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Cereoideae

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Mamillaria 3227<br />

Schon De Candolles Name für die letztere ist ein späteres Homonym von<br />

Haworths M. geminispina. Nimmt man Britton u. Roses Text als diejenige Beschreibung,<br />

die den Typus der Art darstellen soll, so ist letzterer — auch nach<br />

H. Bravos Beschreibung von 1937 — als eine kleine, meist kaum über 5 cm breite<br />

kugelige Pflanze aus der Umgebung von Mexico City (Pedregal) leicht festzustellen.<br />

Ein Synonym war M. peacockii hort., denn Craig sagt, sie wäre aus dergleichen<br />

Gegend gekommen. Alle Arten haben gemeinsam, daß zwei Mst. vorhanden sind,<br />

wenigstens normalerweise. Nun sind aber auch ziemlich länglich bis zylindrisch<br />

wachsende Formen bekannt, die Bl. sind zum Teil in der Farbe unterschieden,<br />

und „M. elegans v. schmollii Craig“ war lt. Rümplers Beschreibung zweifellos<br />

schon lange bekannt als M. meissneri Ehrenbg. (es wäre auch merkwürdig gewesen,<br />

wenn gerade sie unbekannt geblieben wäre). In den Sammlungen ziemlich selten<br />

vertreten ist die echte M. haageana, mit hellroten Bl., dunklem Körper und<br />

grauschwarzen St., die ich östlich von Las Derrumbadas in riesigen Mengen sah,<br />

bzw. so von Perote berichtet ist (ich hielt sie anfangs für unbeschrieben).<br />

Was M. dyckiana war, ist in neuerer Zeit zweifelhaft gewesen, aber nach Pfeiffers<br />

Beschreibung und dem beigegebenen Bild von H. Neumann (Abb. 2994)<br />

kann es sich nur um diese Pflanze gehandelt haben. Wenig bekannt sind auch die<br />

ziemlich lang- und derbzylindrischen Formen, die man, nach den alten Beschreibungen<br />

zu urteilen, als M. acanthoplegma bezeichnet hat 1 ). Ganz unsicher<br />

ist die Beurteilung, was man eigentlich unter M. supertexta zu verstehen hat.<br />

Hier ist selbst auf die ältesten Beschreibungen wenig Verlaß, denn z. B. verstand<br />

Salm-Dyck unter M. elegans eine Art mit 4 Mst.; wahrscheinlich war es<br />

M. dyckiana, wie ich sie nach Pfeiffer verstehe, die mitunter 4 Mst. bilden kann<br />

(vielleicht M. supertexta tetracantha SD.). Nun sagt aber Salm-Dyck für M. supertexta<br />

„Caulis depresso-globosus“, Rümpler von den Bl. „rosenrot“ (seine Angabe<br />

der Körpermaße ist wohl weniger maßgebend, da sie sich unter Umständen auf<br />

ein altes gepfropftes Stück bezogen haben kann). Jedenfalls habe ich auch Importen<br />

solcher Pflanzen gesehen (Abb. 2992). M. dealbata hat wenig mit M. elegans<br />

zu tun, wenn man sie etwa nach Rümplers Beschreibung beurteilt und nach<br />

Heinrichs Bild (Abb. 2995). Faßt man alle diese wohlunterschiedenen Pflanzen,<br />

wie es Craig tut, unter M. elegans zusammen, oder zum Teil als deren Varietäten,<br />

noch dazu mit ungenügendem Text, bekommt man kein richtiges Bild über die zu<br />

beobachtenden Formunterschiede, und die richtige Bestimmung ist schwierig. Ich<br />

belasse daher die alten Arten selbständig, bilde sie einzeln ab — denn nur so<br />

kann Klarheit über sie geschaffen werden — und gebe nachstehend eine schlüsselartige<br />

Übersicht über den M. elegans-Formenkreis:<br />

Pflanzen ± kugelig<br />

Körper klein, höchstens nur wenig über 5 cm ∅, Köpfe oben<br />

wenig verjüngt<br />

Blüten tief karmin. . . . . . . . . . . . . . M. elegans DC.<br />

Körper größer, ± anfangs halbrund, bis ca. 7 cm ∅, oben<br />

stärker verjüngt<br />

Blüten hellrot (rosa)<br />

Stacheln mit dunklerer Spitze. . . . . . . . .<br />

M. supertexta Mart.<br />

1<br />

) Britton u. Rose wie auch Craig schreiben „acanthoplegma“, Salm-Dyck, Rümpler<br />

und Schumann aber — wie Lehmann — „acanthoplegma“, „Stachelkorb“. Die Silbe „-phlegma“<br />

würde „Brand“ bedeuten und damit brandige Schwärzung der Stachelspitze, was hier<br />

als Merkmal auch zutrifft.

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