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Cereoideae

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3084 Ariocarpus<br />

bilden. Ich kann somit weder Marshall noch Buxbaum folgen, die „fremde Elemente“<br />

(A. Berger) einbeziehen, nämlich den furchentragenden Roseocactus. Das<br />

ist weder nach meiner Gliederung noch nach sonstigen logischen Gesichtspunkten<br />

möglich und Buxbaums Begründung nur ein Beweis, daß er die Dinge stets in<br />

seinem jeweiligen Sinne deuten kann. Ich habe aber Ariocarpus nicht nur deshalb<br />

auf die furchenlos axillenblütigen Arten begrenzt, weil das Genus so sehr einheitlich<br />

ist, sondern auch, weil seine Arten häufig mißverstanden wurden, so daß eine klare<br />

Gliederung hier doppelt vonnöten ist. Noch Britton u. Rose bezogen zu Ariocarpus<br />

retusus, für den sie zwei ganz verschiedene Abbildungen zeigen (The Cact., III.<br />

Fig. 94, ist nicht „Ariocarpus retusus“, sondern A. furfuraceus; auf Tafel IX,<br />

unten, wird dagegen der richtige A. retusus abgebildet), A. furfuraceus Thomps.<br />

und A. trigonus ein; ebenso ist in Bergers Entwicklgsl., Fig. 70 (S. 86. 1926)<br />

„A. retusus“ nicht diese Art, sondern A. furfuraceus, und Fig. 71 nicht „A. trigonus“,<br />

sondern der richtige A. retusus Scheidw. (dabei möge noch daran erinnert<br />

sein, daß Britton u. Rose wie Marshall gar nicht die Unterschiede der<br />

„gerandeten“ und „nicht gerandeten“ Warzen von Roseocactus fissuratus und<br />

R. lloydii erkannten; die Abtrennung von Roseocactus klärt ebenfalls die reinen<br />

Ariocarpus-Arten, d. h. ohne Furche).<br />

Die Warzen sind ± deltoid, stark verdickt, entweder von oben und unten zusammengedrückt<br />

und schärfer in eine Spitze ausgezogen (A. furfuraceus) oder<br />

mehr 3kantig, entweder ± lang ausgezogen (A. trigonus) bzw. breitlänglich (A. retusus)<br />

oder unten „schiffsschnabelig“ geformt (A. scapharostrus). Die Länge der<br />

Warzen ist bei einigen verschieden; die Abbildung Marshalls in Cactac., 134.<br />

1941, Fig. 84, ist eine kürzer-warzige Form des A. retusus mit weniger gestreckten<br />

Spitzen. (Abb. 2907).<br />

Die Blüten entstehen zwar in den Axillen jüngerer Warzen, aber die Bezeichnung<br />

Bergers (Entwicklgsl., 86. 1926) „aus den Axillen junger Warzen“ ist doch<br />

nicht eindeutig genug. Schon Pohls farbige Zeichnung in ZfS., hinter S. 274.<br />

1927—28, zeigt das mehr seitliche Entstehen, und besonders treffend ist das<br />

Bild 105 in A. Berger, „Kakteen“ 333. 1926, das einen kranzförmigen Blütenursprung<br />

zeigt, wie er auch bei Mamillaria gefunden wird, so daß die Gattung<br />

auch deswegen gut in die „Eumamillariae“ paßt; bei einigen Arten wird man<br />

aber selten ein so ausgeprägtes und reiches kranzförmiges Blühen sehen, doch<br />

zeigen Bergers Abbildungen in den „Entwicklungslinien“ deutlich, daß die<br />

Blüten nicht zentral entstehen. Stacheln sind im allgemeinen nicht vorhanden;<br />

sie kommen aber — wie schon Britton u. Rose und Berger angeben —<br />

gelegentlich vor, zumindest bei A. scapharostrus und A. furfuraceus, und zwar<br />

in Form von kleinen Stächelchen; die Areolen sind klein, oft „nadelstichartig“<br />

(Berger), an der Spitze der Warzen, auf der Oberseite nahe denselben,<br />

oder sie fehlen auch ganz, anfangs meist mit etwas Wolle; die Warzen haben überdies<br />

eine starke bzw. derbe und oft panzerartige Hornhaut (Berger); die Blüten<br />

entstehen in reichlicher-wolligen Axillen, öffnen vormittags und dauern mehrere<br />

Tage; die Röhre ist kurz; die Perigonblätter (innere) sind weißlich bis gelblich<br />

oder rötlich getönt; die linealen Narben stehen ab; die Frucht ist eine Beere,<br />

die in der Axille verbleibt und schließlich vertrocknet. Die Arten sind bei uns<br />

meist Herbstblüher.<br />

Ty p u s : Ariocarpus retusus Scheidw. — Typstandort: Mexiko (San Luis<br />

Potosí).<br />

Vo r k o m m e n : Mexiko (Nuevo León, Tamaulipas, Coahuila, Durango, Zacatecas,<br />

San Luis Potosí).

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