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Cereoideae

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Ferocactus 2689<br />

dicht beschuppt, in den Achseln kahl; die Frucht ist ± länglich und ebenfalls<br />

dicht beschuppt bzw. kahl. Die Blütenform ist ± glockig- bis breiter-trichterig;<br />

die Perigonblätter sind schmaler oder breiter, die Staubfäden wohl immer kurz;<br />

die trockene Frucht öffnet basal; die Samen sind schwarz, fein punktiert, aber<br />

nicht gehöckert. Die Blütenfarben sind sehr mannigfaltig, teils rein gelb, teils<br />

sehr bunt, am schönsten bei der nordwestlichen Gruppe der Arten mit ± gekrümmten<br />

Stacheln. Diese Gruppe scheint einen besonderen Zweig der Entwicklung<br />

darzustellen bzw. letztere noch nicht abgeschlossen zu sein. Bei einigen Namen<br />

bestand Unklarheit, welche die ältesten sind, bei anderen ist es umstritten, ob sie<br />

eigene Arten sind oder als Varietäten anderer angesehen werden sollen. Die beste<br />

Arbeit, zusammen mit sorgsamer Standortsforschung, hat auf diesem Gebiet<br />

G. Lindsay geleistet und im Journal der amerikanischen Gesellschaft publiziert.<br />

Die Autoren sind in den USA sehr unterschiedlicher Meinung gewesen. Während<br />

z. B. Marshall, und Benson Ferocactus lecontei als Synonym von F. acanthodes<br />

ansahen, hielten Baxter und Peebles ersteren als eigene Art aufrecht; später<br />

meinte Peebles, daß er vielleicht eine Varietät von F. acanthodes sein könne. Der<br />

neueren Auffassung bei den amerikanischen Autoren folgend, hat Lindsay manche<br />

früher selbständigen Arten als Varietäten anderer angesehen, und ich bin ihm,<br />

als dem besten Kenner derselben, hier im allgemeinen gefolgt. Bei mehreren Namen<br />

war mir dies jedoch nicht möglich, abgesehen davon, daß es die Gliederung<br />

des Vergleichsschlüssels nicht zuließ 1 ). Wenn die Körpergrößen stark unterschieden<br />

sind, ebenso die Stachelzahl, -form und -färbe sowie die der Blüte, kann<br />

man meines Erachtens die betreffenden Pflanzen ebensogut als getrennte Arten<br />

ansehen. Lindsay stellt z. B. den von mir als Spezies aufgeführten Ferocactus<br />

tiburonensis zu F. wislizenii, der bis über 2 m hoch wird. Borstenstacheln besitzt,<br />

einen ziemlich breiten Mittelstachel, bis 5 cm lang, die Blüten ± rötlich, während<br />

F. tiburonensis nur 1 m hoch wird, viel feiner und verflochtener bestachelt ist,<br />

ein mittlerer mäßig breit, ohne Borstenstacheln, der längste Stachel bis 9 cm lang,<br />

die Blüten gelb; außerdem ist noch der Blütenursprung verschieden, bei F. wislizenii<br />

in weiterem Kranz, bei F. tiburonensis in engerem. Zu dieser Gruppe mag<br />

auch der von Schumann beschriebene und bisher vom Standort nicht wieder berichtete<br />

„Echinocactus californicus Monv. non hort.“ gehören. Jedenfalls sind<br />

im vorerwähnten Falle die Unterschiede so groß, daß bei einer Zusammenfassung<br />

beider Pflanzen in einer Art keine einheitliche Schlüsselgliederung mehr möglich<br />

ist. Der Vergleichsschlüssel faßt nun aber alle Arten mit gleichen Gruppenmerkmalen<br />

— und damit solche mutmaßlich näherer Verwandtschaft — zusammen;<br />

ohne eine solche Übersicht ist es gerade bei Ferocactus außerordentlich schwierig,<br />

die Pflanzen richtig zu erkennen bzw. zu bestimmen.<br />

Einige Arten, die Britton u. Rose zu Ferocactus einbezogen, mußten ausgegliedert<br />

werden. „Ferocactus johnsonii“ wurde bereits von Hester als Echinomastus<br />

angesehen (C. & S. J. (US.), 1934); Berger stellte „Ferocactus hamatacanthus“<br />

zu Hamatocactus, wohin er seinem ganzen Charakter nach weit besser<br />

gehört, wenngleich die Frucht länglich ist, jedoch weniger dicht beschuppt, die<br />

Blüten mit längerer Röhre. Wenn auch durch die Sammelergebnisse von<br />

Lindsay und H. Bravo in neuerer Zeit mehr Klarheit in die Gruppe der<br />

Ferocactus echidne, victoriensis (rafaelensis?) und alamosanus gebracht wurde, gibt<br />

es doch wohl noch unbeschriebene Arten dieser Verwandtschaft, außerdem scheinen<br />

1<br />

) Zumal Lindsay selbst sagt, daß die Varietät (gegenüber der var. typica) keinen geringeren<br />

Rang habe; die Fassung oder Zusammenfassung ist also mehr konventionell; es gibt keine<br />

allgemeingültige Regel, die besagt, wann eine Pflanze in einen „species complex“ einbezogen<br />

oder getrennt gehalten werden muß.

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