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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 43. Ausbildung des weltlichen Territoriums 561<br />

f. A mt M eppe n (Emsland)<br />

In Emsland standen unter den lokalen Machtfaktoren die Grafen von Ravensberg<br />

an der Spitze. Neben ihnen verfügten die Grafen von Oldenburg über<br />

nennenswerten Besitz an der Hase. Aber auch der Abt von Corvey gehörte zu<br />

den größten Grundbesitzern mit einem Zentrum um Meppen, doch fehlte es<br />

ihm an Machtmitteln, um seinen Besitz zu schützen.<br />

Über die Ursprünge des ravensbergischen Besitzes und die genealogischen<br />

Grundlagen des Geschlechtes (Bockhorst S. 9 - 18) braucht hier nicht berichtet<br />

zu werden. Neben einem südlichen Bereich um Hamm, Recklinghausen und<br />

Lüdinghausen, vornehmlich nördlich der Lippe, tritt ein stärkerer Besitzkomplex<br />

im Norden um Bersenbrück und Vechta hervor. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts<br />

kamen Erwerbungen um Herford und Bielefeld - in der späteren Grafschaft<br />

Ravensberg - und um Vlotho hinzu.<br />

Schon um 1238 gingen Teile des Ravensberger Besitzes um Westerkappeln<br />

an den Bischof von <strong>Münster</strong> verloren (ebd. S. 14). Der Bischof von Osnabrück<br />

erwarb in einer Epoche ravensbergischer Schwäche mehrere bisher gräfliche<br />

Gogerichte in seiner <strong>Diözese</strong> (1225), die zum Ausbau seines Territoriums dienten.<br />

Dagegen verwandten die Ravensberger ihre um Bersenbrück liegenden Güter<br />

zur Stiftung des dortigen Klosters und schieden als bestimmender Machtfaktor<br />

an dieser Stelle aus. Es verblieben ihnen nur Besitzungen an der unteren<br />

Hase und nördlich von Meppen um Haselünne und Fresenborg, ferner ihre<br />

Vogtei über die Corveyer Abteigüter im Agradingo.<br />

Als Hauptkonkurrent der Ravensberger an der Ems trat der Bischof von<br />

<strong>Münster</strong> hervor, der hier mindestens seit dem 12. Jahrhundert begütert war.<br />

Unumstritten ist der Erwerb der Kirche in Saxlinga 819 (OsnabUB 1 S. 7 Nr. 7),<br />

bei der es sich zweifellos um Emsbüren handelt. 1 ) Gegen Ende des 12. Jahrhunderts<br />

bestand in den Kirchspielen Emsbüren, Schepstorf und Hesepe eine münsterische<br />

Freigrafschaft im Lehenbesitz der Edelherren von Horstmar (Bockhorst<br />

S. 29). Unklar ist der angebliche Erwerb der Burg Haren mit drei Höfen<br />

zur Zeit Bischof Friedrichs (1064-1084), da eine Burg zu Haren erst um 1300<br />

nachweisbar ist. Andererseits gab es später in Haren tatsächlich einige münsterische<br />

curiae (ebd. S. 29 f.). Hier waren auch die Grafen von Tecklenburg mit einem<br />

Zoll vertreten. Ebensowenig sicher belegt ist münsterischer Gütererwerb in<br />

Heede und Lathen.<br />

Im Emsgau verfügten die Ravensberger über Reichslehen, darunter die<br />

Münze zu Emden, Besitzungen in Ostfriesland und eine räumlich nicht näher<br />

zu umschreibende cometia in Emesgonia.<br />

1) Joseph PRINZ, <strong>Das</strong> Territorium des <strong>Bistum</strong>s Osnabrück. 1934, Neudr. 1973<br />

S. 47 ff.

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