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Cereoideae

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Ferocactus 2731<br />

kopiert. Die Tafel zeigt eine Pflanze mit der typischen Struktur eines Echinofossulocactus.<br />

Andererseits ist die von De Candolle gegebene Beschreibung für<br />

E. histrix, nach einem von Thomas Coulter erhaltenen Exemplar, klar, was<br />

Form, Rippen und Stacheln anbetrifft. Das Exemplar kam in sterbendem Zustand<br />

an, war klein und entbehrte der Blüte, so daß es diesbezüglich wie in Hinsicht<br />

auf die Fruchtangabe unvollständig ist, aber vollständig genug für die<br />

Identifizierung bzw. um das Taxon zu repräsentieren, welches wir hier anführen.“<br />

Lindsay bezeichnet danach E. melocactiformis DC. als nomen dubium (Prodr.,<br />

3 : 462. 1828).<br />

Dem ist nicht ohne weiteres zu folgen. Schon Britton u. Rose zogen den Vergleich<br />

mit einem Echinofossulocactus, was die Kopie der Mociño-Tafel anbetrifft.<br />

Aber die Blüte zeigt so klar eine dichte, kahle Beschuppung, daß es sich nur um<br />

einen Ferocactus handeln kann; bei „Ferocactus melocactiformis“ stehen die Blüten<br />

auch weiter um den Scheitel, zuweilen kommen wellige untere Rippenpartien<br />

vor, und die Stachelzahl der Zeichnung ist auch nicht unzutreffend, während für<br />

De Candolles Beschreibung von E. histrix Frucht- und Blütenangaben fehlen;<br />

die hierunter von Lindsay verstandenen Pflanzen haben auch kaum so gebogene<br />

Hauptstacheln, wie sie De Candolle darstellt, sondern sie sind „gerade vorstehend“<br />

(K. Schumann). Man kann also durchaus annehmen, daß die Pflanze<br />

Mociños ein Ferocactus war, obwohl er reichlich phantasievoll gezeichnet war;<br />

jedenfalls war es eine ausgesprochene Kugelform, und diese ist für obige Art<br />

kennzeichnend. Offensichtlich — wenn man annehmen will, daß E. histrix die<br />

Pflanze ist, die lange als E. electracanthus ging und von Britton u. Rose als<br />

F. melocactiformis angesehen wurde — hat De Candolle ein und dieselbe Art<br />

zweimal beschrieben: einmal nur nach der Kopie von Mociños Zeichnung, und<br />

außerdem nach dem besagten lebenden Stück von Th. Coulter. Man kann mithin<br />

geteilter Meinung sein, was richtig ist: Britton u. Roses oder Lindsays Ansicht.<br />

Nachdem der letztere nun aber die Umkombinierung auf Ferocactus histrix vollzogen<br />

hat — und nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen ist, daß Britton u. Roses<br />

Ansicht richtig war, — wird besser der von Lindsay eingesetzte Name beibehalten,<br />

obwohl ich der Ansicht bin, daß eine Erstbeschreibung, der die Blüten- und<br />

Fruchtangaben fehlen, ebenso unsicher ist. In keinem Bild ist übrigens deutlich<br />

dargestellt, daß die blühfähigen Areolen über dem Stachelbündel stark verlängert<br />

sind und fast bis zur unten ± rundlichen Erhöhung oder leichten Verdickung<br />

unter der nächstoberen Areole reichen! Man betrachte dazu die farbige Abbildung<br />

einer alten Pflanze, auch um zu sehen, daß bei ihr die Hauptstacheln viel gerader<br />

und mehr aufgerichtet stehen als auf der späteren Zeichnung von De Candolle,<br />

die damit ebenfalls als nicht genau bezeichnet werden muß. Die Beschreibung<br />

lautet bei Britton u. Rose: Einzeln, zylindrisch (die von mir gesehenen Pflanzen<br />

sind aber eher später großkugelig, mit schrägem Scheitel (s. Farbfoto Abb. 2597);<br />

Epidermis als bläulich-grün bezeichnet, jedoch mit einem olivgrünen Ton; Rippen<br />

ca. 24 (im Alter werden aber durch Einschiebung viel mehr entwickelt, nach<br />

einem von mir in San Luis Potosí gesammelten großen Exemplar, das ca. 70 cm<br />

hoch war); Stacheln bis ca. 12, zum Teil leicht gebogen, manchmal auch nur 7<br />

und stets 1 mittlerer Stachel gerade vorgestreckt, dieser und einige der randständigen<br />

gelb (andere heller und dünner), steif pfriemlich, später zum Teil mehr<br />

bräunlich (Britton u. Rose geben an, daß auch 3—4 undeutlich als mittlere,<br />

stets aber 1 längerer vorhanden sind); später ist der Scheitel deutlich eingesenkt<br />

und völlig von seitlich verflochtenen Stacheln ausgefüllt bzw. bedeckt, und die<br />

Blüten entstehen um diesen Scheitelkrater, nicht in demselben, in großer Zahl von<br />

außen nach innen aufblühend, bis ca. 3,5 cm lang, hellgelb, breittrichterig, die

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