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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

überzeugen, und schon gar nicht mit Drohungen und Gewalt. (ÜB) (vgl. 16:35-37 und die<br />

Anmerkung dazu).<br />

2:256 - In der Religion gibt es keinen Zwang; das heißt: <strong>Al</strong>lāh (t) lässt den Glauben nicht durch<br />

Zwang und Nötigung geschehen, sondern durch Befähigung und freie Wahl. Dementsprechend<br />

hat Er gesagt: "Und wenn dein Herr gewollt hätte, wären die, die auf der Erde sind, alle<br />

zusammen gläubig geworden. Willst du nun die Menschen dazu zwingen, dass sie gläubig<br />

werden? (10:99). Das heißt: Wenn Er gewollt hätte, hätte Er sie zum Glauben gezwungen. Aber<br />

das hat Er eben nicht getan, sondern den Glauben auf die Grundlage freier Wahl gestellt. "Der<br />

rechte Weg des Glaubens ist klar geworden vor der Verirrung": Der Glaube ist vom Unglauben<br />

durch deutliche Hinweise unterschieden. "Wer nun an Aṭ-Ṭāġūt nicht glaubt": Wer sich frei dafür<br />

entscheidet, nicht an den Satan oder die Götzen, sondern an <strong>Al</strong>lāh zu glauben. "Da hält sich damit<br />

an dem festesten Band": Diese Ausdrucksweise hängt zusammen mit dem starken, fest gedrehten<br />

Strick. Es ist das Band, bei dem man sich vor dem Reißen, das heißt der Zertrennung sicher fühlt.<br />

Es wird hier das durch Einsicht und Schlussfolgerung gewonnene Wissen des Glaubens mit etwas<br />

konkret Wahrgenommenem verglichen, so dass derjenige, der dies hört, es sich so vorstellt, als<br />

würde er es unmittelbar betrachten. So werden seine Überzeugung und seine Gewissheit darüber<br />

gefestigt. Man sagt, es handle sich hier um eine Kundgabe im Sinn eines Verbotes, nämlich: Übt<br />

in der Religion keinen Zwang aus! Doch sagen einige Leute, dies sei getilgt durch <strong>Al</strong>lāhs Wort<br />

"Führe den Kampf gegen die Ungläubigen und die Heuchler und sei hart gegen sie!" (9:73; 66:9).<br />

Man sagt auch, das Verbot des Zwanges gelte speziell hinsichtlich der Leute der Schrift, da sie<br />

sich durch das Entrichten von Tribut gegen Zwang gefeit hätten. In einem Ḥadīṯ ist es überliefert,<br />

dass einer der <strong>Al</strong>-Anṣār von den Banū Sālim Ibn ‘Auf zwei Söhne hatte, die das Christentum<br />

angenommen hatten, bevor der Gesandte <strong>Al</strong>lāhs geschickt wurde. Beide kamen nach <strong>Al</strong>-Madīna,<br />

und ihr Vater war dauernd um sie und sprach: "Bei <strong>Al</strong>lāh! Ich werde euch nicht eher weglassen,<br />

als bis ihr euch zum Islam bekehrt habt." Die beiden weigerten sich indessen, und nun kamen sie<br />

alle drei mit ihrer Streitfrage vor den Gesandten <strong>Al</strong>lāhs. Der Mann von den <strong>Al</strong>-Anṣār sagte: "O<br />

Gesandter <strong>Al</strong>lāhs! Soll ein Teil von mir ins Höllenfeuer kommen und ich es mit ansehen?" Darauf<br />

kam der vorliegende Vers herab, und der Vater ließ die beiden gewähren. (Zam, Gät)<br />

2:256 - Dieser Vers ist eine Fortsetzung der vorhergehenden Abhandlung über den Ǧihād. Es<br />

wurde hervorgehoben, dass es nicht das Ziel des Krieges ist, die Menschen mit Gewalt zu<br />

Muslimen zu machen. Ziel des Krieges ist einzig, Unordnung abzuschaffen. Was die Annahme<br />

des Glaubens des Islam anbelangt, so ist das dem Einzelnen eine Glaubenssache, und<br />

Glaubensmeinungen betreffen des Menschen Geist. Gewalt kann Körpern angetan werden aber<br />

nicht dem Geist. Darüber hinaus wird Gewalt von der Lehrschule angewendet, deren Argumente<br />

auf wackligen Fundamenten ruhen. Was den Islam anbelangt, so sind all seine Lehren klar. Der<br />

Qur’ān hat eine klare Linie der Unterscheidung zwischen dem Richtigen und dem Irrigen<br />

gezogen, zwischen Wahrheit und Falschheit, zwischen Licht und Finsternis. Daher kann jeder<br />

Mensch mit gesundem Menschenverstand die Einladung des Islam annehmen. Ein anderer Aspekt<br />

der Sache ist, dass <strong>Al</strong>lāh (t) und Sein Prophet, wie auch Seine Gesetzgebung (Šarī‘a) die<br />

Anwendung von Gewalt zulassen, wenn sie für die Erhaltung des Lebens und der menschlichen<br />

Werte die einzige Lösung ist. Der Qur’ān sagt, dass wer immer die falschen Götter (Ṭāġūt)<br />

verwirft und an <strong>Al</strong>lāh glaubt, der wird davon Nutzen ziehen, weil er eine starke Unterstützung<br />

erhält, die nicht zerbricht, und mit deren Hilfe der Mensch seine Schwierigkeiten in diesem Leben<br />

überwinden und Erfolg im Jenseits gewinnen kann. Wenn daher die Geschöpfe <strong>Al</strong>lāhs Vorteile<br />

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