ganz auf die Rheinlande.<br />

Erst am 8. Januar 1338 brachte der Erzbischof mit den Bischöfen von <strong>Münster</strong><br />

und Osnabrück sowie deren Hauptstädten und den Städten Herford und<br />

Lübbecke einen auf fünf Jahre befristeten Landfrieden zustande (RegEbfKöln 5<br />

S. 137 ff. Nr. 511). In seinem hertochrike behielt der Erzbischof die Exekution<br />

durch seinen Marschall in Händen. Nördlich der Lippe erhielt der Bischof von<br />

<strong>Münster</strong> die Exekutionsgewalt (Angermeier S. 181). Am 22. März d. J. folgte ein<br />

Landfriedensbund des Metropoliten mit dem Bischof von Paderborn, den Grafen<br />

von der Mark, Arnsberg, Waldeck und Ravensberg sowie den Edelherren<br />

zur Lippe, befristet auf drei Jahre (RegEbfKöln 5 S. 144 f. Nr. 536). Hier verblieb<br />

die Friedensgerichtsbarkeit weitgehend den einzelnen Bundesgenossen. Bedeutendere<br />

Fälle sollte der Kölner Marschall bereinigen (Angermeier S. 225 ff.).<br />

Der Westfälische Landfriede vom 28. Februar 1348 (RegEbfKöln 5 S. 393 f.<br />

Nr. 1468) wurde am 16. Oktober 1352 auf weitere fünf Jahre verlängert (ebd. 6<br />

S. 99 f. Nr. 312). Der Bischof von Paderborn trat ihm bei, der Graf von Arnsberg<br />

schied als Mitglied aus. <strong>Die</strong> Exekutionsgewalt des Erzbischofs verringerte<br />

sich. Er durfte erst dann eingreifen, wenn der jeweilige Landesherr nicht in der<br />

Lage war, die Angelegenheit zu regeln. Auf die Beschwerde Erzbischof Wilhelms<br />

bei Karl IV, der die Reichshoheit gegenüber den Territorialherren in der<br />

Landfriedensbewegung zu stärken gedachte, kassierte der König im Dezember<br />

1353 alle Sonderbünde und verbot jede Konföderation innerhalb der Landfriedensbündnisse.<br />

Im März 1354 erlaubte Karl IV dem Erzbischof, das Reichsbanner<br />

gegen alle Friedensstörer zu führen. Erstaunlicherweise war aber im neuen<br />

Westfälischen Landfrieden vom 3<strong>1.</strong> Oktober 1358 (ebd. S. 317 Nr. 1127) ungeachtet<br />

dieser Entwicklung vom König keine Rede. Dem Bund gehörten der Erzbischof<br />

von Köln, die Bischöfe von <strong>Münster</strong> und Paderborn an, jedoch nicht der<br />

Graf von der Mark. <strong>Das</strong> Marschallamt übertrug der Metropolit dem 1352 aus dem<br />

Landfrieden ausgeschiedenen Grafen von Arnsberg, der damit neuer Exekutor<br />

wurde, eine unverhüllte Drohung Kurkölns gegenüber dem zum Erzfeind des<br />

Erzbischofs heranwachsenden Grafen von der Mark (Angermeier S. 228 f.).<br />

Der Westfälische Landfriede vom 30. März 1365 bot dagegen ein völlig verändertes<br />

Bild. Neben dem Erzbischof von Köln und Bischof Florenz von Mün-

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