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2744 Hamatocactus<br />

suchungen stehen noch aus. Für die Gattungszugehörigkeit scheinen sie ohne<br />

entscheidende Bedeutung zu sein, soviel man bisher sagen kann. Vergleiche mit<br />

Ferocactus-Blüten bzw. deren Form sind auch bedeutungslos, da es innerhalb<br />

von Ferocactus ziemlich unterschiedliche Formen gibt (F. wislizenii und F. acanthodes<br />

lecontei). Abwegig sind ferner folgende Argumente: Buxbaum meint, die<br />

Größe des H. hamatacanthus von bis zu 60 cm verweise ihn zu Ferocactus: bei<br />

Echinocactus sind die Größenunterschiede noch viel stärker (E. ingens und E. horizonthalonius);<br />

weiter glaubt Buxbaum, in der Weichfleischigkeit von Glandulicactus<br />

das Merkmal einer Zugehörigkeit zu Hamatocactus zu sehen, aber bei<br />

Lobivia gibt es beträchtliche Unterschiede solcher Art, so daß dies kein Kennzeichen<br />

von entscheidender Bedeutung sein kann; und schließlich wird gesagt:<br />

„Die flachen biegsamen Mittelstacheln von Etus. hamatacanthus v. crassispinus sind<br />

habituell einer Ferocactus-Bestachelung näher als der von Hamatocactus.“ Dabei<br />

ist übersehen, daß es ja bei Ferocactus auch pfriemliche Stacheln gibt. Daß im<br />

übrigen die Bewertung der Embryoform noch ungeklärt bzw. „necessarily speculative“<br />

ist, hat Martin in seiner Arbeit über Internal Morphology of Seeds (The<br />

Amer. Midi. Nat., 36 : 3 T. 23. 1946) festgestellt, und die Frage der Nektardornen<br />

kann übergangen werden, da solche z. B. bei Ferocactus vorhanden sein können<br />

oder nicht.<br />

Dem steht gegenüber: Beide hier zu Hamatocactus gestellten Arten besiedeln<br />

fast den gleichen geographischen Raum, beide ähneln einander so sehr im Gesamthabitus,<br />

daß frühere Autoren sie sogar in Varietäten durcheinander kombinierten<br />

1 ); bei beiden sind lange und elastische Hakenstacheln vorhanden und<br />

die Variationsbreite ist gleich groß, bei beiden finden sich schlankere Röhren,<br />

eine entferntere Beschuppung (als bei Ferocactus) und eine breitere gelbe Hülle<br />

mit überwiegend roter Mitte. Wenn Buxbaum trotzdem eine ihrer Arten zu<br />

Ferocactus stellt, zu Hamatocactus aber entgegen der Feststellung Britton<br />

u. Roses die zwei gleich charakterisierten Glandulicactus-Arten, so hat man den<br />

Eindruck, daß die Buxbaumsche Argumentation noch nicht hinreichend durchprüft<br />

sein kann. Auch die Frage der Samenbeurteilung ist noch umstritten bzw.<br />

nicht genügend geklärt. Nach alledem sehe ich im Rahmen der praktischen Aufgaben<br />

dieses Handbuches keine Veranlassung, von der Auffassung anderer bisheriger<br />

Autoren abzugehen.<br />

Die Arten der Gattung sind wüchsig und schon als kleine Exemplare blühwillig<br />

(insofern unterscheiden sich jedenfalls beide von Ferocactus); besonders H. setispinus<br />

hat sich als eine gute Handelspflanze erwiesen, die eine schnelle Nachzucht<br />

aus Samen gestattet. Bei H. hamatacanthus soll es auch Formen mit reingelben<br />

Blüten, d. h. ohne rote Mitte, geben.<br />

Ty p u s : Echinocactus setispinus Eng. — Typstandort: am Colorado River,<br />

Texas.<br />

Vo r k o m m e n : USA (Texas, Neumexiko) bis N-Mexiko.<br />

Schlüssel der Arten:<br />

Mittelstacheln ± hakig<br />

Körper ± weichfleischig<br />

1<br />

) Engelmann (Cact. of the Bound., 21. 1858) sagt überdies von dem Echinocactus sinuatus<br />

Dietr., den die meisten Autoren übergehen: „Er ist mit E. setispinus und besonders auch<br />

E. longehamatus so nahe verwandt, daß Dr. Poselger meint, der letztere verbinde die beiden<br />

ersteren“. Ich wiederhole diesen auch unter der Artbeschreibung wiedergegebenen Hinweis<br />

Engelmanns, um auch hier erkennen zu lassen, wie anfechtbar Buxbaums Rückgliederung<br />

von H. hamatacanthus zu Ferocactus ist, vor allem, wenn er sich nicht mit E. sinuatus auseinandersetzt.

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