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Cereoideae

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2848 Gymnocactus<br />

auf“! Eine Abtrennung erfolgte dann nach dem „inneren Merkmal eines unterschiedlichen<br />

Perikarpell-Baues“, wozu noch — wie der Gattungsname sagt —<br />

die Eigenart der Wurzel bzw. des „epicotylen Langsprosses“ kommen. Ob das<br />

erstere Argument zu einer Abtrennung berechtigt, bedarf noch zahlreicher vergleichend<br />

wertender Beobachtungen. Rübenwurzeln mit verschiedenartigem dünnem<br />

Hals finden sich sowohl bei Gymnocactus mandragora, wie bei Weingartia, Neoporteria,<br />

Neochilenia, Copiapoa; Buxbaum hat dies letztere Argument auch wohlweislich<br />

nicht als entscheidend angeführt. Die Areolen sind bei „Rapicactus subterraneus<br />

(Backbg.) Buxb. & Oehme“ nicht verlängert, genauso wie bei Gymnocactus<br />

saussieri und G. conothelos. Außerdem sollen, nach Doelz, die Autoren bei der<br />

Aufstellung zuerst mein Genus Gymnocactus übersehen haben 1 ).<br />

Ich kann es nur als einen bedenklichen Beweis für die nach Bedarf wechselnde<br />

Methode Buxbaums ansehen, wenn er genug Gründe beibringt, um die gut<br />

geschlossene Artengruppe des älteren Namens Gymnocactus zu zerreißen und für<br />

einen Teil derselben nur Rapicactus gelten zu lassen. Schon allein die Habitusund<br />

Blütenähnlichkeit von Gymnoc. subterraneus, viereckii, saueri, horripilus,<br />

beguinii, gielsdorfianus und mandragora spricht gegen die Richtigkeit eines solchen<br />

Verfahrens. Eine gewisse Schwierigkeit bot allerdings die Behandlung von G. conothelos<br />

und G. saussieri, die wegen der Blütenähnlichkeit und der relativ kurzen<br />

Areolen hierunter einbezogen wurden. Leider gibt es für beide keine genauen<br />

Blütenbeschreibungen, was die etwaige Beschuppung von Röhre und Fruchtknoten<br />

anbetrifft. Schumann (Gesamtbschrbg., 440. 1898) schreibt als einziger<br />

„ovario prob. (!) squamoso glabro“. Sicher ist dies also nicht. Angesichts der<br />

Namensverflechtung dieser beiden Arten mit Theloc. hastifer, was die Zugehörigkeit<br />

des Namens Theloc. saussieri longispinus hort. anbetrifft, besteht auch die<br />

Möglichkeit, daß beide vorerwähnte Arten zu Thelocactus gehören und Th. hastifer<br />

nur eine Varietät ist, denn ich sah bei einem Import des Züchters Thiemann,<br />

Bremen, daß es bei letzterem schlankzylindrische wie auch etwas gestrecktovoide<br />

Körper gibt. Eine Klärung ist nur durch genauere Ovariumsbeobachtung<br />

möglich, wozu hoffentlich meine schärfere Gliederung beiträgt.<br />

Über die Samen ist wenig bekannt; sie scheinen alle ± mattschwarz und fein<br />

warzig gehöckert zu sein. Die Arten sind im allgemeinen wüchsig, bis auf die<br />

Rüben bildenden, die sich aber als Pfropfungen leichter kultivieren lassen,<br />

vor allem G. mandragora.<br />

Ty p u s : Echinocactus saueri Böd. — Typstandort: Mexiko (Tamaulipas, Salamanca-Gebirge<br />

bei San Vicente).<br />

Vo r k o m m e n : Mexiko (Coahuila, Tamaulipas, San Luis Potosí, Hidalgo, Zacatecas).<br />

1<br />

) Buxbaums Ausführungen in Sukkde. (SKG), IV: 4. 1951 (auf Grund seiner Angaben<br />

in „Österr. Bot. Zschr.“) können trotz ihrer Länge nicht übersehen lassen, daß er hier anscheinend<br />

mehr zur Rettung seines Genus Rapicactus als zur wirklichen Klärung der Gymnocactus-<br />

Arten schreibt. Er fußt auf ungenauen früheren Angaben Knuths; man braucht aber nur<br />

die Farbfotos Werdermanns in „Blüh. Kakt. u. a. sukk. Pflz.“ zu betrachten, um zu erkennen,<br />

daß hier keine wirklichen Furchen und keine Axillenblütigkeit wie bei Neolloydia vorliegen.<br />

Man hat sich zur genauen Definition schon früher bemüht, zwischen runden, länglichen und<br />

Langareolen einerseits, andererseits Furchen und Axillenblüten zu unterscheiden. Das wird<br />

durch die Zusammenfassung von Gymnocactus und Neolloydia überflüssigerweise verwischt,<br />

d. h. wie und wo die beiden Gattungen in Wirklichkeit blühen. Buxbaum gibt für Rapicactus<br />

ein Blütenstielchen an; das erwähnt Bödeker aber bei Echinocactus valdezianus ebenfalls. Ich<br />

kann mich den ungenauen Feststellungen nicht anschließen; für mich ist Rapicactus ein<br />

Synonym.

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