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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 7. Geschichte der <strong>Diözese</strong> von der Gründung bis zum Investiturstreit 77<br />

Im Jahre 992 brach ein Streit des Bischofs mit dem zu Zeiten Bischof Wolfhelms<br />

gegründeten Kloster Metelen aus, dem Kaiser Arnulf Privilegien verliehen<br />

hatte (KsUrkWestf 1 S. 238-246 Nr. 51; MGH.DArn. Nr. 59). Der Anlaß des<br />

Konflikts ist möglicherweise im damaligen Aussterben der Stifterfamilie zu suchen,<br />

was Dodo benutzte, um das Stift seiner Herrschaft zu unterwerfen. D och<br />

wies Kaiser Otto III. auf dem Dortmunder Tag vom Januar 993 den Anspruch<br />

des Bischofs zurück (MGH.DO.III Nr. 111).<br />

<strong>Das</strong> Bestreben D odos, fremde Rechte in seiner <strong>Diözese</strong> zu beseitigen oder<br />

zumindest einzuschränken, kam auch im Konflikt mit dem Kloster Werden über<br />

die Zehntpflicht Werdener Güter zum Ausdruck. D er Streit endete mit einem<br />

Vergleich (GS NF 12 S. 222 u. S. 294). In allen Fällen bewies der Bischof energischen<br />

Durchsetzungswillen. Angesichts seiner bedeutenden, auf Stärkung der<br />

bischöflichen Gewalt im <strong>Bistum</strong> gerichteten Leistungen erscheint die äußerst<br />

knappe Würdigung seines Lebenswerks durch die Bischofschronik (MGQ 1<br />

S. 13) beinahe als Mißbilligung seiner Initiativen.<br />

Dodos Nachfolger Suitger (993 -1011) stand in engen familialen Verbindungen<br />

zu ihm. Als Bruder des ostsächsischen Grafen Konrad von Morsleben­<br />

Hornburg war er ein Oheim von Suitger, dem späteren Papst Clemens' 1<strong>1.</strong><br />

Lange nach Bischof Suitgers Tod wird es für den jüngeren Suitger eine<br />

besondere Freude gewesen sein, 1040 an die Wirkungsstätte seines Oheims<br />

zu kommen und an der Weihe der Überwasserkirche teilzunehmen, nachdem<br />

er selbst im Dom von Erzbischof Bardo von Mainz die Weihe zum Bischof<br />

von Bamberg empfangen hatte. Clemens 1<strong>1.</strong> gelang es, das Papsttum nach<br />

langen Jahren des Verfalls einer Erneuerung zuzuführen (GS: <strong>Bistum</strong> Bamberg<br />

1 S. 96 ff.).<br />

Wie Papst Clemens erscheint auch sein Oheim, der Bischof von <strong>Münster</strong>,<br />

als hochgebildete Persönlichkeit, die ihre Ausbildung wahrscheinlich von dem<br />

gelehrten Magdeburger Domscholaster Ekkehard dem Roten empfangen hatten<br />

(Claude 1 S. 128). In Halberstadt besaß Suitger ein Domkanonikat, vielleicht<br />

auch im "Alten Dom" in <strong>Münster</strong>. Kaiser Otto III. verlieh ihm das <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Münster</strong> (MGH.SS. 6 S. 638), blieb mit Suitger in enger Verbindung, schenkte<br />

ihm eine Blutreliquie des Apostels Paulus (997?) und stiftete im münstersehen<br />

Dom eine Königspräbende (GS NF 17,1 S. 232). Mit dem Domkapitel scheint<br />

der Bischof in Auseinandersetzungen um strittige Rechte am Stiftsvermögen<br />

geraten zu sein, deren Wellen den Kaiserhof erreichten. An den großen Synoden<br />

von D ortmund (1005) und Frankfurt (1006/ 7) nahm Suitger teil (MGH.DH.II<br />

Nr. 143; MGH.SS. 4 S. 795; Wollasch S. 55; Wolter S. 221 u. S.238).<br />

Seinem Nachfolger <strong>Die</strong>trich <strong>1.</strong> (1012/ 14-1022) aus dem Hause der sächsischen<br />

Pfalzgrafen, mütterlicherseits den Grafen von Stade entstammend, eröff-

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