20.11.2013 Aufrufe

Cereoideae

Cereoideae

Cereoideae

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dolichothele 3513<br />

wärtig einzelne Autoren hervorgetreten sind — wohlgemerkt: ohne sich mit<br />

der Frage auseinanderzusetzen, wie das Endergebnis solcher Synonymvermehrung<br />

(denn mehr ist dies bisher nicht) aussieht, von praktischen Gesichtspunkten<br />

ganz abgesehen —, in der bisherigen Form keine wirkliche Lösung<br />

dieses die ganze Familie betreffenden Problems bedeutet. Wir können heute aus<br />

einer langen Erfahrung rückschauend sagen, daß ein solches Vorgehen zwar bequem<br />

für jene ist, die sich über die Frage der Verschiedenheit der Merkmale<br />

wenig Gedanken machen, daß es aber auch gerade das Verfahren war, welches<br />

uns die letzte und feinste Merkmalskenntnis vorenthalten hat. Benutzt man die<br />

Kleingattung, muß man zwangsläufig eine ganz bestimmte Vorstellung über die<br />

ihr eigentümlichen Kennzeichen damit verbinden. Geht man hingegen zu<br />

einem mehr oder weniger verschwommenen Sammelbegriff über, fehlt der Antrieb,<br />

sich mit diesen Fragen auseinandersetzen zu müssen. In einem Werk wie<br />

dem vorliegenden kann überdies dem rein Theoretischen keine ausschlaggebende<br />

Rolle zugewiesen werden, sondern es muß hier der Grundsatz entscheidend sein,<br />

die gesamte Materie klar und übersichtlich, in den differierenden Einzelheiten so<br />

genau wie möglich und durch entsprechende Schlüssel auch die Pflanzen so leicht<br />

wie möglich bestimmbar darzustellen.<br />

Obwohl ich schon 1951 in C. & S. J. (US.), 152. 1951 (die provisorische Emendierung<br />

wurde ja bereits 1950 veröffentlicht) außer Dolichothele albescens, D. aylostera<br />

und D. baumii auch Dolichothele surculosa zu dieser Gattung einbezog, hat<br />

Buxbaum im gleichen Jahr die letztere Spezies noch als eine Art seiner verfehlten<br />

Gattung Ebnerella angesehen (Österr. Bot. Zschr., 98 : 1—2, 90. 1951). Dafür hat<br />

er es — da in meiner amerikanischen Veröffentlichung keine Basonyme angegeben<br />

waren 1 ), wie übrigens auch nicht bei sämtlichen Neukombinationen Buxbaums<br />

l. c. 1951 — für richtig gehalten, in „Die Kakteen“ C VIIIc die Art als „Dolichothele<br />

surculosa (Böd.) F. Buxb. — Syn. D. surculosa (Böd.) Backbg. ex F. Buxb.“<br />

zu publizieren, obwohl er in Sukkde. (SKG.), IV : 13. 1951, darauf verwies,<br />

daß „Freibeutertum in den Internationalen Regeln nicht vorgesehen sei“.<br />

Dann kann man darauf nur antworten, daß ein korrekter Autor die erste<br />

Erkenntnis anerkennt und ein versehentlich unterbliebenes Basonym nachliefert!<br />

Sein in letzterwähnter Fußnote gemachter Hinweis ist auch insofern<br />

unzutreffend, als Werdermann in Kaktkde., 97—99. 1938, vor der Beschreibung<br />

von Mamillaria (Dolichothele) aylostera Werd. nur die Schwierigkeiten<br />

der Behandlung dieses Genus aufzeigte, besonders durch Tiegels Einbeziehung<br />

der D. decipiens und D. camptotricha. Den Schritt einer Emendierung<br />

wagte damals Werdermann in seinen sachlichen und vorsichtigen Ausführungen<br />

nicht. Er sagt dazu ausdrücklich: „Es liegt meines Erachtens kein triftiger Grund<br />

vor, Dolichothele generisch von Mamillaria zu trennen.“ Wollte ich damals Dolichothele<br />

aufrechterhalten oder die Tiegelschen Dolichothele-Arten einbeziehen, konnte<br />

ich also eine Emendierung nur unter meinem Namen vornehmen. Daß dabei von<br />

„filamentis spiraliter affixis“ statt „spiraliter contortis“ gesprochen wurde, war<br />

lediglich ein Versehen, wie es in viel schwererer Form Buxbaum mit dem Homonym<br />

Leptocladia, dem Synonym Ebnerella und der überflüssigen Veröffentlichung<br />

von 142 synonymischen Kombinationen sowie der überhaupt verfehlten Aufstellung<br />

von Mammilloydia F. Buxb. unterlaufen ist.<br />

Es war mir schon damals klar, daß die endgültige Lösung des Dolichothele-<br />

Problems noch einer weiteren Entwicklung bedurfte. Sie ergab sich bereits durch<br />

Buxbaums Bearbeitung in Österr. Bot. Zschr. 1951, d. h. durch die Abtrennung<br />

1<br />

) Von E. Y. Dawson nur versehentlich nicht aufgezählt.<br />

222*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!