20.11.2013 Aufrufe

Cereoideae

Cereoideae

Cereoideae

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2868 Obregonia<br />

als Publikationsjahr angegeben, wie schon irrtümlich bei Berger („Kakteen“, 260.<br />

1929), obwohl er selbst die neue Gattung von Frič mit lateinischer Diagnose erst<br />

in ZfS., 185. 1927, veröffentlichte. Dort weist Berger darauf hin, daß „mit der<br />

Gattung Ariocarpus übel umgegangen wurde“, deren Arten selbst in neuerer Zeit<br />

noch oft verwechselt worden sind. Trotz Bergers Hinweis l. c. auf die Axillenblütigkeit<br />

von Ariocarpus hat Marshall die unrichtige Suhrsche Bemerkung<br />

von 1925 wieder aufgegriffen und Obregonia zu Ariocarpus gestellt, obwohl Berger<br />

sagt: „Obregonia hat weder etwas mit Ariocarpus noch mit Roseocactus (ein nicht<br />

weniger übel behandeltes Genus; Backeberg) zu tun.“ Sowohl Strombocactus<br />

wie Obregonia haben keine Furchen (wie Roseocactus) und die Blüten entstehen<br />

nicht aus der Axille (wie bei Ariocarpus); „beide sind echte Echinocacteen“, sagt<br />

Berger richtig. Die Warzen von Obregonia haben in der quergezogenen und welligen<br />

Form ihrer Basis viel Ähnlichkeit mit denen von Strombocactus und mit<br />

diesem auch die weichen und zuletzt abfallenden Stacheln gemein; die Blüten<br />

von Obregonia haben aber eine längere Röhre, diese gänzlich unbeschuppt bis<br />

an den Schlund, an dem die schmalen, wenigen und stumpflichen äußeren Perigonblätter<br />

sitzen; die inneren Perigonbl. sind viel länger und zahlreicher; die Frucht<br />

ist f l e i s c h i g und nackt, ähnlich wie bei Mamillaria, aber weiß, die aufsitzende<br />

Blütenhülle springt ringförmig ab; die Samen sind viel größer als bei Strombocactus,<br />

mattschwarz und feinwarzig (Beschrbg. Bergers, ZfS., 185. 1927). Marshalls<br />

überflüssige „Revision of the Genus Ariocarpus“ läßt nur die Unterschiede<br />

in Vergessenheit geraten.<br />

Ty p u s : Obregonia denegrii Frič — Typstandort: Mexiko (Tamaulipas).<br />

Vo r k o m m e n : Nur im mexikanischen Staat Tamaulipas.<br />

1. Obregonia denegrii Frič — ZfS., 185. 1927—28<br />

Körper mit dicker Wurzel, verkehrt kegelig, mit flachem Kopf, grau- oder<br />

dunkelgrün, 8—12 cm breit; Warzen fast blattartig, dick, dreieckig, 2—2,5 cm<br />

breit am Grunde, 1—1,5 cm lang, oberseits flach, am Rücken gekielt; Areolen<br />

an der Spitze der Warzen, anfangs wollig und mit 2—4 schwachen, leicht gebogenen,<br />

kaum stechenden, 1—1,5 cm langen Stacheln, aber bald Wolle und St.<br />

verlierend, zuweilen letztere auch etwas länger haftend; Bl. weiß oder hellrosa,<br />

ähnlich denen von Strombocactus; Ov. und Röhre kahl bzw. nackt, bis auf<br />

wenige äußere, schuppenartige Hüllblätter; Fr. in der Scheitelwolle verborgen,<br />

weiß, fleischig, mit den trockenen Blütenresten, diese abspringend; S. groß,<br />

schwarz. (Nach Bergers Beschreibung in „Kakteen“, 260. 1929). — M e x i k o<br />

(Tamaulipas; San Vicente bei Ciudad Victoria) (Abb. 2695).<br />

Eine der Blüte, den abfallenden weichen Stacheln und der Warzenform nach<br />

Strombocactus sehr ähnliche Pflanze, nur daß die Warzenhöcker länger ausgezogen<br />

sind; H. Bravo bringt in Las Cact. de Mex., 387. 1937 (Fig. 203), ein<br />

Foto, das die Ähnlichkeit besonders gut zeigt. Dennoch weisen beide Gattungen<br />

wesentliche Unterschiede in Blüte und Frucht auf, ein gutes Beispiel dafür, daß<br />

entwicklungsgeschichtliche Theorien bedenklich sind, wenn wir bislang keinerlei<br />

Vorstellung bzw. exakten Nachweis haben, wie es bei teilweise soviel Ähnlichkeit<br />

zu andererseits derartigen Verschiedenheiten kam. Gerade solche Fälle haben<br />

mich bewogen, statt vorschneller Vereinigung die vorsichtige, genaue Differenzierung<br />

nach einheitlichen Gesichtspunkten vorzuziehen, zumal dies das beste<br />

Bestimmungshilfsmittel ist.<br />

Obregonia läßt sich später bzw. als Importe — wenigstens nach meinen Erfahrungen<br />

— nicht pfropfen. Ihre Kultur ist nicht einfach, da die Pflanzen, solange

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!