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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 13. D as Fürstbistum zwischen Hausmachtpolitik und geistlicher Erneuerung 201<br />

seinem Amte bestätigt. Der Graf versprach am 27. August, sich aller Eingriffe<br />

in die geistliche Jurisdiktion <strong>Münster</strong>s zu enthalten (Freisenhausen S. 96).<br />

<strong>Die</strong> ebenfalls im Vertrage vorgesehene neue Blüte der Emsmärkte blieb jedoch<br />

aus (ebd. S. 129 f.), da die Stadt Emden auf ihrem Stapelrecht beharrte.<br />

Überhaupt hinterließ die Bredehorner Abmachung manche Streitpunkte. So<br />

plante Graf Edzard, bei der Kurie einen Prozeß gegen Bischof Heinrich anhängig<br />

zu machen, den in seinem Auftrage der Braunschweiger Propst Wulbrand<br />

von Obergen führen sollte, der auch tatsächlich am 23. Dezember 1496 nach<br />

Rom aufbrach, doch kam es nicht zum Prozeß, da Heinrich von Schwarz burg<br />

am Tage nach der Abreise des Propstes starb (ebd.).<br />

Mit den friesischen Wirren voll beschäftigt, hatte der Bischof die Teilnahme<br />

am Wormser Reichstag von 1495 versäumt, der eine Kreiseinteilung des Reiches<br />

verabschiedete, zumindest im Entwurf. D er für das Stift <strong>Münster</strong> zuständige<br />

Kreis sollte von Munster nach der grenitz bis an die mark Zu Brandenburg ... , von der<br />

landgrafschafl Hessen land durch Westfalen bis in die stift von Premen und Munster reichen<br />

(RTA.Mittl.R. 5 S. 583).<br />

Mit dem Regierungsantritt von Heinrichs Nachfolger, Konrads von Rietberg<br />

(1497 -1508), schlug in <strong>Münster</strong> der Wind um. <strong>Die</strong>ser Sohn Graf Konrads<br />

V. von Rietberg und seiner Gemahlin Jacoba von Neuenahr (Leesch Taf. 1)<br />

erwarb bereits in jungen Jahren reiche Pfründen zu Köln, Bonn, Deventer und<br />

Osnabrück (ebd. S. 323 f.; Schröer, Kirche 1 S. 68), hielt sich seit 1477 längere<br />

Zeit in Rom auf und zeigte sich in der lateinischen und italienischen Sprache<br />

gewandt. <strong>Das</strong> Domkapitel von Osnabrück wählte ihn im Juli 1482 zum Bischof.<br />

<strong>Die</strong> päpstliche Bestätigung erfolgte im nächsten Jahr. Konrad hinterließ in Osnabrück<br />

ein gutes Andenken, nicht zuletzt durch den Bau des Schlosses Iburg und<br />

die Reformation der Klöster Quernheim und Rulle (MGQ 1 S.292).<br />

Sein hohes Ansehen verhalf ihm nach Bischof Heinrichs von Schwarzburg<br />

Tod zur Postulation durch das münsterische D omkapitel am 24. Februar 1497.<br />

Der Papst bestätigte Konrad am 28. April d.]., worauf dieser am 27. September<br />

seinen Eid leistete. <strong>Die</strong> Regalien empfing er am 24. Juli 1498. Bei der feierlichen<br />

Einführung in <strong>Münster</strong> geleiteten ihn Erzbischof Hermann von Köln und der<br />

Landgraf von Hessen. Konrads "Sinn stand allzeit nach hohen Dingen. Er war<br />

freigebig, gastfreundlich und von jedermann wohl gelitten", berichtet die Chronik<br />

(MGQ 1 S. 292).<br />

Besonders günstig wirkte sich die alte Freundschaft aus, die den neuen Landes<br />

herrn mit Graf Edzard von Ostfriesland verband, mit dem er mehrmals -<br />

so in Nienhaus bei Aschendorf und in Meppen - persönlich zusammentraf<br />

(Freisenhausen S. 131). <strong>Die</strong> guten Beziehungen vertieften sich noch nach der<br />

Heirat Edzards mit Elisabeth, einer Tochter von Bischof Konrads Bruder Johann,<br />

im Spätherbst 1497 (MGQ 1 S. 293; Freisenhausen S. 137). <strong>Die</strong> ständigen

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