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Cereoideae

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Dolichothele 3515<br />

Und dennoch würde die Wiedereingliederung von Dolichothele zu Mamillaria<br />

nicht befriedigen; unter diesem Eindruck steht auch Craig, der das Genus getrennt<br />

läßt. Aber auch seine Argumente dafür befriedigen nicht ganz.<br />

Welche Gesichtspunkte ergeben sich nun, wenn man Oehmea und Pseudomammillaria<br />

angesichts obenerwähnter Argumente als nicht ausreichend generisch<br />

trennbar ansieht, sie mit Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb. zu vereinigen?<br />

Mit „Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb.“ ist die Reihe der „Dolichothele<br />

sensu Tieg.: Reihe Microfloridae“ durch das in der ganzen Kakteenfamilie<br />

bzw. unter allen Kugelformen e i n m a l i g e Kennzeichen ± langer, ziemlich weichfleischiger<br />

Warzen, verbunden mit einer stärkeren Elastizität der Bestachelung<br />

bzw. lockerer Anordnung; angesichts dieser Einmaligkeit halte ich die Pflanzen<br />

allein schon für zusammengehörend, zumal der Samenvergleich für eine<br />

Trennung nicht genügt, wie oben dargelegt. Die Blütenfarbenunterschiede sind<br />

ebenfalls nicht ausreichend, da man in anderen Gattungen, ja sogar bei gleichen<br />

Arten (Lob. famatimensis), gelbe und weiße Farben kennt. Ü b r i g e n s w a r<br />

a u c h s c h o n G ü r k e d e r A n s i c h t , d a ß M a m i l l a r i a c a m p t o t r i c h a z u r<br />

d a m a l i g e n U n t e r g a t t u n g D o l i c h o t h e l e z u r e c h n e n s e i.<br />

Ich glaube nun, daß hierher auch die Reihe 15: Zephyranthoides meiner Systematischen<br />

Übersicht von 1942 gehört. Man braucht nur Pfeiffers Darstellung<br />

(s. meine Abb. 3232) mit der großen Blüte und den langen Warzen der D. zephyranthoides<br />

zu betrachten — Schumann sagt „zylindrisch, bis 2,5 cm lang“ —<br />

sowie zu bedenken, daß Craig sie als „soft in texture“ charakterisiert, die Samen<br />

größer, schwarz und fein punktiert sind, um auch angesichts der bis zu 4 cm<br />

breiten Blüten den besten Platz dieser Art in Dolichothele zu sehen. Sie bildet<br />

außerdem später einen ähnlich derben, rübenartigen Basalteil wie alte D. longimamma.<br />

Leider konnten die Blüten noch nicht im Längsschnitt dargestellt werden.<br />

Die Art stände so dem Typus von Dolichothele in den Samen nahe, paßte der Blütengröße<br />

nach zu den Macrofloridae, schlösse hier gut an die hakenstachligen Pflanzen<br />

von Guerrero-Michoacán an und ebenso an die weiße Blütenfarbe der „Microfloridae“,<br />

die bei D. zephyranthoides auch gelblich sein kann wie bei den „Macrofloridae“.<br />

Ich beziehe daher die frühere Reihe „Zephyranthoides“ mit zu den<br />

„Macrofloridae“ bzw. an deren Ende ein.<br />

Bei dem Vergleich von Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb. und „Oehmea<br />

F. Buxb.“ ergeben sich gleichfalls nicht hinreichende Trennungsmerkmale, auch,<br />

wenn man das Schicksal anderer Gattungen Buxbaums bedenkt, für deren<br />

Sonderstellung 1951 mit einem großen Aufgebot von Einzelheiten argumentiert<br />

wurde, um dann wieder verlassen zu werden. Die „Säulenbildung“ hält auch<br />

nicht ausreichend stand. Hier erscheint es mithin als erforderlich, einmal Habitusmerkmale<br />

mehr zur Geltung zu bringen und zum anderen Schumanns Untergattungsmerkmale<br />

wieder heranzuziehen. Dieser führt einmal „große Warzen,<br />

zylindrisch“ an und außerdem „Blüten ansehnlich, trichterig, gelb“. Das erste<br />

Merkmal kann auch für „Mamillaria camptotricha und M. decipiens“ gelten, das<br />

letztere für die Vereinigung von Dolichothele und Oehmea. Das Merkmal „Fruchtknoten<br />

hervorragend“, das schon von Schumann angegeben wird, besagt nicht<br />

viel, da L. Benson (in The Cacti of Arizona, 122. 1950, Fig. 30) z. B. bei Mamillaria<br />

fasciculata ebenfalls einen frei stehenden Fruchtknoten abbildet. Außerdem<br />

ähneln sich die Früchte in beiden Richtungen: bei den „Microfloridae“ sind sie so<br />

langgestreckt schlankkeulig wie beim Typus von Oehmea, und so grün wie bei<br />

Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb.; z. B. bei „Mamillaria decipiens“<br />

können sie an der Sonne auch schwach rötlich werden; die einzige bekannte<br />

„Oehmea“-Frucht ist ebenfalls schlank keulenförmig, zum Teil meines Wissens

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