20.11.2013 Aufrufe

Cereoideae

Cereoideae

Cereoideae

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

179 B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.<br />

Echinomastus 2823<br />

tung des Entwicklungsverlaufes mußte daher vermieden werden, und es blieb<br />

nur wieder die Trennung nach den leichter erkennbaren äußerlichen unterscheidenden<br />

Merkmalen.<br />

Danach sind jedenfalls die Blüten mehr glockig als bei Thelocactus, bei dem sie<br />

(wenn sie die Stacheln nicht hindern) sich breit entfalten, bzw. im Hochstand.<br />

Frühere Autoren haben die Langareole bei Echinomastus auch nicht eindeutig<br />

als Furche angesehen. Der erste, der sie beobachtete, war Engelmann mit der<br />

Angabe „tuberculis supra b r e v i t e r tomentoso-sulcatis“. J. P. Hester drückt<br />

sich l. c. ähnlich aus: „tubercles on m a t u r e plants have a s h o r t s l o t or groove<br />

on their upper side“. Beide haben also in der Langareole keine richtige Coryphantha-ähnliche,<br />

durchgehende Furche gesehen und somit auch keinen Blütenstand<br />

„in der Axille“, wie Marshall sagt. Ihr Langareolen-Charakter zeigt sich<br />

auch im Filzbesatz; daß die Blütenareole sich vom eigentlichen Stachelbündel<br />

oder der Stachelareole ± entfernen kann, ist auch sonst zum Teil bekannt. Der<br />

Filzbesatz scheint erst mit Blühbarwerden der Langareole aufzutreten. K. Schumann<br />

gibt keine furchenähnliche Bildung an bei Echinocactus macdowellii, ebensowenig<br />

bei E. intertextus 1 ) und E. johnsonii (bei Britton u. Rose ein Ferocactus,<br />

heute aber allgemein zu Echinomastus gestellt). Das erklärt sich wohl zum Teil<br />

daraus, daß jüngere Pflanzen dieses Merkmal nicht haben müssen. Am richtigsten<br />

scheint es Hester auszudrücken: „mit kurzer Kerbe oder Schlitz“.<br />

Die ausschlaggebende Kennzeichnung der Gattung Echinomastus umfaßt also<br />

folgende Merkmale: „Rippen stärker in ± warzige Höcker gegliedert, aber noch<br />

± erkennbar; hinter dem Stachelbündel furchenartige Langareolen, anfangs auch<br />

fehlend, bei blühfähigen Exemplaren mit Filz; Blüten ± glockig, teils verhältnismäßig<br />

klein, teils mittelgroß; Ov. und Fr. beschuppt; Fr. trocken; S. bauchseitig<br />

angeheftet.“ Wieweit der Samenanheftung eine für die systematische Plazierung<br />

entscheidende Bedeutung zukommt, läßt sich erst nach umfassenderen<br />

Untersuchungen sagen. Ich muß auch deswegen von einer weiteren Unterteilung<br />

Abstand nehmen (wie Buxbaum mit „Ramus“ und „Linea“) bzw. von entsprechenden<br />

Gattungsunterteilungen, sondern kann nur darauf verweisen, wo<br />

solche von anderen Autoren vorgenommen wurden.<br />

Britton u. Rose und H. Bravo gliederten die Arten in ihren Schlüsseln nach<br />

solchen „mit verlängerten Areolen“ und „mit runden Areolen“. Es ist nicht ganz<br />

eindeutig, ob sie hier nur die Form der Stachelareole, oder mit ersterem die „Langareole“<br />

meinten. Das würde das Fehlen der Furchenangabe in der Gattungsbeschreibung<br />

erklären, denn sie konnten ja nur ein solches Merkmal aufnehmen,<br />

wenn es stets von Anfang an festzustellen ist. Das ist aber z. B. bei E. macdowellii<br />

nicht der Fall; auf meine Anfrage vorgenommene Untersuchungen von W. Andreae<br />

zeigten, daß Kulturpflanzen dieser Art keine verlängerten Areolen haben<br />

(so wie es auch Quehl in der Abbildung der Originalbeschreibung zeichnete),<br />

daß der Areolenschlitz aber bei Importen bis 3 mm lang sein kann.<br />

Echinomastus johnsonii (Parry) Baxt. ist bezüglich seiner Gattungszugehörigkeit<br />

umstritten gewesen. Bei Britton u. Rose war er ein Ferocactus; Hester<br />

wies dann auf die furchige Langareole hin und schlug eine Eingliederung zu<br />

Echinomastus vor (1934), die dann 1935 von Baxter vorgenommen wurde.<br />

R. C. Proctor [C. & S. J. (US.), XXI : 4, 105. 1949] erwog die Möglichkeit, daß<br />

es sich um einen Thelocactus handeln könnte. Marshall vergleicht nur die<br />

Blüten, folgt im übrigen Baxter; L. Benson (The Cacti of Arizona, 99. 1950)<br />

macht, ebensowenig die anderen Autoren, keine Angaben über die Samen-<br />

1<br />

) Bei dem sie zum Teil erst später bzw. in der vorjährigen Wuchszone entwickelt wird!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!