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3082 Solisia<br />

neuerdings doch wieder gestellt hat 1 ). Davon abgesehen, sind die Warzen seitlich<br />

zusammengedrückt und lassen verstehen, warum Solisia pectinata zuerst als Pelecyphora<br />

angesehen wurde, die jedoch nur wäßrigen Saft hat. Der Milchsaft der<br />

Solisia allein wäre aber kein Gattungstrennungsmerkmal, denn solche Unterschiede<br />

werden auch innerhalb des Genus Mamillaria gefunden. Wohl aber liegt<br />

der Blütenursprung bei Solisia tiefer, als er bei Mamillaria gefunden wird, bei der<br />

die Blüten aus dem Vorjahrstrieb entstehen. Solisia entwickelt die Blüten aus<br />

dem älteren Körperteil, nicht ausschließlich aus der vorjährigen Neuwuchszone,<br />

und Britton u. Rose sagen daher eindeutig in ihrer Gattungsdiagnose „flowers<br />

lateral“. K. Gielsdorf hat in Kaktkde., 103. 1933, ein gutes Foto des stark<br />

seitlichen Blütensitzes gebracht. Diesen wesentlichen Unterschied haben bisher<br />

nur die wenigsten Autoren betont. Hinzu kommen die Argumente Buxbaums,<br />

während Blütensitz, Milchsaft und die bei Reife hervorgeschobenen<br />

Früchte (ähnlich denen von Mamillaria) Solisia von Pelecyphora trennen, mit<br />

der sie aber die ungewöhnlich langgezogenen Areolen und die ausgeprägt kammförmige<br />

Stachelanordnung gemein hat, darin auffallend P. pseudopectinata<br />

ähnelnd. Eine Einbeziehung als Untergattung zu Mamillaria erscheint mir daher<br />

nicht als angebracht; ich muß die Gattung also bestehen lassen. Widersprechend<br />

sind die Angaben der Blütenfarbe, die bei Britton u. Rose „gelb“ lautet; dies<br />

sagt auch Berger, der es aber anscheinend nur danach geschrieben hat. Nicht<br />

nur Schelle (Kakteen, 338. 1926) gibt die inneren Perigonblätter als „rosa, hell gerandet<br />

an“, sondern K. Gielsdorf sagt (in Kaktkde., 103. 1933): „weiße Blüten.“<br />

Ich habe die Blüten des öfteren gesehen; sie waren sehr zartrosa, fast weiß. Die<br />

gelbe Blütenfarbe geht wohl auf die von Schelle angegebenen gelblichgrünen<br />

äußersten Blütenblätter zurück, d. h. wurden einer fast geschlossenen Blüte entnommen.<br />

Wurzelecht leben die Pflanzen nicht lange; sie lassen sich jedoch gut pfropfen,<br />

und man erhält sie dadurch längere Zeit.<br />

Ty p u s : Pelecyphora pectinata B. Stein —- Typstandort: Nur „Mexiko“ angegeben.<br />

Vo r k o m m e n : Mexiko (Puebla; Oaxaca).<br />

1. Solisia pectinata (B. Stein) Br. & R. — The Cact., IV : 64. 1923<br />

Pelecyphora pectinata B. Stein, Gartfl., 34 : 24. 1885 und Hildm. in Gartenztg.,<br />

218. 1885. — P. aselliformis pectinifera Rümpl. — P. aselliformis<br />

pectinata Nichols. — Mamillaria pectinifera (Rümpl.) Web. — Neomammillaria<br />

pectinata Fosbg.<br />

Einzeln, ziemlich klein, bis 6 cm lang, 1—3 cm ∅, tief im Boden sitzend und<br />

der Körper unter den St. verborgen; vielleicht nur bei Verletzung des Scheitels<br />

sprossend, dieser ohne Filz; Warzen klein, nach 8er und 13er Bz. spiralig an-<br />

1<br />

) In Kakt. u. a. Sukk., 7 : 1, 6. 1956, sagt Buxbaum allerdings: „Da sich Solisia von<br />

Chilita Subg. Acentracantha ableitet, kann auch diese Gattung als Subgenus von Mamillaria<br />

geführt werden.“ In Österr. Bot. Zschr., 98 : 1—2, 93. 1951, behauptete Buxbaum aber genau<br />

im Gegensatz dazu: „der Milchsaft darf um so weniger für eine Beziehung mit Mamillaria<br />

gedeutet werden, als kein anderes Merkmal eine solche anzunehmen erlaubt“ (!). Damals<br />

gab er an, dem morphologischen Typus des Samens nach gehöre Solisia zu den Neobesseyae.<br />

Was ist nun wirklich richtig? Nach der Ansicht von 1951 hat R. Moran unrecht, nach<br />

der von 1956 sieht man, daß Buxbaum seine Meinung nach Bedarf ändert und seine ganze<br />

(und oft aggressive) Argumentation von 1951 neuerdings nicht mehr gelten soll. Man fragt<br />

sich, ob die jetzige Auffassung eine längere Geltungsdauer hat. Ich führe dies als Begründung<br />

an, w a r u m ich mich weder nach Buxbaum noch nach R. Moran richte, d. h. weil anscheinend<br />

beide Ansichten unzuverlässig sind.

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