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Cereoideae

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Mamillaria 3093<br />

Mammilloydia F. Buxb. (Österr. Bot. Zschr., 98 : 1—2, 64—65. 1951) wurde mit<br />

zwei neuen Kombinationen veröffentlicht.<br />

E. Shurly hat aber 1956 nachgewiesen, daß dieses neue Genus überhaupt<br />

nicht zu Recht besteht, da es auf „seminibus nigris verrucosis“ begründet<br />

wurde. Shurly nimmt an, daß Buxbaum nicht die richtigen Samen untersucht<br />

hat (vielleicht die von M. lanata oder M. herrerae, auf die Buxbaums<br />

Kennzeichnung zuträfe) und weist darauf hin, daß die Samen von beiden<br />

Mammilloydia-Arten niemals „warzig“ sind, sondern „rugose“ (runzlig), die<br />

Samen von M. candida v. rosea aber schwarz und glänzend bzw. nur mit winziger<br />

Punktierung.<br />

Damit sind auch die beiden letzten Kombinationen bzw. das Genus Mammilloydia<br />

ungültig, und es müssen somit in diesem Handbuch 142 Synonyme wiedergegeben<br />

werden, die bei einer vorsichtigen Bearbeitung seitens Buxbaums hätten vermieden<br />

werden können. Mit anderen Worten: Seine ganze Mamillariengliederung<br />

von 1951 und 1954 ist wieder hinfällig geworden. Im übrigen hat Shurly noch<br />

nachgewiesen (The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18 : 4, 124. 1956), daß eine Gliederung<br />

oder Aufteilung nach Samenverschiedenheiten ein fragwürdiges Unternehmen<br />

ist (s. hierzu am Ende des Schlüssels von Craig).<br />

Buxbaum hat zwar in Österr. Bot. Zschr., 98 : 1—2, 96. 1951, auf seine morphologische<br />

Schulung gepocht — und wenn er sich auf diesbezügliche Untersuchungen<br />

ohne gewagte Folgerungen beschränkt hätte, würde er sich angesichts<br />

der Exaktheit seiner morphologischen Arbeit sicher ein Verdienst erworben<br />

haben —, es hat ihn dies aber nicht vor einer großen Anzahl von Fehlkombinationen<br />

bewahrt, die das von ihm angewandte Verfahren mit berechtigter<br />

Skepsis betrachten lassen.<br />

Um die Verwirrung vollständig zu machen, hat Buxbaum dann in Kakt. u. a.<br />

Sukk., 7 : 1. 1956, einen „Vorschlag zur Wiedervereinigung von Gattungen mit<br />

der Gattung Mammillaria“ gemacht, der ungefähr das wiedergibt, was er auf dem<br />

Londoner I. O. S.-Kongreß darlegte. Dies ist auf zwei Seiten abgemacht; es wird<br />

nur von einer „Möglichkeit“ gesprochen — von meines Erachtens ganz unangebrachten<br />

Wiedereinbeziehungen zu Mamillaria als Untergattungen, wie<br />

Bartschella und Solisia, abgesehen — und man weiß nicht, woran man endgültig<br />

ist. Man wird verstehen, wenn ich die Frage stelle, wie wohl Buxbaum in seiner<br />

bekannten Manier reagiert haben würde, wenn ich eine so chaotische Situation,<br />

wie er sie auf diesem Gebiet hinterlassen hat, verursacht hätte. —<br />

Aus obiger Übersicht, die die Situation bis zum Augenblick der Niederschrift<br />

dieser Arbeit wiedergibt, ergibt sich jedenfalls, daß Buxbaums Weg nicht der<br />

geeignete für die Bearbeitung der Gattung Mamillaria ist. Ich mußte daher<br />

wieder auf den Craigschen Schlüssel zurückgreifen 1 ), auch als Bestimmungsgrundlage,<br />

bzw. auf die Schumannsche Sektionsteilung, die in dem Craig-<br />

Schlüssel zum Ausdruck kommt, und gebe vorher die entsprechende Gliederung<br />

aus meiner Systematischen Übersicht von 1942 wieder, die großenteils auf Reihen<br />

früherer Autoren fußt; sie wurde von mir nur sinngemäß ergänzt, womit<br />

eine klare Charakterisierung der entsprechenden Artengruppen und eine leichtere<br />

1<br />

) Soulaire hat in „Cactus“, Paris, 43 : 159—162, 44 : 187—190, 46—47 : 243—248. 1955,<br />

ebenfalls einen Mamillarienschlüssel verfaßt. Er ist aber unvollständig, nicht so übersichtlich<br />

und detailliert wie der Craigs, und zum Teil bringt er auch fehlerhafte Namen. Die hier<br />

gewählte Form einer Zweiteilung, d. h. unter Anfügung von Nachträgen nach meiner Reiheneinteilung,<br />

erwies sich auch insofern als praktischer, weil so Nachträge leicht einzufügen waren<br />

bzw. bis zum Beginn des Druckes, und deren geringe Zahl jeweils leicht zu übersehen ist;<br />

andernfalls hätte sich eine öftere Umarbeitung des Schlüssels als erforderlich erwiesen, was<br />

nicht durchführbar war.

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