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Cereoideae

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Lophophora 2893<br />

199. LOPHOPHORA Coult.<br />

Contr. U.S. Nat. Herb., 3 : 131. 1894<br />

[Bei Lemaire (1885) zu Anhalonium Lem. — bei Coulter (1891) zu Mamillaria —<br />

bei K. Schumann (1898) zu Echinocactus—U.-G. Lophophora K. Sch.] —<br />

Eine wegen ihrer Stachellosigkeit, oft stärkerer Weichfleischigkeit, des verschiedenen<br />

Alkaloidgehaltes sowie dadurch wegen ihrer Verwendung bei den<br />

Indios interessante Gattung, über die eine umfangreiche Literatur entstand. Ganz<br />

stachellos sind die Pflanzen nicht, aber die Stacheln treten nur im ersten Sämlingsstadium<br />

auf und sind sehr winzig.<br />

Lange war man der Auffassung, oder jedenfalls die meisten Botaniker und<br />

manche auch heute noch, daß Unterschiede in der Rippenzahl und -gestalt sowie<br />

der Blütengröße und -färbe nur Formen- oder Rassenmerkmale sind. Wenn auch<br />

Lophophora williamsii und „L. lewinii“ (bzw. was man darunter verstand) verschiedenen<br />

Alkaloidgehalt haben sollen, hielt man beide doch für morphologisch<br />

nicht trennbar.<br />

In seiner Veröffentlichung „A Study of the Genus Lophophora Coult.“ (Des.<br />

Pl. Life 1943. 1945) hat L. Croizat eine andere Ansicht vertreten und die bläulichgrünen<br />

Pflanzen nach Blütengrüße, Rippenzahl und Höckerform getrennt, und<br />

zwar in zwei Arten sowie vier Varietäten, die ihm als unterscheidbar erscheinen.<br />

Folgt man ihm in dieser Auffassung, so muß seine L. echinata v. lutea (Rouh.)<br />

Croiz. als eigene Art angesehen werden (s. Schlüssel), denn sie unterscheidet sich<br />

noch stärker durch Körper- und Blütenfarbe.<br />

Eine Lophophora lewinii erscheint in dieser Gliederung Croizats nicht mehr.<br />

Er hat sie als Synonym zu Epithelantha micromeris v. greggii gestellt. Dies begründet<br />

er wie folgt: Der Name „Anhalonium lewinii Henn.“ war zuerst ein<br />

Manuskriptname von Hennings; Lewin gab (Therapeutic Gazette, 12 : 231—237.<br />

1888, 16. April) dazu eine Beschreibung einer Pflanze mit „schmutzig weißem<br />

Scheitelhaarkissen, 1,5—2,5 cm breit, die Haare 6—9 mm lang, die Blüte breitglockig<br />

und nur 4 mm (!) Durchmesser“. Hennings selbst gab — offensichtlich<br />

in Unkenntnis der vorerwähnten Beschreibung — seinerseits eine solche<br />

in Gartenfl., 31 : 410—412. 1888 (im Juni oder Anfang Juli), mit einer Zeichnung<br />

Fig. 92, deren Blütenform, wenn auch viel kleiner, eher der von Aztekium entspricht<br />

als einer Lophophora. Genau genommen zeigt die Illustration Hennings<br />

eine eher undefinierbare Art. Croizat weist nun darauf hin, daß im Druggists’<br />

Bull., 2 : 126—127. 1888, im Mai, eine Veröffentlichung erschien (deren Autor<br />

zweifellos Rusby sei), die über eine Lophophora berichtete, der Längsschnittdarstellung<br />

nach ohne Scheitelkissen im eigentlichen Scheitel. Seitdem soll<br />

„Anhalonium lewinii“ als eine Lophophora angesehen worden sein, oder als eine<br />

Form von L. williamsii bzw. von Coulter (1894) als Varietät derselben. Neuerdings<br />

glaubte Soulaire (Cactus et Médicine), diesen Ausführungen Croizats<br />

nicht zustimmen zu können. Jedenfalls ist aber Anhalonium lewinii Henn.<br />

apud Lewin wie Anhalonium lewinii Henn. eine zumindest nicht mehr einwandfrei<br />

klärbare Art (in der Synonymie muß ich also Croizat folgen), während die<br />

Abbildung von Rusby zu Lophophora gehört (der Text, nach Croizat, dagegen<br />

zur ersten Beschreibung und damit zu Epithelantha micromeris v. greggii). Danach<br />

scheidet der Name „Lophophora lewinii“ in Croizats Gliederung auf jeden Fall<br />

aus. Was man darunter verstand, mag mehr oder weniger seiner L. echinata entsprechen.<br />

Es ist hier nicht meine Aufgabe zu entscheiden, ob diese Gliederung<br />

vertretbar ist oder nicht, sondern — da sie auf Grund einer sehr sorgfältigen Bearbeitung<br />

veröffentlicht ist — sie der Allgemeinkenntnis zu erhalten; das er-

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