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Cereoideae

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2794 Thelocactus<br />

Höcker nicht tief gefurcht, Frucht beschuppt“. In der Gattungsbeschreibung<br />

fügen sie als maßgebliche Kennzeichen hinzu: „Rippen wenige oder sogar undeutlich,<br />

in große, oft spiralig stehende Höcker zerteilt; blühbare Höcker oben ±<br />

gefurcht; Blüten nahe dem Scheitel, auf sehr jungen Höckern, ziemlich groß für<br />

die Subtribus, glockig, am Tage geöffnet; Schuppen auf dem Ovarium meist<br />

wenige, die Achseln kahl; Frucht, soweit bekannt, trocken, mit basaler Öffnung<br />

aufspringend; Samen schwarz, fein höckrig, mit großem, basalem Hilum.“<br />

Die Einbeziehung zu den „Coryphanthanae“ geschah nach dem Subtribus-<br />

Schlüssel von Britton u. Rose wegen der „Blüten an der Basis oder der Seite<br />

der Höcker“ bzw. „Blüten und Stacheln aus verschiedenen Areolen hervorgebracht“.<br />

Das ist in bezug auf obige Gattung ungenau formuliert und birgt die<br />

Möglichkeit für theoretische Entwicklungskonzeptionen, wie sie z. B. Buxbaum<br />

in C. & S. J. (US.), XXIII : 6, 193—197. 1951, „Stages and Lines of Evolution<br />

of the Tribe Euechinocactineae“ wiedergegeben hat (Thelocactus gehört darin zur<br />

Tribus Euechinocactineae, Linea Primitiva — Echinocacti, Ramis [ramus?] I: Linea<br />

Thelocacti, als Gattung 10). Aus den zu Beginn von Band I wiedergegebenen<br />

Gründen müssen diese Gedankengänge im vorliegenden Handbuch unberücksichtigt<br />

bleiben, einmal, da sie weitgehend nur auf Annahmen beruhen, und zum<br />

anderen noch manche Widersprüche zu klären sind. Es war hier also, auch im Interesse<br />

leichterer Bestimmungsmöglichkeit, eine konservativere Richtlinie zu<br />

befolgen.<br />

Der Blütenursprung bei Thelocactus ist später „auf Langareolen“ definiert<br />

worden. Wieviele Möglichkeiten der Areolenbildung es gibt, hat Buxbaum anschaulich<br />

in Jahrb. Cactaceae (DKG.), Okt. 1938-3, dargestellt. Ob im übrigen der<br />

Entwicklungsverlauf im einzelnen wirklich so stattgefunden hat, wie es Buxbaum<br />

annimmt, ist durchaus nicht erwiesen, ebensowenig wenn er und Dölz (letzterer<br />

in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 29. 1939 [bzw. nach Buxbaum in Jahrb. Cactaceae<br />

(DKG.), Okt. 1937-11]) von einer „Entwicklung von der Rippe zur Warze“<br />

sprechen. Bei Echinofossulocactus entstehen z. B. am Sämling zuerst Warzen, die<br />

dann zur Rippe zusammenfließen (Berger nennt das in Entwicklungslinien,<br />

21. 1926: „die Sämlinge zeigen für einige Zeit etwas von dem Charakter<br />

ihrer Ahnen“; danach wäre also die Warze das ältere Stadium). Merkwürdigerweise<br />

findet sich auch Mamillaria über Westindien bis Kolumbien hinunter —<br />

außerhalb Mexikos von keiner Gattung der Euboreoechinocacti begleitet —, was<br />

eine sehr frühe Verbreitung bzw. hohes Alter voraussetzt, während die rippentragenden<br />

Gattungen gleichsam im Raum Mexiko und nordwärts davon zurückblieben.<br />

Das ließe ebensogut auch einen umgekehrten Entwicklungsverlauf annehmen,<br />

was aber ebenfalls nur eine Hypothese wäre. Niemand vermag auch<br />

bisher zu sagen, ob nicht die Euboreoechinocacti etwa ein jüngerer Entwicklungsast<br />

sind, der nur eine begrenzte Verbreitung fand, vielleicht ähnlich wie Discocactus<br />

im Verhältnis zu Melocactus. Das alles ist noch viel zu wenig geklärt, um hier als<br />

entscheidende Grundlage gewählt werden zu können. Im übrigen könnte man auch<br />

von echten und von Scheinwarzen sprechen, bzw. daß von der Natur überall<br />

alle möglichen Phasen von (und zwischen) Rippen und Warzen demonstriert<br />

worden sind, ganz unabhängig voneinander, ohne daß ein bestimmter „Entwicklungsweg“<br />

und nur ein solcher stattgefunden hat. Neochilenia napina hat als<br />

Wildpflanze ganz offensichtlich Warzen; pfropft und treibt man sie stark, so<br />

fließen letztere in auffällige Rippen zusammen (s. Abb. 1743 und 1745 in Band<br />

III); Turbinicarpus lophophoroides kann selbst als Pfropfung noch scharf basal geteilte<br />

Höckerwarzen zeigen; treibt man ihn jedoch sehr stark, entsteht eine starke basale<br />

Verbindung, Rippen, die nur mäßig quergeteilt sind. In beiden Fällen waren die

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